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Ab Montag: verschärfte Maßnahmen beim Mund-Nasen-Schutz, bei Veranstaltungen und in der Gastronomie

Nora Heindl, 11.09.2020 12:43

WIEN/OÖ/NÖ. Die Bundesregierung reagiert auf die steigende Zahl der Coronainfizierten mit ab Montag bundesweit geltenden verschärften Maßnahmen beim Mund-Nasen-Schutz, bei Veranstaltungen und in der Gastro. „Wir haben das klare Ziel, einen zweiten Lockdown zu verhindern. Das wird uns aber nur gelingen, wenn jeder seinen Beitrag leistet, wenn auf die Hygiene geachtet wird, überall dort wo möglich Abstand gehalten wird und wenn die gesetzten Maßnahmen eingehalten werden“, so Bundeskanzler Kurz.

 (Foto: Dragan Tatic / BKA)
(Foto: Dragan Tatic / BKA)

„Wir haben in letzten Monaten oft betont, dass der Sommer ein vergleichsweise guter war, dass wir Licht am Ende des Tunnels sehen was die mittel- und langfristige Entwicklung betrifft, etwa durch die Fortschritte bei der Entwicklung eines Impfstoffes, aber auch dass der Herbst und insbesondere der Winter sehr herausfordernd werden. Genau diese Situation findet jetzt statt. Ich weiß, dass viele es noch nicht glauben, aber es wird wieder ernst. Die Zahlen sind in den letzten Wochen stetig angestiegen“, betont Bundeskanzler Sebastian Kurz. Dabei handle es sich um einen weltweiten, europaweiten aber eben auch um einen österreichweiten Trend. Insbesondere in den Ballungsräumen, und da vor allem in Wien, gäbe es einen sehr starken Anstieg der Zahlen. „Mit heute zählen wir 580 bestätigte Fälle, fast die Hälfte davon in Wien“, so Kurz. Es sei deshalb mit einigen Herausforderungen zu rechnen, zum einen gesundheitlich, aber natürlich auch wirtschaftlich. Gerade für Österreich als Tourismusland sei es problematisch, wenn mit verstärkten Reisewarnungen aus anderen Ländern zu rechnen ist.

Verschärfte Maßnahmen gelten ab Montag 0 Uhr

„Wir haben uns deshalb zu sehr klaren Maßnahmen entschieden, die in ganz Österreich Gültigkeit haben. Ich sage vorweg, dass wir die Maßnahmen heute setzen und dass noch nicht klar ist, ob das das Ende der Fahnenstange ist. Je stärker die Ansteckungszahlen steigen desto stärker werden wir nachschärfen müssen, wenn möglich und notwendig regional, teilweise wahrscheinlich aber auch in ganz Österreich“, so Kurz.

So ist ab Montag der Mund-Nasen-Schutz wieder verpflichtend. „In den Bereichen, wo er jetzt schon verpflichtend ist, also zum Beispiel in Öffentlichen Verkehrsmitteln, in Supermärkten, darüber hinaus aber auch im Handel, in den Dienstleistungsbereichen, beim Parteienverkehr in Behörden, in Schulen außerhalb des Klassenverbandes, allen Formen des Kundenkontakts. Also eine Regelung, die wir schon aus dem Frühling kennen“, so Kurz.

Zudem wird es Einschränkungen bei Veranstaltungen geben. „Bei Veranstaltungen ohne zugewiesene Sitzplätze, also so wie wir das von Geburtstagsfeiern oder anderen privaten Feierlichkeiten kennen, liegt die maximale Personenzahl indoor bei 50, im Freien bei 100 Personen. Die Empfehlung darüber hinaus ist, selbstverständlich sehr vorsichtig zu sein, gerade bei privaten Veranstaltungen, weil das eine Hauptansteckungsquellen ist. Großveranstaltungen, die professionell organisiert werden, wo es zugewiesene Sitzplätze gibt, werden indoor mit 1.500 und outdoor mit 3.000 Personen beschränkt“, so Kurz.

Der dritte Bereich betrifft die Gastronomie. Hier gilt der Mund-Nasen-Schutz für Kellner und darüber hinaus wird festgelegt, dass Speisen und Getränke indoor nur an Sitzplätzen serviert werden dürfen. „Wir wissen, dass insbesondere auch im Barbereich oder bei Partys am Abend die Ansteckungswahrscheinlichkeit eine besonders hohe ist“, so Kurz.

„Appell, die Situation wieder ernst zu nehmen“

„Ich darf alle Menschen ersuchen, wieder vorsichtiger zu werden. Ich bin mir bewusst, dass gerade weil der Sommer ein guter war, der Tourismus in Österreich gut funktioniert hat ohne dass es zu großen Ansteckungsclustern gekommen ist, gerade weil der Sommer ein sicherer war in unserem Land, es viele noch nicht ganz glauben können, dass die Zahlen wieder steigen. Ich appelliere an alle, die Situation gemeinsam ernst zu nehmen. Wir haben in anderen Ländern erlebt, wie schnell es gehen kann. Israel, ein Land das die Coronakrise schnell gemeistert hat, steckt mitten in der zweiten Welle mit tausenden Neuinfizierten jeden Tag und steht kurz vor dem zweiten Lockdown. Als Bundesregierung haben wir das klare Ziel, einen zweiten Lockdown für Österreich zu verhindern. Das wird uns aber nur gelingen, wenn jeder seinen Beitrag leistet, wenn auf die Hygiene geachtet wird, überall dort wo möglich ist Abstand gehalten wird und wenn die Maßnahmen eingehalten werden.“

„Wir wollen unbedingt, einen zweiten flächendeckenden Lockdown verhindern, das setzt aber voraus, dass wir flächendeckend eine zweite Ansteckungswelle verhindern“, ergänzt auch Vizekanzler Werner.

Corona-Kommission eine entscheidende Unterstützung für die politischen Entscheidungsträger

„Mir persönlich sind die Zahlen zu diesem Zeitpunkt zu hoch. Das ist eine Ausgangssituation, die wir stabilisieren müssen“, betont Gesundheitsminister Rudolf Anschober. Diese Entwicklung sei aber international erkennbar, so lag die Steigerungsrate in Tschechien von gestern auf heute etwa bei 4,4 Prozent, Österreich liege bei 1,8 Prozent.

„Für uns war immer das Credo, die richtigen Maßnahmen zum richtigen Zeitpunkt. Und wir sind jetzt bei diesem sehr wichtigen Zeitpunkt, wo wir auch die Entwicklung der nächsten Wochen vorentscheiden. Wir müssen die Steigerungszahlen wieder kontrollierbar machen“, so Anschober. Das sei aber nicht das Problem eines Bundeslandes, die meisten Bundesländer würden Zuwächse verzeichnen, etwa Tirol aber selbstverständlich auch Wien.

Die Risikoanalyse der Corona-Kommission sei eine entscheidende Unterstützung für die politische Entscheidung. Und diese habe gestern zwei große Empfehlungen ausgesprochen, die Ausweitung des Mund-Nasen-Schutzes und die deutliche Reduktion der Teilnehmer bei Veranstaltungen. „ Wir hatten hier bisher sehr sehr großzügige Regelungen, in der Hoffnung diese beibehalten zu können, wir haben aber immer auch gesagt, dass das abhängig von der virologischen Situation ist und deren Entwicklung. Ich bin deshalb sehr froh über diese klare Empfehlung der Corona-Kommission hier etwas zu tun.“

Hinzu kam, die Corona-Ampel in den Regionen Wien, Graz, Wiener Neustadt, Korneuburg, Innsbruck, Schwarz und Kufstein auf Gelb zu schalten. „Das ist ein wichtiger Schritt in der Bewusstseinsschärfung. Dort wo die Ampel gelb ist, bedeutet das mittleres Risiko und das heißt, bitte passt dort besonders auf, seid dort besonders vorsichtig, besonders umsichtig“, erklärt Anschober. Gleichzeitig warnt er aber ausdrücklich davor, Grün misszuverstehen. „Grün heißt nicht, da ist Sorglosigkeit angebracht. Es ist eine ernste Situation, in der wir uns befinden. Wir sind alle wieder in der Verantwortung. Diese Situation der Solidarität in einer Gesellschaft, ist ab jetzt wieder besonders entscheidend, damit wir die Pandemieentwicklung in Österreich weiterhin kontrollieren können, damit wir weiterhin Österreich mit einer ruhigen Hand gut durch diese schwere Krise bringen“, appelliert Anschober.


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