Linzer Bürgermeister fordert Abschaffung der Corona-Ampel
LINZ. Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger kritisiert den kurzfristigen Farbwechsel der Corona-Ampel. Dies führe zu Verunsicherung bei Kinder und Eltern, wie Schuljahr weitergeht und Ratlosigkeit bei Unternehmen in „grünen“ mit Mitarbeitern aus „gelben“ Bezirken. Außerdem schade der „Zickzackkurs“ der Moral.
Einmal mehr kritisch betrachtet Bürgermeister Klaus Luger das aktuelle Krisenmanagement der Bundesregierung, vor allem von Gesundheitsminister Anschober: „Würde die schlagartige Veränderung der Ampelfarben auf den Straßenverkehr umgelegt, hätten wir längst eine Massenkarambolage“, so das Linzer Stadtoberhaupt. Eltern schulpflichtiger Kinder und Unternehmen mit Mitarbeitern aus verschiedenfärbigen Bezirken seien verunsichert und würden weitgehend sich selbst überlassen, ist sich der Linzer Bürgermeister sicher.
Schwierige Situation für Familien, Unternehmen und Pendler
„Wie soll man sich da auf ein Schuljahr einstellen, wenn mittlerweile Zwei Mal wöchentlich die Ampelfarben wechseln und noch immer nicht einwandfrei feststeht, was bei welcher Farbe wo geschieht?“ versteht Klaus Luger die Sorge vieler Eltern. Deren Verunsicherung zunimmt, wenn die Kinder einen anderen Schulbezirk besuchen: „Was bedeutet es, wenn ich in einem gelben oder gar orangen Bezirk wohne, meine Schule aber im besser eingestuften Nachbarbezirk liegt? Ich habe die letzte Ankündigung der Regierung so verstanden, dass nun auch Pendlerströme mit einbezogen werden sollen. Dann führt sich aber die vorab erklärte Zielsetzung der Ampel erst recht ad absurdum, denn eine differenzierte kleinräumige Bekämpfung des Virus kann ich dann beispielsweise im oberösterreichischen Zentralraum mit über 200.000 Pendler vergessen“, so der Linzer Bürgermeister.
Auch Unternehmen seine zusehends belastet. „Was bedeutet das für einen Leitbetrieb wie FACC in Ried oder die AMAG in Braunau, wenn sich ihr Standort im ´grünen´ Innviertel befindet, ihre Belegschaft aber aus dem ´gelben´ Umland einpendelt?“ zitiert Luger die Fragestellungen. „Man wird nicht alles auf Homeoffice umstellen können, dann steht die Produktion still“, so Luger weiter. Die Unternehmen würden da wie die Menschen weitgehend sich selbst überlassen, wenn es um eine angemessene, besonnene Beurteilung der Lage geht.
Luger fordert „besonnene Sacharbeit“ statt Ampel
Ärgerlich sei auch, dass die Informationen über die Ampelschaltung stets wie zufällig an die Medien durchzusickern, um tags darauf durch eine der zahlreichen Inszenierungs Pressekonferenzen der Bundesregierung bestätigt zu werden. „Was der Gesundheitsminister da treibt, wirkt fahrlässig und gefährlich!“ meint Klaus Luger. „Die einen geraten zusehends in Panik angesichts der veröffentlichten Zahlen, andere verfallen wegen des Zickzackkurses der Bundesregierung in zunehmende Sorglosigkeit. Das schadet der Moral und der Disziplin, wenn es einmal wieder darum gehen sollte, ernstgemeinte Maßnahmen gemeinsam umzusetzen“, befürchtet Klaus Luger. Darum appelliert der Linzer Bürgermeister einmal mehr, die Ampel aus dem Verkehr zu ziehen und sich auf „besonnene Sacharbeit statt farbenfrohe Öffentlichkeitsarbeit zu konzentrieren“. Denn: Es sei ohnehin so schon schwierig genug, bei den Menschen für Verständnis zu werben und sie zur Disziplin im Hinblick auf die Maßnahmen anzuleiten.
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