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Wasserstoffmanifest und Wärmestrategie: Energiegeladener Startschuss für die Energiewende

Alexandra Mittermayr, 29.09.2020 19:28

OÖ/LINZ. Wie Klima und Wirtschaft von einer Energiewende profitieren können, war Thema der Energie-Landesräte-Konferenz in Linz. Der Tagungsort - die voestalpine - war vom Vorsitzenden der Konferenz, Wirtschafts- und Energie-Landesrat Achleitner, bewusst gewählt worden: Seit Herbst vergangenen Jahres betreibt das Unternehmen die weltweit größte Pilotanlage zur Produktion von grünem Wasserstoff und bezeichnet unter anderem die hohen Ökostrom-Preise als eine der Herausforderungen.

Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner, Vorsitzender der Landesenergiereferenten-Konferenz, mit Leonore Gewessler, Bundesministerin für Energie und Klimaschutz, vor dem gemeinsamen „Wasserstoffmanifest“, (Foto: Land OÖ/Kauder)
photo_library Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner, Vorsitzender der Landesenergiereferenten-Konferenz, mit Leonore Gewessler, Bundesministerin für Energie und Klimaschutz, vor dem gemeinsamen „Wasserstoffmanifest“, (Foto: Land OÖ/Kauder)

Die voestalpine hat in den vergangenen zehn Jahren durch Investitionen in Höhe von 2,3 Milliarden Euro ihre CO2-Emissionen um 20 Prozent reduzieren können. Eine Reduktion um ein weiteres Drittel wäre im Zeitraum von 2030 bis 2035 durch die Umstellung auf ein Hybrid-Stahlwerk und den Umstieg von drei mit Koks betriebenen Hochöfen auf Elektroöfen möglich. Die Herausforderungen aus der Sicht des Konzerns bestehen darin, dass zur konkreten Umsetzung die Preise für Ökostrom sinken und auch die entsprechenden Netzkapazitäten vorhanden sein müssen, um den benötigten Strom dorthin transportieren zu können, wo er benötigt wird.

Österreich bis 2040 klimaneutral

 „Oberösterreich hat sich das klare Ziel gesetzt, zum Vorreiter der Energiewende zu werden. Dabei setzen wir auf Energieeffizienz und den verstärkten Einsatz erneuerbarer Energieträger sowie Energieforschung. Zugleich muss aus unserer Sicht gewährleistet sein, dass die Umsetzung der Energiewende sozial und wirtschaftlich verträglich erfolgt. Diese Prämisse wird auch von den Energie-Landesräten der anderen Bundesländer mitgetragen“, teilt Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner mit, „die Energiewende darf nicht auf Kosten der Wettbewerbsfähigkeit umsetzt werden“. Die Bundesregierung hat sich mit der Klimaneutralität für Österreich bis zum Jahr 2040 ein besonders ambitioniertes Ziel gesetzt - auf EU-Ebene wird dieses Ziel erst bis zum Jahr 2050 angestrebt.

Grüner Wasserstoff als Beschleuniger der Energiewende

Wasserstoff stellt als Sekundärenergieträger eine sehr bedeutende Grundlage eines zukünftigen Energiesystems ohne fossile Brennstoffe dar. „Um die Nutzung von Wasserstoff in Österreich massiv zu beschleunigen, haben die Energie-Landesräte im Rahmen der heutigen Tagung auf Initiative Oberösterreichs ein gemeinsames Wasserstoffmanifest beschlossen. Darin haben die Länder eine Reihe von Eckpunkten fixiert, die in eine künftige Wasserstoffstrategie des Bundes einfließen sollen“, erklärt Landesrat Achleitner. Da derzeit Wasserstoff überwiegend aus fossilen Quellen und Strom aus nicht erneuerbaren Quellen wie Atomstrom stammt, wird in dem Manifest ausschließlich Wasserstoff aus erneuerbaren Energiequellen als Beitrag zur Energiewende gesehen. 

Gemeinsame Wärmestrategie von Bund und Ländern

„Das Thema Wärmeversorgung betrifft uns alle, gerade jetzt zu Beginn der Heizsaison. Erstmals haben wir eine Bund-Länder-Kooperation zur Erstellung einer Wärmestrategie unterzeichnet. Gemeinsames Ziel ist es, einen der größten Klimasünder Österreichs, die Wärmeversorgung, CO2-frei zu machen. Das heißt: Raus aus Öl, Kohle und Gas, rein in erneuerbare Quellen im gesamten Wärmemarkt und runter mit dem Wärmeenergiebedarf. Mit der jährlichen Klima-Milliarde haben wir in meinem Ministerium erstmals Mittel gesichert für die Umstellung auf erneuerbare Wärme – auch für einkommensschwache Haushalte, denn die Energiewende muss für alle leistbar sein“ berichtet Energie- und Klimaschutz-Ministerin Gewessler.

Erneuerbaren Ausbau-Gesetz als Grundstein

Das Erneuerbaren Ausbau-Gesetz legt den Grundstein für eine nachhaltige und saubere Energiezukunft. „Das Ziel ist: Österreich bis 2030 zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu versorgen. Das Fördersystem wird auf neue Beine gestellt und wird marktnäher und effizienter. Um erfolgreich zu sein, brauchen wir die Unterstützung der Menschen, der Wirtschaft und Zivilgesellschaft, sowie die Länder und Gemeinden. Die Länder sollen die Regelungen nicht nur mitgestalten, sondern spielen auch eine wichtige Rolle bei der Umsetzung“, so Staatssekretär im Energie- und Klimaschutzministerium Magnus Brunner. „Erstmalig ist es auch möglich Energiegemeinschaften zu schließen. Sie sind das Herzstück des Pakets. Alle Menschen in Österreich haben die Möglichkeit, sich aktiv am Klimaschutz zu beteiligen“, so Brunner.


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redo Antworten

05.10.2020 13:10

voestalpine ist auch hier bei der Transformation Metallurgie mit der HBI-Produktion in Texas & der H2-Anlage in Linz gegenüber den Mitbewerbern nicht nur einen sondern 2 Schritte voraus. Nicht umsonst steigt der VOEST-ALPINE-Aktienkurs.


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