Kaineder neuer Vorsitzender der UFI-Kommission
OÖ. Mit Landesrat Stefan Kaineder wurde erstmals ein oö. Regierungsmitglied zum Vorsitzenden der Kommission in Angelegenheiten der Umweltförderung im Inland, kurz UFI, ernannt. Allein in OÖ wurden im Vorjahr mit Förderungen in Höhe von 19 Millionen Euro Investitionen in Höhe von knapp 140 Millionen Euro ausgelöst und eine CO2-Reduktion von rund 44.000 Tonnen verwirklicht.
„Ich möchte mit großem Engagement und Tatendrang an diese neue Aufgabe herangehen. In der Sitzung habe ich gemerkt, mit welcher Begeisterung und Leidenschaft zusammengearbeitet wird, um einen Teil zur Lösung des größten Problems in der Menschheitsgeschichte – dem Klimawandel – beitragen zu können“, bedankt sich Kaineder für das Vertrauen.
„Die Umweltförderung im Inland ist ein ganz wichtiger Baustein auf unserem Weg zur Klimaneutralität 2040. Und sie hat mit Stefan Kaineder einen engagierten Kämpfer für den Klimaschutz als neuen Vorsitzenden bekommen. Ich bin überzeugt, wir werden gemeinsam die gute Arbeit für ein klimafreundliches Land fortsetzen“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.
„CO2-neutrale Zukunft möglich“
Landesrat Kaineder sieht in der Umweltförderung im Inland ein wesentliches Werkzeug zum klimafitten Umbau der Wirtschaft und Industrie. Zuletzt wurden die Budgetmittel für die Umweltförderung durch Klimaministerin Leonore Gewessler massiv erhöht. Die jährlich zur Verfügung stehenden Mittel wurden von im Jahr 2020 in der Höhe von 164 auf 465 Millionen Euro für das Jahr 2021 aufgestockt. Gerade OÖ als einem der bedeutendsten Wirtschafts- und Industriestandorte Österreichs komme eine besondere Rolle bei diesem Umbau zu.
„Wenn wir die Verträge aus dem Pariser Klimaabkommen ernst nehmen, und wir unseren nachfolgenden Generationen eine intakte Umwelt und einen lebenswerten Planeten hinterlassen wollen, müssen wir schleunigst in eine klimafreundliche Zukunft gehen und Handlungen setzen. Ich bin überzeugt davon, dass mit der Innovationskraft unserer Unternehmen und den richtigen Rahmen- und Förderungsbedingungen der Umbau in die CO2-neutrale Zukunft möglich wird“, so der neue Vorsitzende der Umweltförderkommission.
Der Fördertopf der Umweltförderung ist derzeit mit rund 140 Millionen Euro (2021) gefüllt. Das ist beinahe eine Verdoppelung gegenüber den letzten Jahren; damals standen zwischen 70 und 90 Millionen Euro zur Verteilung zur Verfügung. Hinzu kommen rund 650 Millionen Euro (2021/2022) - die höchsten Mittel seit jeher - aus dem Topf Raus aus Öl und Gas mit Sanierungscheck und Sanierungsoffensive.
Die Schwerpunktsetzung bei der Umweltförderung liegt unter anderem auf Projekten zur Steigerung der Energieeffizienz, zur Abwärmenutzung, zur Umstellung auf Erneuerbare Energien, und zur Verbesserung des Lärmschutzes oder der Eindämmung der Luftverschmutzung sowie Demonstrationsprojekten. Wesentlich ist vor allem, dass es durch das Vorhaben zu einer CO2 Reduktion kommt. Einreichen können Private wie auch Betriebe und Kommunen.
Bilanz der Umweltförderung
Seit 2015 wurden allein in Oberösterreich etwa 6.600 Umweltprojekte aus UFI-Mitteln unterstützt. Die dabei aufgewendeten Investitionen in Höhe von 816 Millionen Euro wurden dabei mit 141,5 Millionen Euro an Förderungsmitteln unterstützt. Durch die geförderten Projekte können seither in OÖ pro Jahr 356.000 Tonnen CO2-Emissionen eingespart oder vermieden werden. Im vorigen Jahr wurden mit Förderungen in der Höhe von 19 Millionen Euro Investitionen in der Höhe von knapp 140 Millionen Euro ausgelöst und rund 44.000 Tonnen CO2 Reduktion verwirklicht.
OÖ-Beispiele für unterstützte Industrieprojekte
Die Lenzing AG ist im Bereich der Herstellung von Zellulosefasern tätig und hat am Standort in Lenzing eine Demonstrationsanlage zur Herstellung eines Endlosvlieses installiert. Umgesetzt wurde der Neubau einer Pilotanlage, welche zur Erforschung und Weiterentwicklung eines großanlagentauglichen Lyocell-Webprozesses notwendig ist. Die Förderung betrug 1,5 Millionen Euro, die CO2-Reduktion liegt bei 9.526,66 t/a.
Die Wienerberger Ziegelindustrie GmbH betreibt in Österreich sechs Produktionsstätten zur Herstellung von Mauer- und Dachziegel und realisierte am Standort Helpfau-Uttendorf (OÖ) die Umsetzung einer Demonstrationsanlage, um mit der Installation einer Absorptionswärmepumpe und weiteren prozesstechnischen Maßnahmen den Energieeinsatz um 50 Prozent zu reduzieren. Die Förderung betrug 0,8 Mio. Euro, die CO2-Reduktion liegt bei 2.640 t/a.
Die voestalpine Stahl Donawitz GmbH betreibt in Donawitz ein Stahlwerk zur Herstellung von Qualitätsstahl. Im Rahmen des Projekts hat das Unternehmen die Errichtung eines Technikums zur Erprobung und Erforschung alternativer Stahlprozessrouten und zur ressourceneffizienten und beschleunigten Entwicklung innovativer Hochleistungsstähle, mit erheblichem sekundären CO2 Einsparungspotential umgesetzt. Im Rahmen der UFI wurden Investitionsanteile für Induktionsofen, Pfannenofen, Stahlentgasungsanlage in Höhe von 1,5 Millionen Euro gefördert. Die CO2-Reduktion liegt bei 2.808 t/a.
Die Energie AG Oberösterreich Wärme GmbH (Energie AG Wärme) realisierte am Standort Gmunden die Errichtung einer Heizzentrale samt Leitungsnetz zur Versorgung des Gemeindegebietes mit Nahwärme. Durch den Umbau des Drehrohrofens beim Zementwerk Gmunden wird in Zukunft Abwärme rückgewonnen und ausgekoppelt werden. Die Förderung betrug 1,25 Millionen Euro, die CO2-Reduktion liegt bei 1.696,81 t/a.
Am Standort Ebensee der Salinen Austria AG wird die über Rohrleitungen angelieferte Sohle durch ein Thermokompressionsverfahren verdampft und daraus Salz produziert. Im Rahmen des Projekts wurden durch Optimierungsmaßnahmen Verkrustungen durch Salzablagerungen an der Heizkammer des Verdampfers reduziert. Eine Heizkammer mit vergrößerter Wärmetauscherfläche sorgt für eine verbesserte Energierückführung aus Kondensat und darüber hinaus zur verbesserten Effizienz des Verdampfers. Die Förderung betrug 1,5 Millionen Euro, die CO2-Reduktion liegt 5.703,55 t/a.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden