Mehr als 1.000 Leader-Projekte wurden bisher umgesetzt
LINZ/OÖ. Zwischen 2014 und 2020 wurden bisher 1.100 Leader-Projekte umgesetzt. Bei Leader handelt es sich um eine Initiative der Europäischen Union, welche die Entwicklung des ländlichen Raums fördert. 20 Regionen in Oberösterreich sind Teil davon.
Leader steht für „Liason entre Actions de Developpement de l´Economie Rurale“, was aus dem Französischen übersetzt etwa „Verbindungen zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“ bedeutet. Die Initiative der EU wird von der EU, Bund und Ländern finanziert. Ziel ist es, Strategien zu fördern, die die Entwicklung des ländlichen Raums unterstützen. Wesentlich ist, dass die umgesetzten Projekte von der Bevölkerung selbst kommen und damit ihrem Bedarf und ihren Bedürfnissen entsprechen. Von 2014 bis 2020 wurden bislang 1.100 Leader-Projekte umgesetzt, berichtet Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger (ÖVP). Darunter waren vor allem nicht näher beschriebene Arbeiten inklusive Kleinprojekte (30 Prozent), aber auch Projekte aus Wirtschaft und Tourismus (25 Prozent), gefolgt von Kultur und Land- und Forstwirtschaft ex aequo (jeweils 12 Prozent).
„Entscheidung liegt in Regionen“
„Ein wesentliches Merkmal und Erfolgsfaktor dabei ist, dass die Entscheidungen über die Förderung von Projekten, die Themenhoheit und Budgetverantwortung in den Regionen liegen. Diese Möglichkeit des Gestaltens fördert regionale Ideenwerkstätten und neue Konzepte und Zugänge in der Regionalentwicklung. Gleichzeitig ist Leader in den Projekten unglaublich vielfältig. Diese sind z.B. in den Themenbereichen Landwirtschaft und Vermarktung, Jugend und Familie, Natur- und Umweltschutz, regionale Versorgung, Tourismus, Wirtschaft, Kultur, und vieles mehr möglich“, schildert Leader-Direktor Hubert Huber. Die 1.100 Projekte wurden mit insgesamt 46 Millionen Euro gefördert und lösten Gesamtinvestitionen von 80 Millionen Euro aus. 63 Prozent der Mittel konnten bisher ausbezahlt werden.
„Die Art und Weise, wie Leader auf vorhandene Herausforderungen in den Regionen reagiert, ist wandlungsfähig und offen für kontinuierliche Verbesserung. Damit Leader die Herausforderungen wie die Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur und die Stärkung der sozialen Netze bestmöglich meistern kann, müssen die Abläufe stetig optimiert werden. Sowohl die Lokalen Aktionsgruppen (LAG) als auch die Verwaltungsbehörden finden nun zu Beginn der neuen siebenjährigen Politikperiode Zeit zur Reflektion. Was haben wir erreicht, wo gibt es Schwachpunkte, wie lassen sich erkannte Probleme lösen? Auf diesen Fragen aufbauend gilt es eine Strategie für die kommenden sieben Jahre zu entwickeln, um dann wieder mit voller Kraft die Entwicklung der Region vorantreiben zu können“, sagt Hiegelsberger. Der Startpunkt zu dieser Strategieerstellung war Anfang der Woche bei einer Online-Veranstaltung im Landhaus in Linz. Ungefähr 100 Verantwortliche aus den 20 oberösterreichischen Leader-Regionen haben daran teilgenommen.
Schwerpunkte werden Klimawandel und Digitalisierung sein
Wohin sich Leader zukünftig bewegen soll? Als thematische Schwerpunkte wurden Klimawandel, Digitalisierung, demographischer Wandel und Globalisierung sowie Lokalisierung festgelegt. Die Regionen möchten einen möglichst flächendeckenden Ansatz, sprich eine Vertretung aller Gemeinden, verfolgen und sich mit anderen Organisationen der Regionalentwicklung vernetzen sowie koordinieren. Darüber hinaus sollen niederschwellige Förderangebote und Kleinprojekte weiterentwickelt werden. Durch Leader würden EU-Förderungen für eine breite Masse sicht-, erkenn-, und erlebbar, sind die Verantwortlichen überzeugt. „In der Umsetzung der Leader-Strategie werden Arbeitsplätze und bedarfsorientierte Angebote geschaffen, Wissen generiert und weitergegeben, die regionale Wertschöpfung gesteigert, Innovationen forciert und der Umgang mit Unerwartetem und Unsicherheit trainiert. Ich bin überzeugt davon, dass jedes Projekt dazu beiträgt, den ländlichen Raum ein Stück weit lebenswerter zu machen beziehungsweise die hohe Lebensqualität zu halten, die wir jetzt haben“, meint die Sprecherin der OÖ Leader-Regionen Susanne Kreinecker. Anlässlich der neuen Funktionsperiode wurde auch die Webseite überarbeitet. So kann sie nun etwa auf dem Smartphone verwendet werden.
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