Grüne setzen sich für Baumschutzgesetz ein
LINZ/OÖ. Wie berichtet setzen sich immer mehr Menschen für den Erhalt von Bäumen und Neupflanzungen ein. Unterstützung bekommen sie dabei von den Grünen, die ein Baumschutzgesetz in Oberösterreich wollen.
Für die neue Haltestellenbucht beim Lentos Kunstmuseum sei geplant, vier Bäume an der Donaulände zu fällen, berichten die Grünen Linz. „Offenbar ist jedes Mittel recht, um den Autoverkehr zu beschleunigen. Diese Vorgehensweise ist unfassbar und läuft allen Bemühungen für den Baumschutz und schnellere Öffis zuwider. Angesichts solcher Maßnahmen sieht man, wie ernst es zu nehmen ist, wenn der Bürgermeister sagt, dass er 2040 Klimaneutralität erreichen will. So wird das jedenfalls nichts“, kritisiert Helge Langer, Klubobmann der Grünen Linz. Aus diesem Grund beziehungsweise da Haltestellenbuchten Busse behindern würden, wollen die Grünen dem Gemeinderatsantrag zur Umgestaltung der Haltestelle nicht zustimmen.
„Bürger sind zurecht aufgebracht“
Obwohl viele Bürger aufgrund der vielen Baumfällungen der letzten Wochen zurecht aufgebracht seien, schneide die Stadt weitere Bäume um, sagt Langer. Diese „Leichtfertigkeit auf Kosten des Klimaschutzes und der Lebensqualität“ zeige einmal mehr, wie dringend es ein Baumschutzgesetz für Oberösterreich brauche. Alte Bäume wurden in Linz unter anderem auf dem Freinberg und bei der Tabakfabrik gefällt.
Andere Bundesländer haben bereits ein Baumschutzgesetz. In der Steiermark wurde diese Woche eine Novelle beschlossen, mit der härter gegen nicht genehmigte Baumfällungen vorgegangen werden kann. Im Detail kann die Behörde unmittelbar vor Ort und ohne Vorliegen eines Bescheids einen Baustopp verhängen, wenn Bäume durch Eingriffe gefährdet werden. Darüber hinaus wird das Strafmaß für nicht genehmigte Baumfällungen erhöht. Zukünftig zahlen Privatpersonen bis zu 7.500 Euro und Betriebe bis zu 11.000 Euro Strafe. „Diesem entschlossenen Beispiel muss auch das Land Oberösterreich folgen und das längst überfällige Baumschutzgesetz für Linz endlich umsetzen. Die natürliche Klimaanlage Baum ist unverzichtbar, damit die Stadt trotz steigender Temperaturen lebbar und attraktiv bleibt. Daher müssen Bäume den bestmöglichen Schutz erhalten“, ist die Linzer Umweltstadträtin Eva Schobesberger (Grüne) überzeugt. Es könne nicht sein, dass Bäume im Welt besser geschützt seien als in der Stadt.
„Blockadehaltung ist völlig unverständlich“
Laut den Grünen OÖ sei Oberösterreich von solchen Verschärfungen wie in der Steiermark weit entfernt. So sei es bis jetzt gar nicht möglich gewesen, ein Baumschutzgesetz zu beschließen. ÖVP, FPÖ und SPÖ würden dagegen sein. „Diese Blockadehaltung ist völlig unverständlich. Der Schutz der Bäume bedeutet nichts anderes als die Sicherstellung der Lebensqualität. Jeder gesunde Baum, der heute gefällt wird, fehlt uns morgen beim Schutz vor den nicht mehr abwendbaren Auswirkungen der Klimakrise“, meint Schobesberger. Sie verspricht, dass sich die Grünen gemeinsam mit engagierten Bürgern weiterhin mit aller Entschlossenheit einsetzen würden.
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