
LINZ. In Linz setzen sich immer mehr Menschen für den Erhalt von Bäumen und Neupflanzungen ein. So fordern - wie berichtet - zwölf Bürgerinitiativen ein Baumschutzgesetz. Dabei bekommen sie nun Unterstützung von einer neuen Initiative, die sich aus Künstlern zusammensetzt.
„Freie Bewegung für die Bäume“ nennt sich die Initiative von bildenden Künstlern, Musikern und Literaten, die sich für einen besseren Umgang mit Bäumen in Stadt und Land einsetzt. Der Mensch brauche Bäume, auch wenn ihre Leistung und Bedeutung nicht geschätzt werde, sagt Dichter und Mitglied Welf Ortbauer. Gemeinsam mit weiteren Mitgliedern der Initiative, darunter der bildenden Künstlerin Sally Duncan, Silvia Mayr und Pater Werner Hebeisen, ging er mit Transparenten durch die Linzer Innenstadt. Zwischenstopps wurden unter anderem bei einer alten Platane im Volksgarten und bei einer alten Eiche beim Lentos eingelegt. „ 'Wir brauchen unsere (alten) Bäume' war gleichzeitig ein Ruf nach einem Baumschutzgesetz und einem Umdenken: Dem Wiedererkennen des Gottesgeschenkes Baum, das nicht zum Feindbild in Zeiten des Kommerzes und des Bauwahns gemacht werden sollte. Auf den unschätzbaren Wert der Bäume, auf deren Würde, deren Kraft und Wichtigkeit für unsere Gesundheit, speziell für Kinder, wurde auf den in Grün, Gold und Rot gehaltenen Fahnen hingewiesen – und dass die Bäume selbst die wundervollsten Kunstwerke sind“, führt Ortbauer aus.
Nach Baumfällungen: Initiativen machen sich für Neupflanzungen am Freinberg stark
Die Forderung nach einem Baumschutzgesetz ist nicht neu. So haben sich anlässlich des letzten Weltklima-Aktionstags am 19. März in Linz zwölf Bürgerinitiativen für ein Baumschutzgesetz stark gemacht, das in anderen Bundesländern bereits existiert. Derzeit fordert ein Teil ihrer Vertreter 500 neue Bäume auf dem Linzer Freinberg, da dort Baumfällungen durchgeführt wurden. In einem Offenen Brief an die Diözesane Immobilienstiftung heißt es: „Gerade die Frischluftschneise am Freinberg ist äußerst wichtig für unser Stadtklima. Wir müssen diese grüne Lunge von Linz erhalten, um der Stadt und ihren Bewohner und Bewohnerinnen Abkühlung in den immer heißeren Sommern zu verschaffen. Sie ist ein wichtiger Naherholungsraum für die Menschen in der Stadt und wertvoller Lebensraum für viele Tiere. Es wurde uns in einem Gespräch zugesagt, dass die Diözese 300 Bäume neu pflanzen will, dass allerdings noch unklar ist, wo und wann diese Bäume gepflanzt werden. Nur ein Teil werde am Freinberg aufgeforstet, ein anderer Teil auf Gründen der Diözese in ganz Oberösterreich“.
Die Initiativen, darunter die Linzer Baumrettungsinitiative, Solidarwerkstatt Linz, Bürgerinitiative Linzer Grüngürtel schützen, jetzt! und Initiative Verkehrswende jetzt!, würden sich darüber freuen, dass die Stiftung auf sie zukomme. Gleichzeitig sei ihnen aber klar, dass Neupflanzungen am Freinberg beziehungsweise in der Nähe der gefällten Bäume erfolgen müssten. Sie fordern die Vertreter der Stiftung in ihrem Brief dazu auf, ihnen Rückmeldung zu geben wann, wo und wie viele Bäume neu gepflanzt werden sollen.