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Klaus Luger: „Die Forderung ist klar: Impfen, impfen, impfen“

Jürgen Affenzeller, 12.11.2021 08:55

LINZ. Donnerstagabend beriet ein Runder Tisch mit Vertretern des Städte- und Gemeindebundes, der Landesregierung, der Sozialpartner sowie der Ärztekammer Maßnahmen, um einem Fortschreiten der Pandemie engere Grenzen zu setzen. Mit dem aktuell geplanten Maßnahmenpaket wird das Ziel, alle Sozialkontakte um 30 Prozent zu reduzieren, laut Bürgermeister Klaus Luger verfehlt werden.

Klaus Luger: „Alle Experten sagen, dass eine Impfquote von mindestens 80% unausweichlich ist, um dem Fortschreiten der Pandemie ein Ende zu setzen. Es braucht die dringende Ausweitung der Impfkapazitäten sowie eine raschere Abwicklung des Contract-Tracings in allen Bezirken. (Foto: SPÖ Linz)
Klaus Luger: „Alle Experten sagen, dass eine Impfquote von mindestens 80% unausweichlich ist, um dem Fortschreiten der Pandemie ein Ende zu setzen. Es braucht die dringende Ausweitung der Impfkapazitäten sowie eine raschere Abwicklung des Contract-Tracings in allen Bezirken. (Foto: SPÖ Linz)

Die Corona-Ampel schaltet in ganz Österreich auf Rot. Die Neuinfektionen erreichen auf allen Ebenen Höchstwerte, gegen welche es sofort und dringend konsequente Maßnahmen zu setzen gälte. In Oberösterreich beriet ein Runder Tisch mit VertreterInnen des Städte- und Gemeindebundes, der Landesregierung, der Sozialpartner sowie der Ärztekammer Maßnahmen, um einem Fortschreiten der Pandemie engere Grenzen zu setzen. Mediziner wie Bernd Lamprecht vom Kepler-Universitäts-Klinikum setzten als Ziel, dass umgehend alle Sozialkontakte landesweit um 30 % reduziert werden sollen. Mit dem aktuellen Maßnahmenpaket wird dieses Ziel laut Bürgermeister Klaus Luger verfehlt werden.

„Halbherzige Schritte gesetzt“

„Die Lage hat sich derart zugespitzt, dass ich vergangene Woche einen Runden Tisch unter Einbindung aller relevanten Akteure forderte. Der Donnerstag-Abend beinhaltete die Erörterung konkreter, allen voran rasch umsetzbarer Maßnahmen für Oberösterreich. Im Grunde wurden nur halbherzige Schritte gesetzt. Ein Lockdown für nicht-geimpfte Arbeitnehmer, der sich so gut wie nicht von der ohnedies geltenden 2-G-Regel unterscheidet, ist reine Symbolpolitik. Der Mut zu klaren Schritten hat gefehlt,“ ist der Linzer Bürgermeister und Präsident des OÖ. Städtebundes, Klaus Luger, enttäuscht.

Verständnis für Veranstaltungsverbot

Ein generelles Verbot von Veranstaltungen mit Ausnahme von Indoor-Kulturveranstaltungen beurteilt Luger als vertretbar: „Wenngleich ich Geimpfte verstehe, die etwa enttäuscht sind, weil sie kein Fußballmatch mehr besuchen dürfen, so kann das zumindest ein wenig mithelfen, die von den Experten eingeforderte Reduktion der Sozialkontakte zu erreichen“.

Darüber hinaus stehen Entscheidungen der Bundes- und Landesregierung an, die seit Monaten vor sich hergeschoben werden. Nicht zuletzt zeigten Beispiele wie die covid-infizierten, nicht-geimpften Mitarbeiter des Steyrer Krankenhauses die Unabdingbarkeit einer Impfpflicht für sensible Berufsgruppen, wie dem Pflege- und Gesundheitspersonal. Gleichzeitig weisen auch weitere Berufsgruppen, die vor allem sozialen Kontakten ausgesetzt sind, wie Pädagogen, eine niedrige Impfquote auf. Hier müsste mehr Mut seitens der Politik bestehen, von diesen Beschäftigten gesellschaftliche Solidarität einzumahnen.

„Impfquote von mindestens 80 Prozent ist unausweichlich“

Letztlich wurde in Lugers Augen eine große Chance vertan. „Alle Experten sagen, dass eine Impfquote von mindestens 80% unausweichlich ist, um dem Fortschreiten der Pandemie ein Ende zu setzen. Es braucht die dringende Ausweitung der Impfkapazitäten sowie eine raschere Abwicklung des Contract-Tracings in allen Bezirken. Wiederholte Beteuerungen ändern nichts an den Schwächen im landesweiten Krisenmanagement. In Linz ziehen wir alle Hebel, um die entsprechende Infrastruktur für erhöhtes Impfangebot bzw. mehr Standorte auszuweiten. Es müsste schon längstens in jedem Bezirk einen eigenen Impfbus geben. Zudem sehe ich eine besondere Dringlichkeit darin, den Zugang zur Impfung für die Gruppe der 12–15-Jährigen zu steigern. Es fehlt auch eine klare Strategie, Kinder ab dem 5. Lebensjahr in das Impfprogramm zu integrieren. Dies soll etwa durch die Haus- bzw. Kinderärzte geschaffen werden. Auf all diese Fragen blieb der Runde Tisch konkrete Antworten schuldig“, betont Bürgermeister Klaus Luger.


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