
LINZ/OÖ. Betrug bisher der Anteil der Erste Bank an der Sparkasse OÖ knapp 40 Prozent soll der 2026 auf zehn Prozent zurück gehen - zugunsten von mehr Regionalität.
Die Anteilsverwaltung Allgemeine Sparkasse, die aktuell mit 57,28 Prozent Mehrheitseigentümerin der Sparkasse OÖ ist, beabsichtigt im Einvernehmen mit der Erste Bank bis Juni 2026 ihren Anteil auf 85,70 Prozent zu erhöhen. Der Anteil der Erste Bank war vor allem durch die Einbringung ihres gesamten OÖ-Geschäftes mit Filialen, Kunden und Mitarbeitern im Jahr 1999 und den Erwerb des Anteils der Stadt Wels im Jahr 2016 auf den heutigen Anteil von 39,19 Prozent angewachsen. Ab Juni 2026 soll die Erste Bank nur noch mit 10 Prozent an der Sparkasse OÖ beteiligt sein. Mit diesem Schritt wird die Beteiligungsstruktur, die historische Wurzeln hat, im Sinne des Regionalitätsprinzips der Erste Bank und Sparkassen angepasst. Das Vorhaben steht unter dem Vorbehalt aufsichtsbehördlicher Genehmigung.
Regionalitätsprinzip
„Wir – die Sparkasse OÖ - haben wirtschaftlich gute Voraussetzungen, um aus eigener Kraft gemeinsam mit der Anteilsverwaltung eine noch stärkere Verankerung in OÖ zu erreichen. Mit diesem getätigten Schritt zwischen Erste Bank, Sparkasse OÖ und der Anteilsverwaltung bekennen wir uns zu unserer gemeinsamen Stärke als Sparkassengruppe. Miteinander gestalten wir die Zukunft“, betont Stefanie Christina Huber, Vorstandsvorsitzende der Sparkasse OÖ. Die Sparkasse OÖ weißt eine Bilanzsumme von 15,8 Milliarden Euro auf. Mit einer Kernkapitalquote von rund 16 Prozent per 30. Juni 2021 liegt die Sparkasse OÖ deutlich über den regulatorischen Vorgaben.
Gemeinsamer Haftungsverbund
Gleichzeitig wird auch die Aufnahme der Sparkasse Oberösterreich als Vollmitglied im Haftungsverbund der Sparkassengruppe in die Wege geleitet. Mit der Aufnahme wird sich die gesamte österreichische Sparkassengruppe dann unter dem Dach eines gemeinsamen Haftungsverbunds befinden. „Der nun gesetzte Schritt in Richtung gemeinsamer Haftungsverbund ist ein richtiger, damit rückt die Sparkasse OÖ noch näher an die Sparkassengruppe heran. Uns verbinden nicht Prozentanteile, sondern die umfassende Kooperation im Sinne der Kunden auf vielen Ebenen“, erklärt Gerda Holzinger-Burgstaller, Vorstandsvorsitzende der Erste Bank, den Schritt. Bereits bisher war die Sparkasse OÖ Mitglied des Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungssystems der Sparkassengruppe.
Mehrwert für die Gesellschaft
„Mit dem Ausbau der Mehrheit an der Sparkasse OÖ durch die Anteilsverwaltung erfolgt eine noch stärkere regionale Verwurzelung in unserem Bundesland. Dadurch gelingt es uns, unser soziales Engagement in Oberösterreich künftig noch weiter auszubauen“, so Gerald Gutmayer, Vorstandsvorsitzender der Anteilsverwaltung Allgemeine Sparkasse. . Gemeinsam mit der Sparkasse OÖ werden von der Anteilsverwaltung laufend Projekte in den Bereichen Soziales, Kultur und Sport unterstützt. Darunter fallen beispielsweise die Restaurierung des Mariendoms, die Förderung von Bildungsvereinen (Teach for Austria, Big Brothers Big Sisters, Sindbad) und langjährige Partnerschaften mit karitativen Einrichtungen wie Caritas, pro mente OÖ und der Diakonie. Erst kürzlich wurde im Rahmen des diesjährigen Weltspartages eine Kooperation mit der OÖ. Tafel eingegangen, um damit Armutsbetroffenen zu helfen.