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Niedrige Impfquote und Handel mit gefälschten Impfzertifikaten bereiten Sorge

Jürgen Affenzeller, 12.12.2021 15:21

LINZ. „Die im Internet kursierenden Angebote für gefälschte Impfzertifikate bereiten mir große Sorgen“, so der Linzer Bürgermeister Klaus Luger, der den Gesundheitsminister zudem auffordert, bis zu den Weihnachtsfeiertagen die Organisation der ab Februar geltenden Impfpflicht im Detail festzulegen. Nicht zuletzt durch die weiter niedrige Impfquote bleibt die Lage weiter angespannt.

67,6 Prozent aller Landsleute sind geimpft. In den letzten zehn Tagen stieg dieser Anteil lediglich um ein mageres Prozent. (Foto: volker weihbold)
67,6 Prozent aller Landsleute sind geimpft. In den letzten zehn Tagen stieg dieser Anteil lediglich um ein mageres Prozent. (Foto: volker weihbold)

Wenngleich in Linz mit 1.412 Menschen um 2.000 weniger als noch vor zwei Wochen mit dem Corona-Virus infiziert sind, warnen die Experten des Linzer Krisenstabes vor frühzeitiger Entwarnung. So weist Linz mit einer 7-Tages-Inzidenz von unter 350 einen weit unter dem Oberösterreich- und Bundesdurchschnitt von über 400 auf. Schließt man jedoch laut Bürgermeister Klaus Luger die niedrige Impfquote in die Betrachtungen ein, so bleibt die Lage in den nächsten Wochen weiterhin prekär.

Schwache Impfzunahme

„67,6 Prozent aller Landsleute sind überhaupt erst geimpft. In den letzten zehn Tagen stieg dieser Anteil lediglich um ein mageres Prozent. Da ist es auch nur ein schwacher Trost, dass die Linzer mit knapp 70 Prozent landesweit an dritter Stelle liegen. Der Umsetzung der Impfpflicht ab Februar kommt die zentrale Rolle zu. Sie wird entscheiden, ob weitere Lockdowns zu verhindern sein werden. Die im Internet kursierenden Angebote für gefälschte Impfzertifikate bereiten mir große Sorgen“, blickt das Linzer Stadtoberhaupt in die nähere Zukunft.

2.500 Linzer Schüler mussten zuletzt abgesondert werden

Aktuell sind in Linz zwar 90 Prozent aller Über-65-Jährigen geimpft, umgekehrt jedoch nur knapp 60 Prozent aller 15- bis 35-Jährigen. Kinder und Schüler zwischen dem fünften und 15. Lebensjahr erhielten überhaupt erst zu sechs Prozent eine Teilimpfung. In den letzten Wochen waren es vor allem diese Altersgruppen, die die höchsten Infektionsraten aufwiesen. In den letzten beiden Wochen mussten etwa 2.500 Linzer Schüler abgesondert werden. Diese Tendenz flachte erst Mitte dieser Woche nach dem Mittwoch-Feiertag ab. Der Krisenstab geht aktuell davon aus, dass der Höhepunkt der Schul-Cluster überwunden sein müsste.

Impfbefreiungen: Druck auf niedergelassene Hausärzte steigt

Bürgermeister Luger fordert den Gesundheitsminister auf, bis zu den Weihnachtsfeiertagen die Organisation der ab Februar geltenden Impfpflicht im Detail festzulegen. Schul- und Betriebsaktionen sollten vorrangig organisiert werden. Ebenso wird das Innenministerium rigoros gegen Angebote gefälschter Impfzertifikate im Internet vorgehen müssen.

Weiters regt Luger in seiner Funktion als Präsident des OÖ. Städtebundes an, das Prozedere zur Erreichung von Impfbefreiungen zu überdenken. „Experten und Mediziner fürchten, dass die niedergelassenen Hausärzte massiv unter Druck kommen. Auch unsere Amtsärzte sind bereits an den Grenzen der Leistungsfähigkeit angekommen. Zusätzliche Aufgaben könnten dazu führen, dass andere Aufgaben der niedergelassenen Mediziner und der Amtsärzte nicht mehr erfüllt werden können“, sorgt sich Klaus Luger.

Wichtig sei auch weiterhin, so Luger, die Aufrechterhaltung eines flächendeckenden Testangebotes. Damit soll der Bevölkerung eine weitere Absicherung und Kontrolle gewährt werden, um allfällige Infektionswellen frühzeitig zu erkennen.


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