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Vorübergehende Klosterhof-Schließung ist "Schadensbegrenzung"

Karin Seyringer, 18.01.2022 11:02

LINZ. Der beliebte Klosterhof an der Landstraße hat wie berichtet vorübergehend die Pforten geschlossen, für knapp einen Monat, bis Mitte Februar. „Schadensbegrenzung“, so Klosterhof-Betreiber Josef Gassner im Tips-Gespräch.

Klosterhof-Wirt Josef Gassner (Foto: Markus Schloegel)
Klosterhof-Wirt Josef Gassner (Foto: Markus Schloegel)

„Aufgrund der allgemeinen Gesamt- aber auch Mitarbeitersituation haben wir uns dazu entschlossen von 17. Jänner bis einschließlich 14. Februar eine Pause einzulegen. Wir nutzen die freien Tage zum Kraft sowie Energie tanken und freuen uns, Sie ab Mitte Februar wieder bei uns begrüßen und kulinarisch verwöhnen zu dürfen“, ist auf der Homepage des Klosterhofs zu lesen.

„Wirtschaftlich aktuell nicht tragbar“

„Es ist wirtschaftlich aktuell nicht tragbar. Das Geschäft ist nach unserem Wintermarkt eingebrochen. Wenn man keine Veranstaltungen, keine Hochzeiten, keine Firmenfeiern hat, keine Touristen da sind, sich keine Stammtische treffen – die Geimpften kommen nicht aus Angst, sich anzustecken, die Ungeimpften dürfen nicht, ist das schwierig“, so Klosterhof-Betreiber Josef Gassner zum Entschluss, den Klosterhof vorübergehend zu schließen. Sicher sei das für die Stammgäste nicht einfach, „ich hoffe, sie bleiben uns trotzdem treu.“

Die aktuelle Omikron-Welle macht sich zudem bei der Mitarbeitersituation bemerkbar. „Wir haben bei den Mitarbeitern viele Ausfälle. Da ist es schwierig, den Betrieb aufrechtzuerhalten.“ Die 48 Mitarbeiter sind aktuell in Kurzarbeit. Generell sei die allgemeine Situation auch für die Mitarbeiter frustrierend.

In Corona-Zeiten neu eröffnet

Der Salzburger Gastro-Unternehmer hat das Traditionsgasthaus in der Linzer Innenstadt im Dezember 2019 übernommen, nach umfangreichen Sanierungen im Juni 2020 neu eröffnet.

„Ich habe ja sozusagen einen 'Corona-Betrieb' übernommen. Genau beim Aufsperren ist Corona gekommen. In den zwei Jahren bisher hatte ich nur rund zehn Monate mit Einschränkungen offen. Auch letzten Winter hatte ich einen Wintermarkt aufgebaut, den konnte ich gar nicht aufsperren, den Wintermarkt diese Saison nur drei Tage, dann kam der Lockdown. Das kostet viel Energie und Geld.“

Da er erst 2020 aufgesperrt hat, konnte er auch keine Umsätze aus dem Jahr 2019 vorweisen, jeder Cent Unterstützung sei ein Kampf. „Wenn ich den Klosterhof nicht finanziell aus Salzburg unterstützen würde, würde es nicht gehen. Wir haben mit unserem Unternehmen in den letzten Jahren Gott sei Dank gut gewirtschaftet, sodass wir uns das leisten können, ein anderer hätte wohl keine Chance gehabt“, glaubt der leidenschaftliche Gastronom, der sich jetzt aber für die Klosterhof-Pause entschieden hat.

„Will nicht schimpfen“ 

Klarstellen will er aber auch: „Das soll keine Jammerei sein, ich will auch nicht auf die Politik schimpfen, ich möchte nicht in deren Haut stecken. Ich schimpfe auch nicht über Ungeimpfte, ich halte mich da relativ neutral, aber allgemein wäre es schön, wenn endlich Ruhe einkehren würde.“

Der Klosterhof habe die Covid-Kontrollen immer sehr ernst genommen, unterstreicht er, aber „sinnlos“ ist für ihn die 22 Uhr-Sperrstunde „da bin ich der Meinung wie alle meine anderen Kollegen“.

Fest steht jedenfalls: „Wir fahren mit viel Elan und Freude Mitte Februar wieder rein.“


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