Sexuelle Belästigung in Schwimmbädern ist ein absolutes "No Go"
OÖ. Gewalt jeglicher Art ist ein „NO GO“ und hat keinen Platz in Oberösterreich.Mädchen und Frauen, die von Sexismus bzw. Gewalt betroffen sind, müssen bestmöglich unterstützt werden. Auf Initiative von Frauenreferentin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander setzen das Frauenreferat des Landes OÖ und das autonome Frauenzentrum Linz die erfolgreiche Awareness-Kampagne „NO GO“ auch im Sommer 2022 fort und wollen damit ein starkes Zeichen gegen sexuelle Belästigung in Schwimmbädern setzen.
„Es ist wichtig, dass Politik, Öffentlichkeit und Gesellschaft Übergriffe und Gewalt an Frauen in keinster Art und Weise tolerieren und dies auch klar signalisieren, beispielsweise durch das Mitmachen bei der Kampagne ‚NO GO‘. Ich freue mich, wenn sich auch heuer wieder möglichst viele Gemeinden dieser Initiative anschließen. Setzen wir gemeinsam wieder ein starkes Zeichen gegen sexuelle Belästigung in Oberösterreichs Schwimmbädern“, sagt Frauenreferentin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander.
Schwimmbad und Badesee als sichere Orte erleben
Ziel der Kampagne ist es, dass Mädchen und Frauen das Schwimmbad und den Badesee als sicheren Ort erleben, den sie unbehelligt von sexuellen Übergriffen in Anspruch nehmen können. Plakate und Sticker signalisieren allen Badegästen, dass dieses Thema vom Betrieb ernst genommen wird und übergriffiges Verhalten nicht akzeptiert wird. Im Vorjahr haben eine große Mehrheit der oö. Städte und Gemeinden mit Schwimmbädern die Kampagne unterstützt. Durch die Initiative soll Bewusstsein für die Thematik geschaffen werden und alle Badesee- und Schwimmbadgäste werden ermutigt, hinzuschauen, Hilfe zu holen oder einzugreifen.
„Jeder Fall ist einer zu viel. Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, Sexismus und sexuelle Belästigung sind gerade für Mädchen und Frauen leider oft ein Thema. Mir ist wichtig, dass in Oberösterreich Mädchen und Frauen, die von Sexismus bzw. Gewalt betroffen sind, bestmöglich unterstützt werden“, so Haberlander.
Erfahrungen aus der Praxis
Aus der Präventionsarbeit mit Mädchen und Frauen des autonomen Frauenzentrums in Linz ist bekannt, dass es in Schwimmbädern und an Badeseen immer wieder zu sexuellen Belästigungen und Übergriffen kommt. Die Bandbreite reicht von obszönen und eindeutigen Blicken, Fotografieren, anzüglichen Bemerkungen über (vermeintlich zufällige) unerwünschte Berührungen, bis hin zu massiven sexuellen Übergriffen. Junge Mädchen und Frauen berichten von Berührungen im Wasser, Herunterreißen der Badebekleidung, Verfolgen in die Umkleidekabinen und Duschen, Bedrängen auf der Liegewiese und ungewolltem Filmen und Fotografieren. Mädchen und junge Frauen sind hier besonders gefährdet, aber auch erwachsene Frauen sind betroffen und mit diesen Situationen oft überfordert.
Um sexueller Belästigung vorzubeugen und auch bei Vorfällen unmittelbar Abhilfe schaffen zu können, ist es für die Badegäste wichtig zu wissen, dass die Betreiber der Schwimmbäder und Badeseen die Thematik ernst nehmen, sensibilisiert sind und die Betroffenen professionelle Hilfe und Unterstützung bekommen.
Schulungen zur Sensibilisierung starten
Für die Ansprechpartner in den Freibädern (Badepersonal und/oder Kioskpersonal) bietet das autonome Frauenzentrum Linz in Kooperation mit dem Frauenreferat Schulungen zur Sensibilisierung an, in denen die unterschiedlichen Erscheinungsformen sexueller Belästigung aufgezeigt werden. Es werden dabei auch Tipps und Werkzeuge vermittelt, wie man in entsprechenden Situationen bestmöglich reagieren und eingreifen kann. Dafür stehen drei Termine zur Auswahl:
- 3. Mai, 9-12 Uhr, LDZ Linz
- 10. Mai, 9-12 Uhr, Online-Workshop
- 17. Mai, 13-16 Uhr, Online-Workshop
Eine Anmeldung ist per Mail an frauen@ooe.gv.at möglich. Weitere Informationen sind unter https://www.frauenreferat-ooe.at/nogo.htm zu finden.
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