Hajart: „Salzburger Radfahrstrategie als Vorbild für Linz“
LINZ/SALZBURG. Ebensowie Linz ist Salzburg eine Einpendelstadt. Im Gegensatz zu Linz hat die Stadt jedoch jetzt schon einen Radfahreranteil von rund 20 Prozent. Was sich Linz von Salzburg abschauen kann, darüber hat sich der Linzer Mobilitätsreferent Martin Hajart bei einem Besuch in Salzburg informiert.
Vizebürgermeister und Mobilitätsreferent Martin Hajart besuchte den Salzburger Landesrat für Verkehr Stefan Schnöll, den Salzburger Bürgermeister Harald Preuner sowie Vizebürgermeisterin und Verkehrsreferentin Barbara Unterkofler zum Erfahrungsaustausch. „Salzburg und Linz sind beides starke Einpendler-Städte. Ich habe mich deshalb entschieden, mich vor Ort zu informieren und das Gespräch mit den Verantwortlichen in Salzburg zu suchen“, so der Linzer Mobilitätsreferent Vizebürgermeister Martin Hajart. „Die Stadt Salzburg verfügt über nahezu 190 Kilometer Radwegenetz. Ob zum Einkaufen in der Innenstadt oder die Fahrt in die Arbeit, mehr als 20 Prozent der gesamten Wege in der Stadt werden mit dem Fahrrad zurückgelegt. Dafür ist nicht nur die geeignete topographische Lage verantwortlich, vielmehr ist es das Ergebnis jahrzehntelanger Maßnahmen, Investitionen und einem regen Austausch zwischen Stadt und Land. Ein attraktives Angebot ist grundlegend, um die Menschen nachhaltig zum Umstieg auf das Rad zu bewegen!“, so der Salzburger Bürgermeister Harald Preuner.
Salzburg investiert
Beeindruckt zeigte sich der Linzer Mobilitätsreferent von den gemeinsamen Planungen seitens Stadt und Land Salzburg, den Fahrradstraßen im Salzburger innerstädtischen Bereich sowie vom Salzburger Radwegebudget, das ein Mehrfaches der Budgetmittel in Linz ausmacht. Um die Salzburger Radinfrastruktur dauerhaft zu verbessern, investiert die Stadt Salzburg jährlich zwei Millionen Euro in die Sanierung, die Verbesserung und in den Lückenschluss von Radwegen. Im Gegensatz dazu beträgt die Summe der Investitionen für Rad- und Gehwege in Linz heuer mit 550.000 Euro nur ein Viertel davon.
Hauptradwegenetz ausbauen
In Linz ebenso wie in Salzburg ist die Zusammenarbeit von Stadt und Land wichtig, um zukunftsorientierte Lösungen zu finden. „Gerade im Verkehrsbereich muss man über die Stadtgrenzen hinausblicken, dies ist auch in Linz so. Salzburg legt besonderes Augenmerk auf die Radpendler und den Ausbau von Radrouten von den Umlandgemeinden in die Stadt“, so Hajart. Als Beispiel führt er die Radroute in Wals-Siezenheim an, wo Salzburg Berufspendler zum Aufsteigen aufs Rad bewegen möchte. Eine derartige Verknüpfung des städtischen Radwegenetzes mit dem überregionalen Netz hat auch für Hajart Priorität: „Deshalb ist ein Austausch so wichtig. Salzburg hat im Unterschied zu Linz eine Fahrradstrategie, die Anregungen liefern kann“, so der Linzer Mobilitätsreferent.
Kooperation zwischen Stadt und Land als Vorbild
Das erklärtes Ziel der Stadt Salzburg ist eine Steigerung des Radverkehrs-Anteils um 20 Prozent, ausgehend von einem ohnehin schon hohen Radanteils. Um diesen Kraftakt zu meistern, steht vor allem der Ausbau der Infrastruktur im Vordergrund. „Priorität haben dabei die großen Lückenschlüsse entlang des definierten Radhauptnetzes. Grundlagendaten wie Pendler- und Verkehrsströme sind bei unseren Planungen und Ausbauentscheidungen dabei der Schlüssel, um die Maßnahmen mit der größten Wirkung umzusetzen. Gerade die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land sowie das Denken des Verkehrs im Zentralraum als Ganzes sind dabei unentbehrlich“, so die für den Verkehr ressortzuständige Vizebürgermeisterin Barbara Unterkofler. „Wir werden als Land Salzburg heuer rund sechs Millionen Euro in die Radinfrastruktur investieren und gut zehn Kilometer neue Radwege bauen“, sagt der Salzburger Verkehrslandesrat Stefan Schnöll.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden