Blackout: So bereitet Linz sich vor (Update: 8.November)
LINZ. Auch wenn aktuell kein Blackout-Szenario droht, will die Stadt Linz für den Fall der Fälle vorbereitet sein. Für verschiedene Szenarien, wenn der Strom großflächig und über einen längeren Zeitraum ausfällt, hat die Stadt ein Konzept erarbeitet. Auf einer eigenen Website finden Bürger alle wichtigen Infos zum Thema. Am Mittwoch, 9. November, findet zudem eine Infoveranstaltung im Neuen Rathaus statt.
Das Sicherheitsressort der Stadt Linz lädt in Kooperation mit dem Oberösterreichischen Zivilschutz am 9. November von 19 bis 20.30 Uhr zu einem Info-Abend zum Thema Blackout-Prävention in den Festsaal im Erdgeschoss des Neuen Rathauses ein. Längerfristig setzt die Stadt im Hinblick auf ein mögliches Blackout-Szenario zwei Schwerpunkte: Die Vorbereitung eines bestmöglichen Krisenmanagements der Stadt Linz und die Sensibilisierung der Bevölkerung für das Thema.
Städtische Verwaltung bereitet sich vor
Seit mehreren Monaten beschäftigt sich eine Projektgruppe bestehend aus Magistratsmitarbeitern, der IKT Linz, der Linz AG und dem Ordnungsdienst mit dem Thema Blackout. Tritt ein solcher Fall ein, wird sofort der Krisenstab einberufen und um die 400 städtischen Schlüsselkräfte aktiviert. Diese stehen den Linzern an insgesamt siebzehn Selbsthilfebasen im Stadtgebiet zur Verfügung. Diese Basen dienen als Service- und Informationspunkte für die Bürger und können bei Notfällen, etwa bei Notrufen bei Verletzungen, unterstützen. Sie werden mit Notstrom und Funk ausgestattet. Für die Sicherheit vor Ort werden Beamte des Stadtpolizeikommandos sorgen.
Eigene Website zum Thema
Was die Selbsthilfebasen nicht leisten können, ist eine Versorgung mit Lebensmitteln. Aus diesem Grund soll die Bevölkerung umfassend informiert werden, wie man sich bestmöglich auf ein Blackout vorbereitet. Die Website linz.at/blackout bietet Informationen und weiterführende Links zum Thema Blackout-Vorsorge an. Alle Inhalte wurden gemeinsam mit dem Oberösterreichischen Zivilschutz erarbeitet. Die wichtigsten Informationen sollten ausgedruckt werden.
Informationsoffensive in den kommenden Wochen
Sicherheitsstadtrat Michael Raml hält ein Blackout-Szenario für zunehmend realistisch, will aber keinesfalls Panik verbreiten, wie er sagt. Er fasst die wichtigsten Punkte im Ernstfall zusammen: Zuhause bleiben, Batterieradio einschalten und auf die Anweisungen der Behörden achten. Die Aufgabe seitens der Stadt werde es sein, die essentielle Infrastruktur aufrecht zu erhalten, so Bürgermeister Klaus Luger. Für jene, die sich selbst versorgen können, sei Eigenverantwortung gefragt. Aus diesem Grund wird die Kommunikation der Stadt Linz in den kommenden Wochen einen Schwerpunkt auf das Thema Blackout legen.
Nächstes Jahr wird für den Ernstfall geübt
Magistratsdirektorin Ulrike Huemer erklärt, es gäbe auch Gespräche mit den Supermärkten, hier stehe man in regelmäßigem Kontakt, um Konzepte und Lösungsansätze für einen Ansturm auf die Geschäfte bei länger andauernden Stromausfällen zu entwickeln. Im Jahr 2023 wird es eine gemeinsame Einsatzübung mit dem Bundesheer geben, die Stadt Linz führt zudem laufend interne Schulungen durch.
Bezirkshauptmannschaften testen Notstromversorgung
Auch die oberösterreichischen Bezirkshauptmannschaften unterziehen ihre Notstromversorgung einem umfangreichen Funktionstest um für den Fall eines Blackouts gerüstet zu sein. Bis Mitte März gibt es an jedem Standort einen eintägigen Test unter realen Bedingungen: „An diesen Tagen gibt es in den Bezirkshauptmannschaften während des Amtsbetriebes einen Funktionstest im Zeitraum von acht bis 16 Uhr, sodass die elektrischen Lasten in einem realistischen Ausmaß gegeben sind“, erklärt Landesamtsdirektor Erich Watzl. Man hoffe natürlich, dass ein Blackout nie eintrete, sagt Walzl, aber: „Wir sehen es als unsere Verantwortung, auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Denn wir wollen und müssen gerade auch in einem Notfall unverändert für die Bürger im Land verlässlicher Ansprechpartner sein.“
Test im Landhaus bereits erfolgt
Im vergangenen August hatte man im Zuge eines groß angelegten Tests die externe Stromversorgung des Linzer Landhauses während des Amtsbetriebs abgeschaltet. Daraufhin haben wie geplant zwei große Dieselaggregate als Notstromanlagen die Versorgung übernommen. Der Test konnte nach 24 Stunden beendet werden.
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