LINZ. Das Linzer Ibis-Hotel wurde von der Besitzerin als Asylquartier angeboten. Diesen Plänen erteilte Bürgermeister Klaus Luger eine klare Absage. Nun hat die Stadt Linz Interesse am Hotel bekundet.
Das Linzer Ibis Hotel am Bahnhof schließt mit Ende des Jahres. Die Eigentümerin BIP Immobilien Development GmbH bot die Immobilie der Bundebetreuungsagentur als Asylquartier an. Gegen diese Pläne sprach sich Bürgermeister Klaus Luger entschieden aus, auch Sicherheitsstadtrat Raml lehnt das Hotel als Standort für eine Asylunterkunft ab.
Stadt Linz hat Interesse bekundet
Nun habe die Stadt Linz gegenüber der BIP ihr Interesse an der Immobilie bekundet. Eine Rückmeldung dazu gäbe es noch nicht, sagt Bürgermeister Klaus Luger zu Tips. Vor einer entsprechenden Zusage will er sich noch nicht auf eine bestimmte Nutzung festlegen. Der Standort in Nachbarschaft zum Wissensturm und in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof mache das ehemalige Hotel aber interessant für die Stadt. So könnte er sich beispielsweise Büros für Start-ups dort vorstellen, zumal die Flächen in der Tabakfabrik bereits voll vermietet sind. Er will der Entscheidung der BIP aber nicht vorgreifen.
Martin Hajart und Peter Casny schlagen Nutzung als Seniorenheim vor
Als „überraschend, aber spannend“ kommentierte Vizebürgermeister Martin Hajart die Interessensbekundung der Stadt Linz am Objekt. Für ihn und den Obmann des Seniorenbundes Linz, Peter Casny, böte sich der Standort als innerstädtisches Seniorenheim an. Die demographische Entwicklung lege nahe, dass Linz in absehbarer Zukunft zusätzliche Seniorenheime brauche. „Der Standort des ehemaligen Hotels Ibis wäre gut geeignet – die Infrastruktur rundherum ist nahezu perfekt, dazu kommt, dass man im Haus selbst wohl mit kleineren Adaptionen die Voraussetzungen für ein Pflegeheim schaffen kann. (...) Alles in allem bietet das Ibis ein Paket, über das wir zumindest ernsthaft diskutieren sollten“, so Hajart und Casny.
Karin Hörzing: „Viel zu früh, um darüber zu diskutieren“
Vizebürgermeisterin Karin Hörzing zeigte sich verwundert über diesen Vorschlag: „Es ist viel zu früh, um über diese Idee weiter zu diskutieren. Die Nutzung eines Hauses sollte erst besprochen werden, wenn der Kauf abgeschlossen ist“, so die Sozialreferentin. Zudem zeige die letzte Bedarfsprognose zur Errichtung von Seniorenzentren deutlich, dass die Stadtmitte bei der Versorgung mit Pflegeplätzen sehr gut abgedeckt sei. „Am wahrscheinlichsten wird in Urfahr ein neues Heim benötigt, ebenso in absehbarer Zeit in Kleinmünchen bzw. im Stadtgebiet Bindermichl“, so Hörzing.
Auch erscheine ein Hotel auf den ersten Blick vielleicht als geeignet, „die neue Pflegestrategie unterscheidet sich aber maßgeblich von einer 'Hotelbelegung'. Weit über 90 Prozent unserer Bewohner sind an Demenz erkrankt.“ Nach neueren Standards in der Pflege brauche es eher Wohngruppen oder Wohninseln, um den Herausforderungen bei demenzerkrankten Senioren begegnen zu können.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden