Gewaltschutz soll in Linz ressortübergreifend verstärkt werden
LINZ. Der Amoklauf in Linz begann mit einer Messerattacke auf die Frau des mutmaßlichen Täters. Nicht nur aus diesem Anlass initiierte die Linzer Frauenstadträtin ein gemeinsames Treffen mit Polizei und Gewaltschutzorganisationen zum Thema Gewalt gegen Frauen im Hinblick auf die Linzer Situation.
Bürgermeister Klaus Luger, Frauenstadträtin Eva Schobesberger und Sicherheitsstadtrat Michael Raml luden gemeinsam namhafte Experten zum Austausch-Treffen zum Thema Männergewalt gegen Frauen ein. Anwesend waren der Linzer Stadtpolizeikommandant Karl Pogutter, die Geschäftsführerin des autonomen FrauenzentrumsAngelika Heinzl-Handl, die Geschäftsführerin des Gewaltschutzzentrums OÖEva Schuh , die Geschäftsführerin des Frauenhauses LinzGrete Rackl und der Leiter des Vereins NeustartJosef Landerl.
Durch Gleichstellung Gewalttaten reduzieren
In der Diskussion sei deutlich geworden, dass Gewalt gegen Frauen ein gesellschaftliches, strukturelles Problem ist und nur eine tatsächliche Gleichstellung der Geschlechter Gewalttaten langfristig reduzieren könne. Neben Unterstützung für Frauen müssten vor allem auch Männer mehr Verantwortung für das Thema übernehmen. Auch gäbe es Bedarf an zusätzlicher Investitionen in Burschen- und Männerarbeit.
Workshops zum Thema für junge Männer angekündigt
Raml kündigte an, dass das städtische Sicherheitsressort in Zukunft Workshops für junge Männer anbieten wird – in Kooperation mit dem Verein Neustart. Diese sollen möglichst parallel zu den vom Frauenbüro finanzierten Workshops durch das autonome Frauenzentrum organisiert werden. Ansonsten gab es bei mehreren Themen einen Konsens, die jedoch noch keine konkreten Maßnahmen beinhalten. So wurde besprochen, dass das Projekt „Stop“ ein wichtiger Ansatz im Gewaltschutz sei und weiter gestärkt werden soll.
Informationsoffensive
Ebenfalls verstärkt werden sollen niederschwellige Informationen und Kampagnen, die über das Thema aufklären und es sichtbar machen. Bereits ab dem Kindergarten soll es Sensibilisierungsangebote zum Thema Gewalt geben. Städtische Angebote zur Männerberatung, leistbares Wohnen und Übergangslösungen für Opfer von Gewalt seien ebenfalls wichtig.
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