Linzer Verkehrsreferent zu Expertenforderung nach Temposenkung: „Innerstädtisch macht eine Reduktion großteils Sinn“

Anna Fessler Tips Redaktion Anna Fessler, 02.02.2023 13:15 Uhr

LINZ. In einem offenen Brief an die Bundesregierung forderten mehrere Verkehrsexperten eine generelle Temporeduzierung. Innerstädtisch soll Tempo 30, auf Landstraßen 80 und auf Autobahnen maximal 100 km/h gelten. Der Linzer Verkehrsreferent kann diesem Vorschlag nur teilweise etwas abgewinnen.

Die Leiter der Verkehrsinstitute der TU Wien, der BOKU und der Universität Innsbruck fordern in einem offenen Brief an die Bundesregierung eine Temporeduktion für Autos. Darunter auch der Verkehrsexperte Günter Emberger, der sich vergangenes Jahr in einem Interview mit Tips gegen den Ausbau von Wegen für den motorisierten Individualverkehr in Linz ausgesprochen hatte.

Die Initiatoren wünschen sich eine stärker faktenbasierte Diskussion über passende Höchstgeschwindigkeiten auf Österreichs Straßen. Auf einer eigenen Webseite werden Argumente und Studien zur Geschwindigkeitsreduktion bereitgestellt. „Wir wollen damit ein Signal an die Politik senden, sich endlich ernsthaft mit einer Senkung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auseinanderzusetzen“, so die Wissenschafter.

Linzer Verkehrsreferent: „innerstädtisch macht eine Reduktion Sinn“

Der Linzer Verkehrsreferent Vizebürgermeister Martin Hajart äußerte sich zu dem Vorschlag. Vor allem überregional, auf Landstraßen und Autobahnen, sei er gegen eine Reduktion. Auf der Stadtautobahn gelte ohnehin eine 80 km/h-Grenze. „Aber innerstädtisch – sprich in Wohngebieten – macht eine Reduktion in großen Teilen Sinn. Dort ist auch ein hoher Fußgänger- und Radfahrer-Anteil gegeben, und dieser soll weiter steigen“, sagt Hajart. In der Linzer Innenstadt herrsche bereits nahezu flächendeckend Tempo 30.

Kapuzinerstraße wird Tempo 30-Zone

„Wir werden auch noch weitere Reduktionen verordnen, beispielsweise in der Kapuzinerstraße, wo schon bald auf eine 30-km/h- Beschränkung reduziert werden wird“, sagt Hajart. In der Kapuzinerstraße befinden sich etwa die Michael-Reitter-Schule für seh- und hörbeeinträchtigte Kinder sowie die Praxisvolksschule Adalbert Stifter.

Durchzugsstraßen bleiben 50er-Zonen

Durchzugstraßen wie beispielsweise die Dinghofer- und die Gruberstraße werden laut Hajart 50er-Zonen bleiben. „Denn dort würde eine Temporeduktion auch die zahlreichen Busse verlangsamen und dadurch den Öffentlichen Verkehr unattraktiver machen.“, sagt der Verkehrsreferent. In Städten, in denen von einem flächendeckenden Tempo 30 gesprochen werde, er nennt als Beispiel Graz, seien übergeordnete Vorrangstraßen ausgenommen. In Linz sei man auf einem guten Weg, weitere Schritte würden folgen.

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