Energie-Effizienz: Donauparkstadion soll künftig Solarenergie für Tabakfabrik liefern
LINZ. Das Linzer Energie-Effizienzprogramm soll als Strategie in das Klimaneutralitätskonzept einfließen, dass voraussichtlich im März 2024 finalisiert wird. Über 300 Maßnahmen für mehr Energieeffizienz wurden bereits umgesetzt, künftig will man verstärkt auf Solarenergie setzen.
Seit 2011 beschäftigt sich das städtische Umweltressort im Rahmen des Linzer Energie-Effizienzprogrammes (LEEP) mit Maßnahmen zur energiesparenden Nutzung städtischer Gebäude. Den Anstoß gaben die damals schlechten Luftwerte in der Stadt, diese waren jedoch nicht der alleinige Grund für das Programm. Über 300 Maßnahmen wurden im Zuge des Programms bisher umgesetzt.
Programm in zwei Phasen
In einer ersten Phase (2011-2015) wurden vor allem klassische Analysen durchgeführt, Daten gesammelt und ein Maßnahmenkatalog erstellt. In einer zweiten Phase bis 2021 ging es dann darum die Maßnahmen umzusetzen und zu evaluieren. Der nächste Schritt sei nun, die Strategie in das Klimaneutralitätskonzept einzubinden, sagt Bürgermeister Klaus Luger. Das Programm sei damals visionär gewesen, sagt Klimastadträtin Eva Schobesberger, man habe damit eine wichtige Grundlage für das Klimaneutralitätskonzept geschaffen und auch zur Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung beigetragen.
Stadt investiert in den kommenden Jahren bis zu 20 Millionen Euro in PV-Offensive
Nun soll verstärkt auf Solarenergie gesetzt werden. In den zuständigen Ressorts herrsche ein Konsens darüber, dass - wo möglich - PV- Anlagen zum Einsatz kommen sollen, sagt Luger. Derzeit laufen Vorbereitungen für die Gründung einer „Linzer Energiegemeinschaft“. Diese hat zum Ziel, in Summe hundert PV-Anlagen auf städtischen Objekten zu errichten und im Jahr rund 18 Millionen kWh Strom zu produzieren. Die Stadt investiert dafür in den nächsten Jahren zwischen 15 und 20 Millionen Euro.
Donauparkstadion soll Solarenergie für Tabakfabrik liefern
Die Änderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen machen die Nutzung von Solarenergie für Städte attraktiver. Der produzierte Strom kann dadurch über die eigene Grundstücksgrenze hinweg produziert, gespeichert, aber auch gemeinsam verbraucht werden. So soll beispielweise eine PV-Anlage auf dem Donauparkstadion künftig überschüssigen Strom direkt an die Tabakfabrik liefern. Wenn das Stadion nicht genutzt wird, fließt die Solarenergie in die Tabakfabrik. Dort ist zwar ebenfalls eine Photovoltaik-Anlage geplant, der Strombedarf wird sich damit aber nicht gänzlich abdecken lassen.
Ist mein Dach für ein Solar- oder Gründach geeignet?
Mit dem LEEP-Projekt baute die Abteilung Stadtklimatologie und Umwelt auch die Förderungen der Stadt Linz aus und passte bestehende an. Die Errichtung von PV-Anlagen, thermischen Solaranlagen und Fassaden- oder Dachbegrünung wird von der Stadt Linz gefördert. Linzer können durch das neue Solar-und Gründachkataster mit wenigen Klicks herausfinden, ob ihr Dach für Sonnenenergie und/oder ein Gründach geeignet ist.
Weitere Maßnahmen
Durch ein Energiemonitoring im Alten Rathaus wurden Daten gewonnen, die nun bei der Einsparung von Strom und Fernwärme helfen. Im Magistrat Linz wurde zudem eigens eine Energiemanagerin eingestellt. Zudem wird eine Energiemanagement-Plattform umgesetzt, die künftig in Linzer Schulen und Kindergärten zum Einsatz kommen soll. Damit können die Gebäude-Kennzahlen verwaltet und die Energieflüsse verfolgt werden. In Zukunft sollen auch Digitale Stadtzwillinge eine wichtige Rolle spielen. Das digitale Abbild der Stadt Linz und ihrer Gebäude soll bei einer besseren Einschätzung und Berechnung künftiger Projekte helfen.
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