Quadrill: Bürgerinitiative zieht vor Verfassungsgerichtshof
LINZ. Während der Bau des „Quadrill“ in der Tabakfabrik weiter voranschreitet, kämpft die Bürgerinitiative „Tabakfabrik - wir reden mit!“ noch immer gegen das Großprojekt an. Als vorläufig letzter Schritt wurde der Fall beim Verfassungsgerichtshof eingebracht.
„Wir haben alles bisher Mögliche getan, um die Nachbarschaft im Kaplanhofviertel vor dem Verkehrskollaps und dem Schaden durch das Monsterprojekt Quadrill zu bewahren“ sagt Brita Piovesan, Sprecherin der Initiative “Tabakfabrik - wir reden mit.” Das Landesverwaltungsgericht hatte eine Beschwerde der Initiative gegen den Baubescheid als unbegründet abgewiesen und entschieden, dass für das Projekt keine Umweltsverträglichkeitsprüfung erforderlich sei.
Fall wird vom Verfassungsgerichtshof in Wien geprüft
Als vorläufig letzten Schritt habe die Bürgerinitiative den Fall mit einer 30-seitigen Erläuterung beim Verfassungsgerichtshof eingebracht, so Piovesan. Dieser habe die entsprechenden Unterlagen bereits angefordert. „Wir beanstanden den gesamten Bebauungsplan, der wie bestellt auf die privaten und überzogenen Interessen der Bauherren maßgeschneidert wurde. Daher ist und bleibt dieser gesetz- und verfassungswidrig. Davon sind wir überzeugt. Auch wenn schon viel Beton in die Baustelle geflossen ist“, sagt die Sprecherin von „Tabakfabrik - wir reden mit!“.
Initiative fordert Plan für Kaplanhofviertel
Damit wolle man auch verhindern, dass der Fall Quadrill Schule mache. Die Bürgerinitiative habe bereits seit 2018 auf die schwerwiegenden Folgen für das Stadtklima und den Verkehr hingewiesen. Die Bürgeranliegen seien aber ignoriert worden. “Nach wie vor wird unser Viertel mit Großprojekten zugepflastert und auf die Bewohner kaum Rücksicht genommen.” sagt Piovesan.
Die Bürgerinitiative wolle sich deshalb weiter dafür einsetzen, die Lebensqualität im Kaplanhofviertel zu verbessern und Schaden vom Viertel abzuwenden. “Dazu muss das Kaplanhofviertel einer gesamten Betrachtung unterzogen werden, anstatt sich von einem Großprojekt zum nächsten durchzuwurschteln. Fragen des Stadtklimas müssen endlich ernst genommen werden. Und die Erfahrungen der Anrainer sind essentiell. Wir wissen, was hier tagtäglich stattfindet. Wir sind die Experten vor Ort.” sagt Piovesan abschließend.
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