SPÖ-Granden wollen bei Linzer Digital-Uni „zurück an den Start“ und fordern zusätzliche Mittel für KI-Forschung
LINZ/OÖ. Die Gründung einer Digital-Universität in Linz (Institute of Digital Sciences Austria - IDSA) verläuft weiter holprig. Trotz fehlendem Lehrplan, Raumkonzept und Lehrpersonal besteht die Landesregierung auf den Studienstart im kommenden Herbst. SPÖ-Landesrat Michael Lindner und der Linzer Bürgermeister Klaus Luger fordern eine Aufschiebung des Starts und die Finanzierung der KI-Froschung von Sepp Hochreiter an der JKU mit zusätzlichen Mitteln des Bundes oder des Landes ein.
Ungeachtet der vielen noch offenen Fragen soll nun unter dem Titel „Founding Lab“ noch in diesem Sommer ein „Call“ stattfinden, um Studierende und Lehrkräfte für die Linzer Digital-Universität zu gewinnen. Das Problem dabei: Es fehlen grundlegende Dinge wie ein Lehrplan oder ein Raumkonzept. Das bedeutet: Der Studienbeginn des Institute of Digital Sciences Austria (IDSA) findet parallel zur grundlegenden Entwicklung der Universität statt.
„Das Image des Innovationsstandorts Oberösterreich steht auf dem Spiel“
Landesrat Michael Lindner zur holprigen IDSA-Gründung: „Mittlerweile steht das Image des Innovationsstandorts Oberösterreich auf dem Spiel. Das IDSA droht zu einem Lehrbeispiel dafür zu werden, wie man es nicht macht. Es drängt sich die Frage auf: Geht es mittlerweile mehr um Marketing im Auftrag politisch Verantwortlicher und um ein stures Festhalten an unrealistischen Zeitplänen, als um seriöse Gründungsarbeit?“
Einberufung einer Enquete gefordert
„Die Erwartungshaltungen des Landes Oberösterreich an diese Jahrhundertchance zu formulieren ist Aufgabe des Landes. Deswegen fordere ich die rasche Abhaltung der zugesagten „Enquete“, um diese Fragen endlich rasch und transparent zu klären. Diese Enquete ist auch die erstmalige Chance, gemeinsam mit der Gründungspräsidentin diese Fragen zu besprechen. Ich habe absolut kein Verständnis für diese ÖVP-Verzögerungstaktik“, formuliert SPÖ-Landesparteivorsitzender Michael Lindner.
Bürgermeister Klaus Luger ist für zusätzliche Mittel für die KI-Forschung in Linz: „Wenn die ÖVP OÖ die von Hochreiter kolportierte Summe von zwei bis drei Millionen Euro nicht bei ihrer ÖVP-geführten Bundesregierung auftreiben kann, rege ich an, diese Summe aus den Mitteln des Landes Oberösterreich bereitzustellen. Es gibt weniger Innovatives, was mit ähnlichen Summen unterstützt wird.“
OÖVP-Klubobmann Dörfel: „Universitätsgründung eignet sich nicht für parteipolitische Manöver“
„Eine Universitätsgründung eignet sich nicht für parteipolitische Manöver: Daher sollte die Umsetzung des Jahrhundertprojektes Digital-Uni ungestört und frei von Zurufen von außen erfolgen“, stellt OÖVP-Klubobmann Christian Dörfel zu den Aussagen der SPÖ Oberösterreich zum Institute of Digital Sciences Austria (IDSA) fest.
„Angesichts des straffen Zeitplans beim Aufbau der neuen Digital-Uni geht es jetzt darum, keine Zeit zu verlieren und die erforderlichen Weichenstellungen professionell und entschlossen voranzubringen. Anstelle von parteipolitisch motivierten Querschüssen sollten daher alle an einem Strang ziehen, damit nun Ruhe in das Projekt einkehren kann. Gründungskonvent und Gründungspräsidentin Stefanie Lindstaedt haben klargestellt, dass der Start des Uni-Betriebes im Herbst möglichst ist. Zugleich wurden auch bereits die nächsten Schritte vorgestellt“, erklärt Dörfel.
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