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Stadt Linz hisst Regenbogenfahne zum Internationalen Tag gegen Homophobie

Anna Fessler, 17.05.2023 15:23

LINZ. Am 17. Mai wird weltweit der internationale Protesttag gegen Homophobie, Bi-, Inter- und Transphobie begangen (kurz IDAHOBIT). Die Stadt Linz, die sich als Mitglied des „Rainbow Cities Network“ zur Antidiskriminierung von queeren Personen bekennt, veranstaltete dazu ein Treffen mit Linzer LGBTIQ*-Vereinen. Im Zuge dessen hisste Vizebürgermeisterin Tina Blöchl vor dem Alten Rathaus die Regenbogenfahne.

Vertreter der Linzer LGBTIQ*-Vereine mit Vizebürgermeisterin Tina Blöchl (Mitte), Stadträtin Eva Schobesberger (4.v.r.) und der LGBTIQ*-Koordinatorin der Stadt Linz Patricia Kurz-Khattab.Von links: Gernot Wartner (Hosi), Peter Steinerberger (TSC Wechselschritt), Richard Steinmetz (Hosi), Magdalena Pachinger (Hosi), Vizebürgermeisterin Tina Blöchl, Stadträtin Eva Schobesberger, Elias Prewein (Bily), Michael Müller (Hosi), Patricia Kurz-Khattab (Foto: Stadt Linz)

Zudem wird in den Abendstunden die Fassade des Ars Electronica Center in Regenbogenfarben beleuchtet. Die Beflaggung beider Rathäuser soll bis zum Ende des Juni bleiben, der auch Pride-Monat ist. „Die Stadt Linz fordert gesellschaftliche Toleranz ein. Dafür braucht es insbesondere ein Ende der Ausgrenzung und der psychischen und körperlichen Gewalt gegen queere Menschen. Wir setzen aktiv ein Zeichen zur Stärkung der LGBTIQ*-Community und zur Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung“, so LGBTIQ*-Referentin Vizebürgermeisterin Tina Blöchl.

„Bleibt noch viel zu tun“

Die LGBTIQ*-Sprecherin der Grünen Linz, Julia Mandlmayr sagt, wie wichtig und aktuell der Einsatz für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung sei habe sich vergangenes Jahr besonders drastisch gezeigt. Bei der „linzpride“ wurde eine Gruppe von jungen Frauen und Transidenten Personen in der Linzer Innenstadt beschimpft, körperlich angegriffen und verletzt. „Solche brutalen Übergriffe zeigen, dass wir von einer Akzeptanz der LGBTIQ*-Community nach  wie vor weit entfernt sind und noch viel zu tun bleibt. Deshalb ist es wichtig, Übergriffe jeglicher Art klar zu benennen, aufzuzeigen und dagegen vorzugehen, um in unserer Stadt ein gleichberechtigtes Miteinander zu schaffen. Hier sind wir alle gefordert“, betont Mandlmayr.

HOSI Linz erinnert an homo- und transphobe Vorfälle und Übergriffe in Linz

Auch die Homosexuelle Initiative Linz erinnert gestern anlässlich des bevorstehenden „Idahobit“ an die Übergriffe während der linzpride, die homophoben Schmierereien im Stadtgebiet sowie fragwürdige Formulierungen in Bezug auf Homosexualität in der Ansfeldner Jugendumfrage und in einer aktuellen Studie der Universität Wien.

Am „Idahobit“ erinnern Menschen weltweit an den 17. Mai 1990. An diesem Tag wurde Homosexualität aus dem Diagnoseschlüssel ICD-10 der Weltgesundheitsorganisation gestrichen, bis zu jenem Tag galt sie als Krankheit.

Glossar

LGBTIQ*: International gebräuchliche Abkürzung für Lesben, Schwule (Gays), Bisexuelle, Trans*, Inter* und Queer. Das Gender-Sternchen* soll die Vielzahl möglicher sexueller und geschlechtlicher Identitäten symbolisieren.

Queer: der Begriff hat keine eindeutige inhaltliche Belegung und wird häufig als Sammelbegriff für alle nicht-heterosexuellen und cis-geschlechtlichen Identitäten genutzt.

Trans: Trans ist ein Überbegriff für Menschen, die sich nicht mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Der Begriff „transident“ wurde als zeitgemäße Alternative zum Begriff „transsexuell“ eingeführt

Pride-Monat, linzpride: Die Regenbogenparaden und „Pride“-Veranstaltungen gehen auf den Christopher Street Day zurück, der wiederum an einen historischen Moment im Juni 1969 erinnert. Konkret geht es dabei um den ersten bekanntgewordenen Aufstand von Homosexuellen und weiteren sexuellen Minderheiten gegen die Polizeiwillkür in der New Yorker Christopher Street am 28. Juni 1969. „Pride“-Veranstaltungen sind politische Demonstrationen für die Rechte von LGBTIQ*-Personen und für die Akzeptanz von Vielfalt und Solidarität in der Gesellschaft.

Rainbow City Linz: Die Stadt Linz ist seit Oktober 2020 Mitglied des Rainbow Cities Network und bekennt sich damit zur Antidiskriminierung von Menschen mit unterschiedlichen Identitäten oder sexuellen Orientierungen. Nach dem Beitritt wurde vom Linzer Gemeinderat ein Konzept beschlossen, im Zuge dessen eine Vielzahl an Maßnahmen erarbeitet wurden. Das LGBTIQ*-Ressort ist aktuell Vizebürgermeisterin Tina Blöchl zugeordnet, verwaltungsseitig ist Patricia Kurz-Khattab als LGBTIQ*-Koordinatorin zuständig.


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