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"Es braucht Evolution, keine Revolution der städtischen Mobilität"

Anna Fessler, 31.05.2023 17:36

LINZ. Die Frage, wie Linz 2040 in Bezug auf die städtische Mobilität aussehen könnte, stand vergangene Woche im Zentrum einer Diskussion. Vizebürgermeister Martin Hajart hatte zur zweiten Veranstaltung im Rahmen des Vordenker-Forums „Forward“ geladen. Die Gäste am Podium waren sich uneinig, wie viel Autoverkehr das Linz der Zukunft bringen soll.

Von links: Stadtentwickler Andreas Kleboth, Julia Kretz, Centerleiterin des Passage Linz, Vizebürgermeister Martin Hajart und Harald Frey, Senior Scientist an der TU Wien bei der Podiumsdiskussion im Rahmen des Vordenkerforums "Forward". (Foto: privat)
Von links: Stadtentwickler Andreas Kleboth, Julia Kretz, Centerleiterin des Passage Linz, Vizebürgermeister Martin Hajart und Harald Frey, Senior Scientist an der TU Wien bei der Podiumsdiskussion im Rahmen des Vordenkerforums "Forward". (Foto: privat)

Zu Gast am Podium waren Harald Frey, der unter anderem die Umgestaltung der Mariahilfer Straße in Wien zur verkehrsberuhigten Zone maßgeblich bestimmt hat, die Centerleiterin des Einkaufszentrums Passage Julia Kretz und Architekt und Stadtentwickler Andreas Kleboth.

„Wenn man mit dem Auto nicht mehr in die Stadt kommt, stirbt der Handel“

Der Linzer Verkehrsreferent Martin Hajart moderierte das Gespräch. Er stellte zu Beginn die Frage „Wie soll Linz 2040 aussehen? Wird Linz autofrei sein? Oder drängen sich Kolonnen an Autos durch die Straßen?“ Der Vision von Andreas Kleboth, die Innenstädte der Zukunft weitgehend autofrei zu gestalten, konnte Julia Kretz wenig abgewinnen. „Wenn man mit dem Auto gar nicht mehr in die Stadt kommt, dann stirbt der Handel – und damit auch die Innenstadt.“, meinte Kretz. Das Einkaufen mit dem Fahrrad sei keine Alternative, vom Pöstlingberg etwa komme man zwar leicht in die Stadt aber mit dem Einkauf im Anschluss nicht mehr hinauf.

Angst vor fehlender Erreichbarkeit der Innenstadt nehmen

Harald Frey, Senior Scientist an der TU Wien warf ein, dass sich derartige Befürchtungen der Kaufleute in der Mariahilfer Straße nicht bewahrheitet hätten. Zentral dabei sei eine umfassende Parkinformation, um den Menschen die Angst zu nehmen, dass sie die Innenstadt nicht erreichten können. Auch sei mit der autofreien Mariahilfer Straße an den Wochenenden ein neuer öffentlicher Raum entstanden, wo Familien mit Kindern Fahrradfahren üben würden.

Im Zuge der lebhaften Diskussion wurden viele Aspekte eingebracht, aus dem Publikum wurde angemerkt, dass sich Debatten über die Innenstadt oft auf die Landstraße beschränken würden. Frey brachte ein, dass man bei der Ankunft am Linzer Hauptbahnhof nicht intuitiv ins Zentrum geleitet werde.

„Braucht einen gesunden Mix“

Zum Abschluss resümierte Martin Hajart :„Die lebhafte Diskussion hat gezeigt, dass die Linzer Innenstadt – die man nicht auf die Landstraße reduzieren darf – enormes Potenzial hat, aber es auch noch viel zu tun gibt. Da sind wir als Politiker gefordert. Die Mobilität der Zukunft bedeutet nicht, völlig aufs Auto zu verzichten, doch es braucht einen gesunden Mix. Dafür müssen wir den Blickwinkel auf Vieles verändern – und vor allem gilt: Das geht nicht von heute auf morgen.“

Evolution, keine Revolution

Man müsse die Lebens- und Aufenthaltsqualität erhöhen, dürfe aber gleichzeitig nicht das Grundbedürfnis nach Mobilität ersticken. „Es braucht Evolution, keine Revolution der städtischen Mobilität.“, so der Linzer Vizebürgermeister.


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