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1,5-Millionen-Budgetlücke der Bruckneruni: Ermittlungsverfahren läuft

Kern Kerstin, 20.07.2023 15:01

LINZ. Nachdem eine 1,5 Millionen Euro große Lücke in der Budgetplanung der Anton Bruckner Privatuniversität bekannt wurde, läuft nun ein Ermittlungsverfahren gegen eine namentlich bekannte Person. Alle digitalen Daten zum Budgetplan waren zuvor gelöscht worden.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt im Fall der Datenbeschädigung an der Anton Bruckner Privatuniversität. (Foto: oberoesterreichische nachrichten/volker weihbold)

Die zu 100 Prozent vom Land Oberösterreich finanzierte Anton Bruckner Privatuniversität (ABPU) hatte für das Jahr 2023 ein notwendiges Budget von 19,8 Millionen errechnet. Es ergab sich eine Lücke von 1,5 Millionen Euro, wie diese entstand, war zum Zeitpunkt der Feststellung nicht nachvollziehbar, die digitalen Daten fehlen. Der Rektor der ABPU Martin Rummel übermittelte den Sachverhalt der Staatsanwaltschaft Linz.

Daten gelöscht

Bei der Erstellung des Budgetplans hätte laut Rummel kein Grund zum Zweifel an den Zahlen bestanden. Die frühere Direktorin Tina Gruber-Mücke, die Leitung und Verwaltung der Universität und somit auch die Finanzverwaltung zuständig war, kündigte Ende März überraschend. Budgetvorlagen sind nicht mehr auffindbar, Rummel äußerte die Vermutung, dass die ehemalige Direktorin die betreffenden digitalen Daten gelöscht haben könnte, bevor sie ihr Amt niedergelegt hat. Einzig die analoge Daten, die dem Präsidium bei Sitzungen ausgeteilt wurden, liegen noch vor.

 Fehlkalkulation sei jetzt „nachvollziehbar“

Experten aus der Finanzdirektion, der Kulturabteilung und dem Universitätspräsidium hätten den Sachverhalt geprüft und bestätigten die fehlenden 1,5 Millionen Euro. Stelzer sprach gegenüber dem ORF von einem „ungewöhnlichen Vorgang“, die Lücke sei jedoch durch Einsatz der Fachleute nachvollziehbar, ließe sich aber nicht konkret nachkalkulieren. Entstanden wäre die Fehlkalkulation aufgrund falscher Berechnungen, zusätzliches Personal sei nicht einkalkuliert worden während anderen Mitarbeitenden zu hohe Gehälter ausgezahlt worden waren. Nachdem Gruber-Mücke auf Anfragen Rummels nicht reagiert hatte, erstattete die ABPU Anzeige bei der Staatsanwaltschaft.

Ermittlungen wurden aufgenommen

Jetzt wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Ulrike Breiteneder, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Linz, bestätigte, dass gegen eine namentlich bekannte Person ermittelt wird, Straftatbestand ist Datenbeschädigung. Sie prognostizierte die Dauer der Ermittlungen auf „mehrere Monate“. Das Budgetloch über 1,5 Millionen Euro wurde vom Land OÖ geschlossen. Der Betrag wurde aus dem Kulturbudget des Landes finanziert, erklärte Stelzer bereits Ende Juni gegenüber der OÖN. Vergangenes Jahr wäre bereits eine Budgetlücke über 800.000 Euro aus Rücklagen der Bruckneruniversität beglichen, diese Mittel stünden daher nicht mehr zur Verfügung.

 

 

 


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