LINZ. Nach Wien ist Linz das zweitgrößte Einpendlerzentrum in Österreich. Aber auch die Auspendlerströme sind relevant, ein Drittel der Erwerbstätigen pendelt aus Linz aus. Künftig müsse man daher für Lösungen im öffentlichen Verkehr die Auspendlerströme dringend mitbedenken, so der Linzer Bürgermeister.
„Wenn wir uns die Entwicklung der Anzahl der Auspendler über die vergangenen 40 Jahre betrachten, sehen wir, dass sich dieser Wert bis heute schon fast vervierfacht hat.“, sagt Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ). Das müsse man auch bei der künftigen Planung und Organisation des öffentlichen Verkehrs bedenken. „Vor allem geht es um regionale Buslinien in die Umlandgemeinden in den Morgen- und Abendspitzen. Denn ein Großteil der fortwährend steigenden Zahl an Auspendlern arbeitet in Berufssparten, die nicht Homeoffice- oder Remotetauglich sind“, so Luger. Er schlägt dazu eine Bedarfsstudie des Landesverkehrsreferates vor.
Anteil der Ein- und Auspendler seit den Achtzigern massiv gestiegen
Linz ist eine Stadt der Pendler. Mit Stichtag 31. Oktober 2021 waren es 109.000 Einpendler, also 62 Prozent der in Linz Arbeitenden, die ihren Hauptwohnsitz in einer anderen Stadt als Linz haben. Der Anteil der Auspendler beträgt 33 Prozent, umgerechnet sind das 33.343 Personen. Sowohl der Anteil der Ein- als auch Auspendler ist in Innsbruck, Salzburg und Graz geringer.
Seit 1981 hat sich sowohl der Anteil der Einpendler (von 46 auf 62 Prozent) als auch der Anteil an Auspendlern (von 9 auf 33 Prozent) massiv erhöht.
Wohin sich die Auspendler bewegen
Besonders mit den Umlandgemeinden besteht eine starke Pendelverflechtung. Stark frequentiert wird vor allem Linz-Land, 14.463 Personen fahren dorthin zum Arbeiten (43 Prozent der Auspendler). Etwa 13 Prozent pendeln nach Wels-Stadt und Wels-Land aus, 6 Prozent nach Urfahr-Umgebung. Der Bezirk Perg liegt mit 2,6 Prozent an fünfter Stelle der Auspendler-Destinationen. Auf Gemeindeebene betrachtet bewegen sich die meisten Linzer Auspendler nach Leonding (3.357), gefolgt von Wels, Traun, Pasching und Ansfelden.
3.677 Linzer pendeln für die Arbeit nach Wien, 414 nach Graz, 329 nach Salzburg und 321 nach St. Valentin.
Es gibt nur wenige oberösterreichische Gemeinden, in die mehr Linzer zum Arbeiten einpendeln, als die dortigen Einwohner zum Arbeiten nach Linz pendeln. Dieser Wert wird als Pendler-Saldo bezeichnet und liegt für Hörsching beispielsweise bei Minus 508. Das bedeutet, dass 889 Personen von Hörsching nach Linz einpendeln, aber 1.397 Personen von Linz nach Hörsching auspendeln.
Wer häufiger auspendelt und welche Branchen den höchsten Anteil haben
Aus der Statistik lässt sich ableiten, dass Männer häufiger auspendeln als Frauen, Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit pendeln häufiger aus Linz aus als österreichische Staatsbürger. Die jüngste Altersgruppe der Auspendler ist auch die mobilste, mit zunehmendem Alter verringert sich die Auspendelquote. Die Auspendlerquote von Personen mit Pflichtschul- und Lehrabschluss als höchster Ausbildung (41 und 35 Prozent) liegt über dem Durschnitt.
Was die Wirtschaftsbereiche angeht, sind die Branchen mit dem höchsten Auspendler-Anteil Bau, Handel, Verkehr, Herstellung von Waren sowie Land- und Forstwirtschaft / Bergbau.
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