Neue Firmenzentrale der Raiffeisenlandesbank OÖ: LinzPlus-Gemeinderat übt Kritik an Baumfällungen
LINZ. Der neuen Firmenzentrale der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich in der Goethestraße müssen 16 Bäume weichen, weitere 20 werden umgepflanzt. Die RLB OÖ betont, das dafür 47 neue Bäume gepflanzt werden und das Areal großzügig begrünt werden soll. LinzPlus-Gemeinderat Lorenz Potocnik ortet indes investorenfreundliche Politik auf Kosten der Bürger.
Für den Neubau der Firmenzentrale der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich werden ab Mitte November 20 Bäume verpflanzt, 16 Bäume werden gefällt. Laut einem Sprecher der RLB OÖ wurden diese 16 Bäume durch einen Baumgutachter als nicht mehr erhaltenswert bewertet.
Insgesamt sollen auf dem Areal 47 Bäume neu gepflanzt und rund 5.000 Quadratmeter entsiegelt und teils begrünt werden, weitere 500 Quadratmeter Grünfläche sollen hinzukommen. Ein baubegleitender Baumschützer werde das Projekt beobachten. Die Kosten für die Begrünungen und Neupflanzungen trägt die RLB OÖ, sie beteiligt sich zudem an der städtischen Baumpflanzoffensive im Neustadtviertel.
Lorenz Potocnik (LinzPlus) kritisiert Vorhaben: mehr Verkehr, weniger öffentlicher Raum und Bäume
Gemeinderat Lorenz Potocnik (LinzPlus) übt scharfe Kritik und spricht von einem „Baummassaker“. „Einer der Bäume hat einen Umfang von über drei Metern und ist wohl über 100 Jahre alt. Entlang der Goethestraße muss die gesamte, ausgewachsene Allee weichen, weil dort eine riesige Tiefgarage, die in den öffentlichen Bereich hineinragt, genehmigt wurde.“, so der LinzPlus-Gemeinderat.
Wie sei es möglich, von einer Klimahauptstadt zu reden und gleichzeitig alte Bäume zu vernichten, fragt er. Wie man es auch betrachte, „draufzahlen“ würden die Linzer und Linzerinnen: „Der neue Bebauungsplan für die Raika Zentrale wurde nur auf die Bedürfnisse der Bank zugeschnitten. Wieder einmal öffentlicher Raum geopfert (1/3 des Straßenraums wird verbaut) um Bauplatz und einen 'Campus' für die Bank zu schaffen. Anstatt einer Verbesserung im Zuge eines so wichtigen Projekts, gibt es Verschlechterung, mehr Verkehr, weniger Bäume, weniger gewachsener Boden, keine Erdkoffer.“
Er fordert „echten Ersatz“ in Form von Bäumen im unmittelbaren Umfeld und im Neustadtviertel im Wert von fünf Millionen Euro.
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