Linzer Franckviertel soll zum klimaneutralen Vorzeigeprojekt werden
LINZ. Mit dem Projekt „Linz mit Ambitio3xn“ will Linz als Pionierstadt innovative Wege in Richtung Klimaneutralität gehen. Die Umsetzung soll im Franckviertel starten, das als Muster für eine Ausweitung auf die anderen Stadtteile dienen soll.
Als Teil des Projektes „Linz mit Ambitio3xn“ soll das Franckviertel zum Vorbild in Sachen Klima und Nachhaltigkeit für die anderen Linzer Stadt-Quartiere werden. Im Wesentlichen sollen für die Bereiche Energie, Mobilität und Gebäude Lösungen erarbeitet werden, um die Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen.
Linz erhält zur Finanzierung des Projekt bis zu zwei Millionen Euro von der Republik Österreich. Die Projektleitung liegt bei Klimakoordinator Oliver Schrot, ausgelegt ist „Linz mit Ambitio3xn“ auf eine Laufzeit von fünf Jahren. Es besteht aus drei Teilen: Governance, Umsetzung und Lernumgebung.
Dekarbonisierung des Viertels
Für die Umsetzung wurde das Franckviertel ausgewählt, dessen bestehende Gasinfrastruktur unter Einbeziehung der Bevölkerung dekarbonisiert werden soll. Von etwa 2.677 Wohneinheiten der GWG werden noch um die 160 mit Gas versorgt. Durch Bewusstseinsbildung sollen die Gaskunden vom Umstieg auf Fernwärme bzw. Strom überzeugt werden.
Parallel zur Dekarbonisierung wird die Mobilitätswende durch einen Mix aus Rad-, Fußverkehr- und öffentlichen Verkehrsmaßnahmen vorangetrieben. Auch der Öffentliche Raum sollen aufgewertet werden. Klimasoziale Perspektiven sollen bei dem Projekt genauso einbezogen werden wie die Bürger.
Kooperation mit GWG und Linz AG
Eingebunden ist auch die gemeinnützige Wohnungsgesellschaft GWG, die das Wohnprojekt Wimhölzel-Hinterland unter klimaneutralen Gebäudestandards errichtet. Für das GWG-Objekt Gölsdorfstraße/Obachplatz wird ein Reconstructing oder auch ein Neubau nach klimaneutralem Standard angestrebt. Langfristig sollen neue Standards für klimaneutrale Gebäude, mit Fokus auf gemeinnützigen Wohnbau, erreicht werden. Für die Finanzierung dieser Standards seien Pilotprojekte mit Fördermitteln der EU, des Bundes und des Landes Oberösterreich notwendig, meint GWG-Geschäftsführer Wolfgang Steiger. „Denn die Aufwendungen für klimaneutrales Bauen werden nicht auf die Mieterinnen und Mieter – sowohl bei Neubau- als auch bei Sanierungsprojekten – umgelegt werden können, wäre dies doch mit einer zusätzlichen finanziellen Belastung verbunden.“
Mit im Boot ist auch die Linz AG, etwa bei Optimierungsmaßnahmen im Bereich der Mobilität. So werden im Franckviertel zwei Schnelllade-Stationen sowie zehn mit Wall-Boxen nachgerüstete E-Lade-Standorte errichtet.
Klimafreundliche Stadtplanung
„Das Franckviertel erlebt schon jetzt als auch in den kommenden Jahren große städtebauliche Entwicklungen, und eignet sich mit seinem Potenzial sehr gut für das Projekt. Ein wesentlicher Inhalt des Vorhabens ist, stadtpla-nerische Instrumente auf das städtische Klimaneutralitätskonzept auszurichten.“, so Planungsstadtrat Dietmar Prammer. Maßnahmen sind beispielsweise die Neugestaltung des kooperativen Planungsverfahrens und der städtebaulichen Kommission.
Bürgermeister: Hebel in Linz besonders groß
„In Linz, dessen Industrie derzeit noch etwa 13 Prozent des gesamtösterreichischen CO2-Ausstoßes erzeugt, ist der Hebel, der auf dem Weg zur Klimaneutralität angesetzt wird, besonders groß. Wirksame Maßnahmen lassen maximale Auswirkungen erwarten.“, ist Bürgermeister Klaus Luger überzeugt. „Mit der Umsetzung dieser Initiative besteht auch die Chance und die Möglichkeit eines Rollouts auf andere Stadtteile. Linz kann damit zum Modell mit Beispielswirkung für ganz Österreich werden.“
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