Hitzewellen, Starkregen und heftiger Schneefall: Extremwetterereignisse waren 2023 auch in Linz deutlich zu spüren
LINZ. Häufigere und intensivere Extremwetterereignisse waren auch im vergangenen Jahr wieder in ganz Österreich zu spüren. Für Linz war 2023 das zweitheißeste Jahr seit Messbeginn, es liegt nur wenige zehntel Grad unter dem Hitze-Jahr 2018. Für die Stadt bringen die Auswirkungen des Klimawandels einige Herausforderungen mit sich.
Erst vor kurzem hinterließ ein Extremwetterereignis seine Spuren in Linz. Der heftige Schneefall Anfang Dezember 2023 führte zu vielen Astbrüchen, Stürme und viel Regen gegen Ende des Jahres verschärften die Situation. Bäume mussten gefällt werden, wenn sie nicht von alleine umgefallen sind. Wenn man den Baumverlust betrachtet, hat kein anderes Einzelfallereignis seit 20 Jahren einen so großen Baumverlust hervorgerufen. 120 städtische Einzelbäume sowie viele weitere im Flächenbestand (Haine, Wälder) fielen den Wetterbedingungen im Dezember zum Opfer.
Drei Hitzewellen
Wenn man das Temperaturmittel der vergangenen 30 Jahre betrachtet, waren im Jahr 2023 insgesamt 236 Tage heißer (davon 102 deutlich heißer) und 129 Tage kühler (davon 25 deutliche kühler). Der April brachte typische Temperaturen, wenn man im Vergleich die Jahre 1961 bis 1990 betrachtet, der Mai war etwas wärmer. Trotzdem wurden die beiden Monate 2023 oft als zu kühl empfunden, was wohl daran liegt, dass durch die fortschreitende Klimaerwärmung Temperaturen, die früher als normal wahrgenommen wurden, inzwischen als zu kühl wahrgenommen werden.
In den Sommermonaten bekamen die Linzer 32 Hitzetage und drei Hitzewellen zu spüren. Zwei davon dauerten mehr als 14 Tage.
Intensives Jahr
Für den Geschäftsbereich Stadtgrün und Straßenbetreuung (SGS) der Stadt Linz ergaben sich im vergangenen Jahr einige Herausforderungen. Kurz vor Weihnachten etwa installierte der SGS die erste Phase des mobilen Hochwasserschutzes. Außerdem wurden seit dem Schneeereignis und den Stürmen bisher rund 240 Tonnen an Ästen im Stadtgebiet aufgesammelt. „Die Auswirkungen der Klimakrise werden auch in Linz deutlich sicht- und spürbarer. Hitze, Trockenheit und Extremwetterereignisse stellen dabei das Stadtgrünressort vor große Herausforderungen. Ich möchte mich bei allen Mitarbeiter*innen des Geschäftsbereichs SGS bedanken, die seit Wochen bei Schnee, Nässe und Kälte die Schäden des Dezembers aufarbeiten“, so Klimastadträtin Eva Schobesberger.
Um auf die Folgen der Klimakrise zu reagieren, wurden ein Klimaanpassungskonzept sowie ein Aktionsprogramm mit 30 Maßnahmen entwickelt. Darin spielt vor allem die Stadtbegrünung eine tragende Rolle, wofür Ende 2023 etwa bereits erste Bäume nach dem Schwammstadtprinzip in der Schillerstraße gepflanzt wurden.
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