Linzer Fahrradstrategie soll im Mai beschlossen werden
LINZ. Die Linzer Fahrradstrategie soll bis zur Gemeinderatssitzung am 23. Mai beschlussreif sein. Ziel ist es, das Fahrrad als Verkehrsmittel aufzuwerten und Anteil des Radverkehrs in Linz zu erhöhen.
Am Montag, 4. März, fand eine Sondersitzung des städtischen Ausschusses für Mobilität und Verkehr zur Fahrradstrategie statt. Dabei wurde das Konzept von Ausschussmitgliedern wie auch von Experten diskutiert. Die Ausarbeitung geht nun laut Mobilitätsreferent Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP) „ins Finale“. Im Mai soll das Strategiepapier vorliegen, um es dann am 23.05 dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorlegen zu können.
Einbindung von Experten, Polizei, Interessensvertretungen, Radlobby und Blindenverband
Eingebunden in die Entwicklung der Strategie waren und sind städtische Experten aus dem Bereich des Klimaschutzes, der Mobilitätsplanung sowie Fachleuten der Stadtentwicklung und des Straßen-, Brücken- und Wasserbaus. Auch externe Stakeholder nahmen daran teil, etwa das Stadtpolizeikommando Linz im Hinblick auf Sicherheitsaspekte und Verkehrskontrollen, das Regionalmanagement oder auch die Landesverkehrsplanung Oberösterreich. An den Vorbereitungen für die Fahrradstrategie wirkten auch Interessenvertreter von ÖAMTC und ARBÖ, der WKO Linz-Stadt oder der Linz Linien mit.
Vorschläge der Radlobby Linz flossen ebenso ein wie Barrierefreiheits- und Sicherheitsaspekte durch die Teilnahme von Vertretern des Blindenverbands. Zudem brachte der Tourismusverbands Linz die Thematik der Tourismusförderung durch den Radverkehr mit ein.
Vizebürgermeister Hajart: „Vieles wurde erreicht, ebenso viel Arbeit liegt vor uns“
„Ziel dieser umfassenden Vorberatungen und Expertisen im Vorfeld ist, die Linzer Fahrradstrategie auf eine möglichst breite Basis zu stellen. Darüber hinaus möchte ich einen umfassenden Konsens für die Förderung des Radverkehrs in Linz über Parteigrenzen hinweg erreichen.“, so Hajart, und weiter: „Das Fahrrad als gesundes und umweltfreundliches Verkehrsmittel hat in unserer Stadt großes Potenzial. Vieles wurde bereits erreicht, aber mindestens ebenso viel Arbeit liegt noch vor uns.“
KPÖ: „Viel Aufwand, wenig Wirkung“
Laut KPÖ-Gemeinderat Michael Roth-Schmida fehle es dem Strategiepapier an Substanz und Veränderungspotential: „Die Fahrradstrategie adressiert nicht die entscheidende Frage, wie der Verkehr in der Stadt gestaltet werden sollte und wem welcher Raum zugestanden wird. Statt radikaler Antworten beschränkt sich das Papier auf die Eröffnung einiger neuer Radwege und das Schließen einiger Lücken im Radwegenetz. Die grundlegenden Prioritäten bleiben unverändert, und damit auch die Probleme durch die dominierende Mobilitätsform in der Stadt.“
SPÖ: „Darf nicht auf Kosten der Fußgänger und des öffentlichen Verkehrs gehen“
SPÖ-Verkehrssprecher Florian Koppler bezeichnet die Fahrradstrategie als „gute Grundlage, um langfristig den Radverkehr in Linz zu attraktiveren.“ Man erwarte sich bei der Planung und Umsetzung die frühzeitige Einbindung der Fraktionen, zudem dürfe der Ausbau des Radverkehrs nicht auf Kosten der Fußgänger und des öffentlichen Verkehrs gehen.
Grüne: „Vorhaben vom Papier auf die Straßen bringen“
Helge Langer, Klubobmann der Grünen Linz, sagt: „Mit der von uns lange geforderten Radstrategie liegt nun ein umfassendes Konzept auf dem Tisch, das einen Schwerpunkt auf ein durchgehendes innerstädtisches Radnetz mit Verbindung zu den Umlandgemeinden legt. Damit ist aber nur der erste Schritt getan.“ Nun müsse man die Vorhaben „vom Papier auf die Straßen“ bringen und die finanziellen Mittel dafür sicherstellen.
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