27.000 Linzer bezogen 2023 den Aktivpass, rund 73 Prozent davon sind Frauen
LINZ. Den Linzer Aktivpass gibt es nun bereits seit 35 Jahren. Menschen mit geringen Einkommen erhalten damit verschiedene Vergünstigungen. Vergangenes Jahr nutzten 27.000 Linzer dieses Angebot - ein leichter Rückgang zum Vorjahr.
Vergünstigte Eintritte in die städtischen Museen, Ermäßigungen für Hallenbad, Freibad und Eishalle, besondere Tarifen in den Stadtbibliotheken und Vergünstigungen beim öffentlichen Verkehrsnetz der Linz AG Linien - diese und noch mehr Vorteile können Linzer mit dem Aktivpass nutzen.
Für die Beantragung des Aktivpasses berechtigt sind volljährige Personen mit Hauptwohnsitz in Linz die unter einer gewissen Einkommensgrenze liegen. Diese wird jährlich angepasst und wird im laufenden Jahr bei 1.547 Euro Nettoeinkommen pro Person und Monat liegen. Zusätzlich anspruchsberechtigt unter 18 Jahren sind Schüler und Jugendliche, die keinen Anspruch auf Ermäßigung bei den Linz AG Linien haben.
Deutlich weniger Aktivpässe als zu „Vor-Corona-Zeiten“
Eingeführt wurde der Aktivpass 1989, um einkommensschwache Menschen dabei zu unterstützen, sich den Zugang zu Leistungen und Angeboten finanzieren zu können. 2007 wurde dann beschlossen, den Erhalt des Aktivpasses nicht mehr an das Haushaltseinkommen zu binden, sondern nur das persönliche Monatseinkommen als Kriterium herzunehmen, was einen Anstieg der Nachfrage zur Folge hatte.
Mit Stichtag 31. Dezember 2023 sind 26.909 Aktivpässe ausgegeben. Der Höchstwert wurde im Jahr 2015 mit 42.700 Aktivpässen erreicht. Auch beim Aktivpass hat die Corona-Pandemie ihre Spuren hinterlassen. Deutlich weniger Aktivpässe als im letzten „Vor-Corona-Jahr“ werden nun in Anspruch genommen (2019: 36.000 Aktivpässe).
In Kleinmünchen-Auswiesen leben die meisten Aktivpass-Nutzer
Frauen nutzen das Angebot des Aktivpasses deutlich mehr als Männer, rund 73 Prozent der Inhaber sind Frauen. Das Alter betrachtend machen die 18- bis 29-Jährigen und die 30- bis 39-Jährigen mit je 18,7 Prozent die größten Gruppen der Aktivpass-Nutzer aus. Mehr als die Hälfte aller Aktivpass-Bezieher besitzen die österreichische Staatsbürgerschaft, genau gesagt 52,7 Prozent. Rund 12 Prozent entfallen auf das EU-Ausland und 35 Prozent auf das sonstige Ausland.
Die meisten Aktivpass-Bezieher, 3.800 Linzer, wohnen im Stadtteil Kleinmünchen-Auwiesen, danach folgt Urfahr mit 3.200 und Innere Stadt mit 3.000 Nutzern.
FPÖ fordert Reform der Vergaberichtlinien
Die FPÖ Linz fordert indes eine erneute Reform der Vergaberichtlinien für den Aktivpass. „Die jährlich angepasste Erhöhung der Einkommensgrenze ist ein Schritt in die richtige Richtung, kann aber nur ein Teil der Lösung sein. Die soziale Treffsicherheit des Linzer Aktivpasses muss weiter verbessert werden. Dabei können faire Vergaberichtlinien, geforderte Deutschkenntnisse und ein fünfjähriger Hauptwohnsitz in Österreich, helfen. Würden diese gelten, könnte aufgrund der nicht ausgegebenen Aktivpässe viel Geld eingespart werden. Dieses Geld könnte gerade in Zeiten der jetzigen Krisen zur Unterstützung der sozial schwächeren Linzer und Linzerinnen verwendet werden“, so Gemeinderat Zeljko Malesevic.
Das demographische Wachstum, auf das die SPÖ in den vergangenen Jahren stark den Fokus gelegt hätte, führe zu spürbaren Konsequenzen, etwa bei den Ausgaben für den Aktivpass, so Malesevic. Wachstum sei für eine Stadt wichtig, jedoch nicht um jeden Preis und unkontrolliert, so die FPÖ zu ihrer Forderung nach gezielten, begleitenden, sozialen Maßnahmen.
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