Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Klimaneutralität bis 2040: 52 konkrete Maßnahmen in sieben Handlungsfeldern für die Stadt Linz

Marlis Schlatte, 19.03.2024 11:40

LINZ. Damit die Stadt Linz ihr Ziel erreicht, bis 2040 klimaneutral zu werden, muss der Treibhausgasausstoß bis dahin um mindestens 90 Prozent reduziert werden. Denn nur maximal 10 Prozent unvermeidbare Restemissionen können durch natürliche Speicherung (Wälder, Feuchtflächen) und durch technische Lösungen (z.B. Kreislaufwirtschaft) ausgeglichen werden. Dafür wurde nun ein Katalog präsentiert, mit Maßnahmen für sieben verschiedene Handlungsfelder.

Stadtklimakoordinator Oliver Schrot, Klimastadträtin Eva Schobesberger und Bürgermeister Klaus Luger präsentierten den Maßnahmenkatalog zur Klimaneutralität. (Foto: Stadt Linz)

Das erarbeitete Klimaneutralitätskonzept für Linz wird kommenden Donnerstag, 21. März, im Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt. Für insgesamt sieben Handlungsfelder werden darin Klimaschutzmaßnahmen aufgelistet - das sind: Governance, Energie, Gebäude, Verkehr/Mobilität, Industrie und Wirtschaft, Konsum sowie Abfallmaßnahmen und Maßnahmen zur Verbesserung von Kohlenstoffsenken

Die Stadt Linz kann in diesen sieben Handlungsfeldern nicht gleich wirksame Maßnahmen umsetzen, möchte jedoch eine Vorbildwirkung einnehmen - daher wurden Wirkungsbereiche der städtischen Klimapolitik definiert. Zum direkten und erweiterten Wirkungsbereich der Stadt Linz werden die Felder Governance, Energie, Gebäude, Verkehr/Mobilität sowie Abfallmaßnahmen und Maßnahmen zur Verbesserung von Kohlenstoffsenken gezählt. In Abstimmung mit der Unternehmensgruppe der Stadt Linz kann der Magistrat hier also Klimaschutzmaßnahmen unmittelbar umsetzen.

Die Handlungsfelder Industrie und Wirtschaft sowie Konsum werden zum indirekten Wirkungsbereich gezählt, da hier seitens Magistrat Linz und Unternehmensgruppe der Stadt Linz Klimaschutzmaßnahmen nur indirekt oder kaum beeinflussbar sind.

Maßnahmen sollen geprüft und weiterentwickelt werden

Für die Stadt Linz wurden im Klimaneutralitätskonzept 52 konkrete Klimaschutzmaßnahmen in den insgesamt sieben Handlungsfeldern definiert. Das Klimaneutralitätskonzept soll kontinuierlich geprüft und dynamisch an Rahmenbedingungen angepasst werden.

Unter anderem möchte die Stadt Linz im Handlungsfeld Energie den erneuerbaren Energieanteil in der Fernwärmeerzeugung bis 2030 auf 60 Prozent, bis 2035 auf 80 Prozent erhöhen und bis 2040 vollständig defossilieren. Mit dem Ausbau der Fernwärme soll die Gasinfrastruktur rückgebaut werden. Solarthermie soll gefördert und Photovoltaik auf Dächern ausgebaut werden.

Im Handlungsfeld Verkehr/Mobilität soll der Ausbau im Stadtgebiet auf 26 Prozent ausgebaut und die zurückgelegten Wege mit dem PKW auf 23 Prozent minimiert werden. Auch die Etablierung von Fußgänger- und Begegnungszonen in allen Stadtteilen wird hier beispielsweise erwähnt.

Im Handlungsfeld Gebäude geht es primär um die Errichtung von emissionsfreien Gebäuden (Nullemissionsgebäude) mit kreislauffähigen Materialien und minimierten Ressourcen.

Im Handlungsfeld Konsum sollen vegetarische und vegane sowie regionale und saisonale Ernährungsweisen gefördert und an der Bewusstseinsbildung gearbeitet werden. Zudem sollen konsumfreie Zonen im Innen- und Außenbereich in der Innenstadt errichtet werden.

„Alternativlose Jahrhundertaufgabe“

Die produktionsbasierten Treibhausgas-Emissionen der Stadt Linz betrugen im gewählten Basisjahr 2019 rund 10,9 Megatonnen (Mt) CO2eq. Davon entfallen ohne Berücksichtigung der Industrieemissionen rund 1,4 Mt CO2eq auf die Bereiche Energie, Gebäude und Verkehr / Mobilität. Konsumbasiert wurden in Linz 2019 rund 2,7 Mt CO2eq ausgestoßen und stammen großteils aus dem allgemeinen Konsum. 

„Das Vorhaben unserer Stadt, klimaneutrale Industriestadt zu werden, ist eine Jahrhundertaufgabe, aber auch alternativlos. Für mich ist klar, dass eine solche Transformation nur miteinander funktioniert. Dieses ehrgeizige Ziel erfordert die Zusammenarbeit der gesamten Linzer Gemeinschaft. So setzt die Stadt Linz nicht nur im eigenen Wirkungsbereich Projekte um, sondern bindet sämtliche Unternehmen des Konzerns Unternehmensgruppe Linz mit ein. Die Transformation zur klimaneutralen Industriestadt erfolgt aus eigener Kraft, aber ebenso unter Miteinbeziehung aller Menschen dieser Stadt und im Besonderen der Industrie“, so Bürgermeister Klaus Luger. 

Mit dem Klimaneutralität bis 2040 will die Stadt Linz auch zur Erreichung der Ziele des Pariser Klimaabkommens beitragen. Der Wirtschaftsstandort Linz soll davon nachhaltig profitieren.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden