Innenstadt: Linzer City Ring startet Kampagne und fordert aktives Leerstandsmanagement
LINZ. Der Linzer City Ring startet eine neue City-Shopping-Kampagne unter dem Motto „Die ganze Welt nur einen Schritt entfernt“. Neben der Erhöhung der Kaufkraft in der Innenstadt verfolgt der City Ring auch das Ziel, die Mitgliederzahl zu erhöhen. Von der Politik wünscht man sich Zusammenarbeit beim Leerstandsmanagement und Parkthemen.
Seit einer Woche ist die Kampagne auf Plakaten, den City Lights, in Anzeigen und diversen Medien zu sehen. „Wo die ganze Welt nur einen Schritt entfernt ist“, soll die Internationalität und den Branchenmix in Linz hervorheben. Begleitend dazu gibt es einen „Reisepass“: wer zehn Stempel in den Partnerbetrieben darin sammelt, kann an einem Gewinnspiel für Linzer City Gutscheine teilnehmen. Das „Festival der Musik“ am 3. Mai auf der Landstraße und am Martin-Luther-Platz rundet das Ganze ab.
Ziele: 5,5 Millionen verkaufte City-Gutscheine, mehr als 400 Mitglieder
Derzeit sind es 370 Mitgliedsbetriebe, die der Linzer City Ring als Verein vertritt. Das nächste Ziel sei nun, auf über 400 Mitglieder zu kommen, so Obmann Matthias Wied-Baumgartner. „Unsere Mitgliedsbetriebe verteilen sich zu 56 Prozent auf den Handel und zu 28 Prozent auf die Gastronomie. Die restlichen 16 Prozent sind in Kunst, Kultur und sonstigen Dienstleistungen tätig“, erklärt City Managerin Ursula Fürstberger-Matthey. „Im Jahr 2023 konnten wir Gutscheine im Wert von 5,2 Millionen Euro verkaufen. 2024 wollen wir auf rund 5,5 Millionen kommen.“
City Ring will Leerstände managen
Was die Leerstände in Linz angeht, sei professionelles Management gefordert, so Wied-Baumgartner. Zwar weist Linz im bundesweiten Vergleich eine niedrige Leerstandsquote auf, aber: „Für uns ist entscheidend, was die Menschen empfinden, wenn Sie durch die Linzer Innenstadt gehen. Da ist die Wahrnehmung oft eine andere, wenn man die leeren Geschäfte an der Landstraße sieht“, ergänzt Obmann Wied-Baumgartner. Vor allem Langzeitleerstände wie Elektro Gross oder Kleiderbauer würden schmerzen, weil sie so präsent seien.
Kritik an fehlender Strategie
Der Linzer City Ring hat der Stadt Linz nun angeboten, sich aktiv um das Leerflächenmanagement zu kümmern, wenn das Budget dafür zur Verfügung gestellt wird. Wied-Baumgartner will einen Leerstandsmanager, der als Vermittler zwischen den Eigentümern und möglichen Mietern agiert. Es gehe vor allem um die aktive Suche nach potenziellen Mietern, auch international. Der Linzer City Ring wisse frühzeitig, wo Leerflächen bevorstehen und könne sich dann sofort auf die Suche nach Wunsch-Mietern begeben, mit dem Wissen um den vorhandenen Branchenmix und die Rahmenbedingungen in Linz. Derzeit fehle eine gezielte Strategie. Da erwarte ich mir einfach mehr Engagement seitens der Stadt. Aber vielleicht trägt ja das Innenstadtkonzept Früchte. Wir hoffen, dass dies zeitnah umgesetzt werden wird“, so Wied-Baumgartner.
Forderung nach Parkplätzen und Anreisevergünstigungen
Auch müsse man die Anreisemöglichkeiten attraktivieren, so der City Ring-Obmann. Für ihn bedeutet das, ausreichend Parkplätze zu schaffen und Kooperationen mit Parkraumanbietern einzugehen. Salzburg nennt er als Positiv-Beispiel: In der Innenstadt wird beim Einkauf oder Gastronomiebesuch das Parkticket von „Parken im Berg“ gelocht, was zu einer Ermäßigung der Parkgebühr für den Besucher führt. Park&Ride-Möglichkeiten bestehen in Salzburg, Innsbruck, Wien und Graz. Parken und ermäßigte Tickets für den öffentlichen Verkehr werden in Salzburg, Innsbruck und Graz angeboten. „Leider fehlt in Linz ein ähnliches Konzept völlig.“, so Wied-Baumgartner.
Er lade die Stadt Linz dazu ein, die Zusammenarbeit zu intensivieren. „Unsere Hand ist ausgestreckt. Im Bereich des Leerstandsmanagements sind wir bei entsprechender Ressourcen- und Budgetausstattung sofort bereit, die Ärmel hochzukrempeln und loszulegen.“
FPÖ Linz unterstützt Forderungen
Die FPÖ teilte via Aussendung mit, dass man die Forderungen des City Rings begrüße und unterstütze. Gemeinderat Manuel Danner: „Aktuell wird das Parkraummanagement überarbeitet und die Stadt Linz möchte Vorreiter im Bereich künstliche Intelligenz sein. Diese beiden wichtigen Vorhaben sollte man kombinieren und ein KI-gestütztes und digital verfügbares Parkleitsystem etablieren.“ Auch das Leerstandsmanagement sei eine wichtige Aufgabe, „weshalb wir hierfür gesprächsbereit sind“.
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