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Linzer Gestaltungsbeirat gibt grünes Licht für "Tanzende Türme"

Anna Fessler, 29.04.2024 17:30

LINZ. Der Linzer Gestaltungsbeirat hat grünes Licht für die „Tanzenden Türme“ gegeben. Das Projekt hat das Gremium bereits mehrfach durchlaufen und seither zahlreiche Überarbeitungen erfahren. Die Höhe der drei Gebäude wird jeweils 94, 72 und 51 Meter betragen. Zu hoch, finden die Grünen Linz, und üben Kritik.

Die "Tanzenden Türme" haben den Linzer Gestaltungsbeirat passiert und können damit zur Einreichung gelangen. (Foto: Architekten Kneidinger / Stögmüller Architekten)

2017 wurden die „Tanzenden Türme“ konzipiert, ursprünglich mit einer Höhe von 90, 70 und 50 Meter. Das Projekt wurde mehrmals dem Linzer Gestaltungsbeirat vorgelegt, der es zuletzt 2022 ablehnte. Im damaligen Konzept waren die Hochhäuser um jeweils zehn Meter erhöht worden, auch fehlte dem Beirat ein detailliertes Freiraumkonzept, auch wichtige Überprüfungen und Stellungnahmen waren aus Sicht der Experten noch offen.

Auch galt es, die Vorgaben der zehn Punkte lange Checkliste für Hochhäuser der Stadt Linz zu erfüllen – insbesondere den Punkt zum Mehrwert für die Bevölkerung. Auch das Linzer Modell zur Forcierung des geförderten Wohnbaus müsse bei einem neuen Entwurf Berücksichtigung finden, hieß es damals. Dem Beirat fehlte auch ein zeitgemäßes Mobilitätskonzept und ein nachhaltiges Gesamtenergiekonzept. 

Neue Pläne überzeugten Gestaltungsbeirat

Diesmal gab es grünes Licht für den Entwurf des Linzer Architekturbüros Stögmüller und Kneidinger, der rund um die Friedhof-, Lenau- und Anzengruberstraße entstehen wird.

Planungsstadtrat Dietmar Prammer sieht in den neu vorgelegten Plänen einen großen öffentlichen Mehrwert: „Rund 1.400 Quadratmeter Fläche können am Areal entsiegelt werden. Es werden umfassend Grünflächen geschaffen und dieser Bereich für die gesamte Bevölkerung durchlässig gestaltet. Zusätzlichen Begrünungsmaßnahmen wie Dachgärten, begrünte Gebäudesockel und ein ‚grüner Rahmen‘ rund um die Gebäude sind vorgesehen. Die Lebensqualität im Stadtteil wird so nachhaltig verbessert, und es entsteht ein vitales Zentrum für Bewohner*innen und Besucher*innen.“

Nutzungsmix: Wohnungen, Hotel, Gastronomie und Geschäfte

Das Projekt überzeuge auch mit einer großen Nutzungsvielfalt: Neben Wohnungen und einem Hotel sind im Erdgeschoß Räume für Gastronomie und Geschäfte vorgesehen, Möglichkeiten für Fitness und Büronutzungen sind angedacht. Die Gebäude sollen energieautark funktionieren, Photovoltaikanlagen sind an ausgewählten Fassadenabschnitten geplant, wie auch eine ausgedehnte Tiefgarage, wodurch Oberflächenstellplätzen fast gänzlich wegfallen.

„Dieses Projekt ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie moderne Architektur und nachhaltige Stadtgestaltung Hand in Hand gehen können“, fügt Stadtrat Prammer hinzu. „Mit den ‚Tanzenden Türmen‘ schaffen wir nicht nur neuen geförderten Wohnraum und mehr Grün für den Stadtteil, sondern auch ein architektonisches Highlight für Linz.“

Grüne Linz: Bebauungsdichte für den Stadtteil zu hoch 

Der Grüne Planungssprecher Markus Rabengruber räumt zwar ein, dass Verbesserungen gegenüber dem ersten Entwurf bemerkbar seien und begrüßt, dass das Linzer Modell zur Anwendung kommt. Dennoch bleibe die Dichte in in Relation zu den benachbarten Liegenschaften zu hoch. „So liegt die Geschoßflächenzahl mit 3,78 um fast 2,5 über dem Durchschnitt in diesem Viertel. Kritisch zu hinterfragen ist außerdem, warum es hier gleich zwei Tiefgarageneinfahrten braucht, die den öffentlichen Raum beeinträchtigen.“ kommentiert Rabengruber. Auch müsse der Mehrwert für die Bevölkerung klar definiert in städtebaulichen Verträgen festgeschrieben und rechtlich abgesichert werden, um diesen zu garantieren. Rabengruber kritisiert auch, dass stadtklimatologische Auswirkungen kein Thema in der Sitzung des Gestaltungsbeirats gewesen seien, hier brauche es eine Überarbeitung des Linzer 10-Punkte-Programms für Hochhäuser.     

 

 

 

 

 

 


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