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Österreichweit einzigartig: JKU erhält Stiftungsprofessur für Wirtschaftsbildung

Marlis Schlatte, 14.05.2024 06:46

LINZ. Die Johannes Kepler Universität Linz erhält 2025 eine neue Stiftungsprofessur für Wirtschaftsbildung am Institut für Wirtschafts- und Berufspädagogik. Die österreichweit erste Professur dieser Art hat das Ziel, die Wirtschaftskompetenz von jungen Menschen in ganz Österreich zu fördern.  

V.l.: JKU Rektor Stefan Koch, Matthias Reisinger (Stiftung für Wirtschaftsbildung) und Georg Hans Neuweg (JKU Instituts für Wirtschafts- und Berufspädagogik) (Foto: JKU)

In einer Welt, die sich zunehmend mit Herausforderungen wie der Inflation, dem Fachkräftemangel und der globalen Klima- und Umweltkrise konfrontiert ist, wird das Verständnis wirtschaftlicher Zusammenhänge nicht nur für junge Menschen von immer größerer Bedeutung. Ökonomische Allgemeinbildung bildet die Grundlage für eine erfolgreiche Teilhabe an Wirtschaft und Gesellschaft.

Handlungsbedarf in Österreich

Gerade hier gibt es aber noch Luft nach oben: Das österreichische Schulorganisationsgesetz betont laut JKU-Aussendung zwar die Notwendigkeit, junge Menschen mit den erforderlichen Fähigkeiten für das Leben und den Beruf auszustatten. Jedoch ist die ökonomische Allgemeinbildung lediglich in stark begrenztem Umfang in verschiedenen Trägerfächern des österreichischen Schulwesens verankert.

Zudem fehlt es an einer systematischen Forschung im Bereich der allgemeinen Wirtschaftserziehung. Abgesehen von lokalen und thematisch begrenzten Forschungsinitiativen gibt es bisher keine spezialisierten Lehrstühle und Forschungsstrukturen im Bereich der allgemeinen ökonomischen Bildung. Dabei ist gerade aber das für die Lehrerbildung und somit für die Vermittlung ökonomischer Kompetenzen an Schüler unerlässlich.

Erste Professur für Wirtschaftsbildung ab 2025

Um diese Lücke zu schließen, wird an der JKU auf Initiative der Stiftung für Wirtschaftsbildung und mit Unterstützung aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft ab 2025 eine neue Professur für Didaktik der ökonomischen Bildung am Institut für Wirtschafts- und Berufspädagogik eingerichtet. Weitere Gründungspartner sind die Wirtschaftskammer Österreich, die Innovationsstiftung für Bildung, die ERSTE Stiftung, die Sparkasse OÖ, die Fabasoft AG, das Land Oberösterreich und die Industriellenvereinigung OÖ. Auch die Oesterreichische Nationalbank unterstützt das Vorhaben, ohne einen Beitrag zur Finanzierung zu leisten.

„Mit der neuen Stiftungsprofessur für Wirtschaftsbildung wird die JKU der österreichweite Knotenpunkt für Lehre und Forschung in diesem wichtigen Bereich. Mit unserer jahrzehntelangen Expertise in den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, unserer Erfahrung in der Ausbildung von Pädagogen und unserer enge Anbindung an Wirtschaft und Industrie hat die JKU die besten Voraussetzungen für diese Professur,“ sagt JKU Rektor Stefan Koch.

Die neue Professur wird an der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät am Institut für Wirtschafts- und Berufspädagogik angesiedelt sein. Dort wird bereits seit vielen Jahren federführend der Studiengang Wirtschaftspädagogik betreut, und zudem gibt es eine enge Kooperation mit der JKU Linz School of Education.

Georg Hans Neuweg, Vorstand des JKU Instituts für Wirtschafts- und Berufspädagogik, erklärt: „Mit der neuen Stiftungsprofessur möchten wir die Entwicklung von Lehr- und Lernmaterialien für die ökonomische Allgemeinbildung forcieren und die Ausbildung angehender Lehrkräfte für den Wirtschaftsunterricht verbessern. Ebenso möchten wir uns im Bereich der Fortbildung von Lehrkräften engagieren. Im Schulterschluss zwischen Wirtschaft und Wissenschaft investieren wir damit in die Bildung der nächsten Generation.“

Matthias Reisinger, geschäftsführender Vorstand der Stiftung für Wirtschaftsbildung, betont: „Junge Menschen möchten lernen, mit Geld umzugehen und verstehen, wie die Wirtschaft funktioniert und wie sie diese mitgestalten können. Der Schlüssel für die Vermittlung einer lebensnahen Wirtschaftsbildung sind gut ausgebildete und motivierte Lehrkräfte. Durch einen Schulterschluss der Wirtschaftspädagogik und der GW-Fachdidaktik in der Lehrkräfteausbildung hat die JKU schon in der Vergangenheit ihre Stärke in diesem Bereich bewiesen. Mit dem Leuchtturmprojekt der Stiftungsprofessur für Wirtschaftsbildung wollen wir diese Stärke weiter ausbauen, damit möglichst viele Lehrkräfte und schlussendlich Schüler davon profitieren.“

Derzeit befindet sich die Stiftungsprofessur für Didaktik der ökonomischen Bildung in Ausschreibung, mit einer Besetzung ist Anfang 2025 zu rechnen.


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