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Bürgerinitiative "Retten wir den Grüngürtel" bildet Menschenkette um das Alte Rathaus in Linz

Marlis Schlatte, 22.05.2024 12:41

LINZ. Um für den Erhalt des Linzer Grüngürtels zu kämpfen, bildete sich vor einigen Wochen die Bürgerinitiative „Retten wir den Grüngürtel“. Die Mitglieder kritisieren die geplante Verbauung von bis zu 100.000 Quadratmetern, außerdem fordern sie eine Prüfung alternativer Standorte für die IT:U und die Einhaltung der Beschlüsse aus dem Örtlichen Entwicklungskonzept von 2013.

  1 / 2   Die Initiative "Retten wir den Grüngürtel" protestiert gegen die Pläne im Univiertel. (Foto: privat)

Friedrich Schwarz ist stellvertretender Obmann des Naturschutzbundes und Mitglied der neuen Bürger-Initiative „Retten wir den Grüngürtel“. Er arbeitete 40 Jahre lang als Stadtökologe bei der Stadt Linz und weist nun im Zuge des Protestes zur Verbauung im Grüngürtel auf das Örtliche Entwicklungskonzept hin, welches 2013 im Linzer Gemeinderat beschlossen wurde. „Die Stadt Linz hat sich in zahlreichen Beschlüssen verpflichtet, die Stadtplanung nach ökologischen Kriterien auszurichten, dieser Beschluss wird mit Füßen getreten“, so Schwarz, der etwa den Beschluss zur nachhaltigen Entwicklung und zur Klimawandelanpassung nennt.

Außerdem wolle Linz Klimahauptstadt werden und ist Mitglied des Klima- und Bodenbündnisses - das gehe sich mit den Verbauungsplänen im Grüngürtel für Schwarz nicht aus, so Schwarz und Alexander Jäger, Pressesprecher der Bürgerinitiative: „Wenn die Stadt Linz sich selbst ernst nehmen will, muss sie von den Plänen eines Neubaus der IT.U und der Nutzung für Betriebsansiedelungen Abstand nehmen.“ Die Initiative weist auf andere Standorte hin, die für die Errichtung der neuen Digital-Uni IT:U besser passen würden - etwa am Areal der Post City oder im Bereich des Design Centers.

Petition und Menschenkette am 23. Mai

Derzeit sammelt die Initiative Unterschriften, um die Planungs- und Baumaßnahmen im Grüngürtel zu stoppen. Zudem fordern die Mitglieder eine Suche und „ernsthafte“ Überprüfung von alternativen Standorten. Mit Stand 16. Mai wurden bereits mehr als 2.200 Unterschriften gesammelt. Auch eine Online-Petition dazu läuft.

Am Donnerstag, 23. Mai, ab 13.30 Uhr bildet die Initiative außerdem eine Menschenkette rund um das Alte Rathaus in Linz, während darin die Sitzung des Gemeinderats stattfindet. Die Initiative lädt dazu ein, mit Protestschildern, Pflanzen, Essen, Trinken und Musizieren an der Aktion teilzunehmen.

Luger: „Nutzung traditioneller Produktionsbetriebe ausgeschlossen“

Bürgermeister Klaus Luger (SP) spricht in Bezug auf das Örtliche Entwicklungskonzept von 2013 nicht von einem „Widerspruch“, sondern von einer „neuen strategischen Orientierung“. Das Projekt IT:U unterstütze Luger: „Das Universitätsviertel befindet sich bereits seit den 1960er Jahren immer wieder im Fokus städtebaulicher Entwicklung. Dieser Wandel des Stadtteils hat auch damit zu tun, dass andere vergleichbare Städte bereits auf eine jahrhundertelange Entstehung ihrer Universitäten und der dafür benötigten Bereiche zurückblicken können, welche sich in Linz in wesentlich geringerer Zeit vollzogen hat und weiter vollzieht. In diesem Sinne sehen wir als junge Universitätsstadt die Weiterentwicklung unseres Bildungs- und Forschungsstandorts als äußerst positiv.“

Zu dieser Weiterentwicklung würde auch die Ansiedlungen von „außeruniversitären wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen sowie wissenschaftsnahen Unternehmen“ direkt am Campus zählen. Luger versichert jedoch: „Eine betriebliche Nutzung im Sinne traditioneller Produktionsbetriebe wird dabei ausgeschlossen. Diesbezügliche Behauptungen bestimmter Parteien und Bürgerinitiativen entbehren jeder Grundlage.“


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