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Linz AG investiert 95 Millionen Euro in neues Fernkältenetz mit "Klimatunnel"

Anna Fessler, 22.05.2024 17:27

LINZ. Die Linz AG hat heute ihr neues Fernkälteprojekt mit „Klimatunnel“ als nächste große Dekarbonisierungs-Maßnahme präsentiert. Investiert werden dafür 95 Millionen Euro, für die Umsetzung sind etwa vier Jahre anberaumt. Das neue Fernkältenetz wird nach Fertigstellung das bislang größte im Stadtgebiet sein. 

  1 / 4   Blick auf den geplanten Standort für die neue Fernkältezentrale im Kraftwerkspark Linz-Mitte der LINZ AG (Foto: LINZ AG/Fotokerschi)

Im Kraftwerkspark Linz-Mitte der Linz AG entsteht in den nächsten Jahren eine neue Fernkältezentrale. Im Mittelpunkt des Bauprojekts steht eine spektakuläre Tunnelbohrung in bis zu 28 Metern Tiefe. In diesem „Klimatunnel“, einem unterirdischen Kollektor, werden neben den Fernkälteleitungen auch Strom- und Glasfaserleitungen verlegt. Der „Klimatunnel“ soll künftig als Hauptversorgungsachse zwischen Prinz-Eugen-Straße und Volksgarten dienen, die einzelnen Kundenanlangen werden über Leitungen ausgehend von Übergabepunkten (Volksgarten, Europaplatz, MED-Campus und Prinz-Eugen-Straße) erschlossen.

Mit Eigenstrom-Nutzung aus dem Reststoff- und dem Biomasseheizkraftwerk soll die Erzeugungsleistung im ersten Schritt 20 Megawatt betragen, eine Erweiterung auf bis zu 28 Megawatt ist geplant. Die Abwärme aus der Kälteerzeugung kann wiederum direkt ins Fernwärmenetz eingespeist werden.

Das Prinzip Fernkälte

Bei der Fernkälteerzeugung wird Wasser mittels Kältemaschinen in einer sogenannten Kältezentrale abgekühlt. Das Kaltwasser gelangt über eine Rohrleitung zu den versorgten Gebäuden und wird dort von der jeweiligen Haustechnikanlage übernommen. Das fünf bis sieben Grad Celsius kalte Wasser nimmt die im Klimatisierungsprozess entstehende Abwärme auf, verlässt mit 14 – 15 Grad Celsius das Gebäude und läuft wieder in die Kältezentrale zurück. Dort wird es wieder abgekühlt und durchläuft den Kreislauf erneut. Neben der Reduktion des Stromverbrauchs für die Gebäudekühlung führt die Fernkälte auch zu einem niedrigeren CO2-Ausstoß im Vergleich zu den bisherigen Gebäudeklimaanlagen.

Der Zeitplan

Die nächsten Schritte betreffen die Einleitung und die Abwicklung diverser Genehmigungsverfahren. Die Planungen wie auch die Umsetzung sind aufgrund der Komplexität des Projekts eine Herausforderung, die Linz AG hat sich dennoch einen ambitionierten Zeitplan mit einer Projektdauer von rund vier Jahren gesetzt. Die Errichtung des „Klimatunnels“ ist für 2027 geplant, die Inbetriebnahme der Kältezentrale sowie die Fertigstellung des Fernkältenetzes sollen bis Mitte 2028 erfolgen.

Zitiert

Bürgermeister und Linz AG-Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Luger: „Das heute präsentierte Projekt reagiert auf einen immer größer werdenden Bedarf an Raumkühlung im Stadtgebiet. Insbesondere in großen Krankenhäusern ist der erwartete Bedarf in den nächsten Jahren hoch.“

Linz AG-Generaldirektor Erich Haider: „Jetzt ist die Zeit, Maßnahmen im Bereich Erneuerbare Energie und Klimaschutz zu setzen.“

Linz AG-Vorstandsdirektor Josef Siligan: „In Kombination mit dem innovativen mehrfach nutzbaren ‚Klimatunnel‘ als Hauptversorgungsachse bieten wir mit dem neuen Fernkältenetz unseren potenziellen Kunden eine nachhaltige und zukunftssichere Kältelösung.“


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