Humanitäre Hilfe: Achtjährige mit Herzfehler im Kepler Universitätsklinikum behandelt
LINZ. Seit vielen Jahren engagieren sich die Kliniken der Oberösterreichischen Gesundheitsholding (OÖG) und das Land Oberösterreich in humanitären Hilfsaktionen für Kinder aus Krisengebieten. Seit 2019 wurden rund 100 Personen medizinisch versorgt. Allein im Jahr 2024 erhielten 24 kranke und verletzte Kinder Behandlung in Oberösterreich, unter anderem im Kepler Universitätsklinikum in Linz.
Die achtjährige Aulona wurde aufgrund eines angeborenen Herzfehlers nach Linz in Kepler Universitätsklinikum gebracht und dort Mitte Juni operiert. Eine vorherige Operation in ihrer Heimat, dem Kosovo, durch einen italienischen Arzt hatte leider nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Aufgrund einer Engstelle in ihrem Herzen kam es erneut zu starken Beschwerden. Das Mädchen war extrem blass und schwach, und es drohten immer wieder Ohnmachtsanfälle aufgrund einer Herzklappenentzündung.
Über die Allianz für Kinder kam Aulona schließlich nach Linz. Das Team des KUK korrigierte den Herzfehler, beseitigte die Engstelle und ersetzte die Aortenklappe durch eine neue, biologische Herzklappe – eine große Operation, die in Pristina nicht möglich gewesen wäre. Ohne diesen Eingriff hätte Aulona nicht mehr lange gelebt. Nun ist sie nach knapp drei Wochen im KUK wieder zu Hause und wird dort weiterhin mit Antibiotika behandelt. Dank dieser Hilfe hat die Achtjährige nun Aussicht auf ein vollständig gesundes Leben.
„Todkranken Kindern ein neues Leben ermöglichen“
„Diese Fälle liegen mir und dem gesamten Team sehr am Herzen, weil wir hautnah erleben, wie mit unseren Möglichkeiten hier in Linz todkranken Kindern ein neues Leben ermöglicht werden kann und wir die große Dankbarkeit der betroffenen Familien spüren“, so Gerald Tulzer, Leiter der Klinik für Kinderkardiologie am Kepler Universitätsklinikum.
Ein häufiger Grund, warum Kinder aus Krisengebieten nach Oberösterreich gebracht werden, ist die Behandlung von Herzerkrankungen oder -fehlbildungen. Diese können in ihren Heimatländern oft nicht ausreichend behandelt werden, was ohne die Hilfe aus Oberösterreich häufig einem Todesurteil gleichkäme. Gerald Tulzer und das Team des Kinderherz Zentrums haben in den letzten Jahren so zahlreiche Leben gerettet.
Mitarbeiter engagieren sich freiwillig
Diese Hilfe konzentriert sich hauptsächlich auf Kinder und Jugendliche, die in ihren Heimatländern nicht ausreichend medizinisch versorgt werden können. Die meisten Aktionen werden durch den Verein „Allianz für Kinder“ aus Steyr organisiert, ergänzt durch Einzelprojekte wie „Help North Iraq“. Die Patienten kommen aus Ländern wie dem Irak, Kosovo, Albanien, Rumänien, Afghanistan, Äthiopien, Mazedonien und Syrien. Behandelt werden vor allem Herzerkrankungen, Gaumen-/Lippenspalten, Fehlbildungen an den Extremitäten, Exostosen und die Hirschsprungkrankheit.
Die Behandlungen finden hauptsächlich im Kepler Universitätsklinikum, sowie im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum und dem Salzkammergut Klinikum statt. Viele Mitarbeiter der OÖG engagieren sich dabei in ihrer Freizeit und nehmen Sonderurlaub für humanitäre Einsätze.
Kinder sind Leidtragende in Kriegen
Knapp 2 Millionen Euro wurden seit 2019 ausgegeben, um die Kranken und Verletzten in einem OÖG-Klinikum zu behandeln. Nicht mitgerechnet ist dabei die Behandlung von Ukrainern – diese wird über das Innenministerium organisiert und auch finanziert. „Gerade Kinder sind die Leidtragenden kriegerischer Auseinandersetzungen. Ihnen können wir mit der Spitzenmedizin in unseren Kliniken menschlich liebevoll helfen“, so Gesundheits-Landesrätin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander (VP)
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