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So soll der Martin-Luther-Platz künftig aussehen

Anna Fessler, 20.08.2024 16:48

LINZ. Die Details zur Umgestaltung des Martin-Luther-Platzes wurden heute (Di, 20.08) präsentiert. Dabei wird die Johann-Konrad-Vogel-Straße mitberücksichtigt. Wie der Platz künftig aussehen soll, wann es mit der Umsetzung losgehen soll und wo man die beim Wettbewerb eingereichten Projekte besichtigen kann.

  1 / 4   So soll der Martin-Luther-Platz künftig aussehen: das Siegerprojekt kommt vom Landschaftsarchitekturbüro 3:0. (Foto: 3:0 Landschaftsarchitektur)

Den Architektur- und Landschaftsplanungswettbewerb hat das Büro 3:0 Landschaftsarchitektur für sich entschieden. Die zehn eingereichten Pläne inklusive Siegerprojekt können auch in der Martin-Luther-Kirche besichtigt werden, die Ausstellung läuft noch bis 30. August und kann dienstags und mittwochs von 15.30 bis 17.30 Uhr und freitags von 9 bis 12 Uhr besucht werden.

Martin-Luther-Platz: Gleditschien und Ulmen sollen grünes Blätterdach bilden

Landschaftsarchitekt Robert Luger von 3:0 war bei der Präsentation anwesend und hat die Ideen zur Umgestaltung erläutert: am Martin-Luther-Platz werden etwa 300 Quadratmeter entsiegelt, Beton weicht einer versickerungsfähigen Fläche und Bäumen. Die drei bestehenden Bäume werden um sechs Gleditschienbäume ergänzt. Entlang der Thalia-Fassade werden inmitten von Pflanzenbeeten Ulmen eingesetzt. Darunter werden Sitznischen geschaffen. Platz wird es für Schanigärten (Bebes Corner hat bereits Interesse bekundet) wie für Sitzgelegenheiten ohne Konsumzwang geben. Für die Kinder sind kleine Spielgeräte am Platz geplant. Auch an die Fahrradfahrer wurde gedacht: sie sollen insgesamt 90 Abstellplätze bekommen. Auf dem Platz direkt vor der Kirche soll eine flexible Nutzung möglich sein. Hier wird es einen Trinkbrunnen und Sitzsteine geben.

Verkehrsberuhigte Johann-Konrad-Vogel-Straße mit Baumallee

Die Johann-Konrad-Vogel-Straße wird verkehrsberuhigt, künftig sollen nur mehr Ausfahrten aus der Tiefgarage möglich sein, es wird eine sogenannte unechte Einbahnstraße daraus. Die Fahrbahn wird auf 3,5 Meter verschmälert, die Gehsteige verbreitert. Auf der nördlichen Straßenseite soll eine Reihe aus Ulmen entstehen und Fahrradabstellplätze geschaffen werden.

Parkplatz weicht Pfarrgarten

Südlich der Kirche befindet sich derzeit ein Parkplatz, der in den Pfarrgarten übergeht. Hier wird die gesamte Asphaltfläche abgebrochen und durch eine wassergebundene Decke ersetzt, nur ein barrierefreier Stellplatz wird gepflastert. Hinein kommt ein Apfelbaum, eine Vogeltränke und eine üppige Staudenbepflanzung. Der Garten kann als halböffentliches Verbindungsstück zum City Park verstanden werden, die evangelische Pfarrgemeinde kann dort das Tor für Veranstaltungen schließen, es aber auch für Besucher und den Durchgang zum Park öffnen.

800.000 Euro für bis zu 800 Quadratmeter Entsiegelung

Insgesamt werden laut Architekt Luger 700-800 Quadratmeter Fläche entsiegelt, was 25 Prozent der Gesamtfläche entspricht. Für die Umsetzung stehen 800.000 Euro zur Verfügung, das Planungsressort der Stadt und die Evangelische Pfarrgemeinde (diese ist zu 60 Prozent Eigentümerin des Platzes) wenden je 250.000 Euro auf. Weitere 200.000 Euro kommen aus dem Linzer Mobilitätsressort für die Maßnahmen in der Johann-Konrad-Vogel-Straße und 100.000 Euro aus dem Stadtgrünressort.

Umsetzung 2025/2026

Der Zeitplan für die Umsetzung lässt sich derzeit nur schätzen, einige Dinge müssen noch abgeklärt werden. Etwa, ob der Plan, die Bäume nach dem Schwammstadtprinzip zu pflanzen möglich ist. Robert Luger meint, es sei zeitlich machbar, dass Ende des nächsten Jahres bereits mit der Umsetzung begonnen werde, für jedenfalls schaffbar hält er das Frühjahr 2026. Auch Planungsstadtrat Dietmar Prammer (SPÖ) will sich nicht auf einen Monat festlegen, er spricht von einer geplanten Umsetzung nächstes Jahr.

Der Architekturwettbewerb wurde von Stadt und Pfarrgemeinde abgewickelt, in der Jury saßen neben Stadtrat Dietmar Prammer und Pfarrerin Veronika Obermeier-Siegrist auch der Linzer Stadtentwicklungsdirektor Hans-Martin Neumann, die Landschaftsarchitektin Carla Lo und der Salzburger Architekt Udo Heinrich.


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