LINZ. Der Durchzugsverkehr wird endgültig vom Linzer Hauptplatz verbannt und zwar mit 28. Oktober - noch vor der Öffnung der Westringbrücke.
Der Linzer Hauptplatz wird autofrei. Wobei autofrei nicht ganz korrekt ist, denn für Lieferfahrzeuge bleibt der Hauptplatz weiterhin befahrbar. Was verschwindet ist der Durchzugsverkehr. Die Verordnung tritt mit 28. Oktober, 0.00 Uhr in Kraft. Erlassen wird sie Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP).
Bisher galt das Fahrverbot für den Durchzugsverkehr schon an Samstagabenden sowie an Sonn- und Feiertagen.
Hieß es bisher immer, dass der autofreie Hauptplatz an die Öffnung der neuen Westringbrücke (A26) gekoppelt ist, ist dem jetzt nicht mehr so. Die Fertigstellung der Westringbrücke wird zwar am 28. Oktober gefeiert, die Verkehrsfreigabe erfolgt aber erst Mitte November.
„Ankündigung muss halten“
„Diese Ankündigung ist natürlich zu begrüßen. Die Frage ist nur, ob sie auch ernst zu nehmen ist, oder ob es auch bei diesem Vorhaben nicht doch wieder zu einer Verzögerung kommt, wie es zuletzt bei vielen anderen Projekten des Verkehrsreferenten der Fall gewesen ist“, erinnert Klubobmann Helge Langer etwa an die Verschiebung des Radweg-Provisoriums auf der Nibelungenbrücke sowie an den Radwegausbau in der Schubertstraße, der zugunsten von Parkplätzen ebenfalls auf die lange Bank geschoben worden ist. „Wird die Ankündigung für einen Hauptplatz, der nicht vom Autoverkehr dominiert wird, tatsächlich umgesetzt, bekommen die Linzerinnen und Linzer den Mittelpunkt der Innenstadt nach so vielen Jahren und Jahrzehnten endlich zurück“, bringt es Langer auf den Punkt.
FP-Stadtrat warnt vor Verkehrschaos
FP-Stadtrat Michael Raml kritisiert den Alleingang von Verkehrsreferent Martin Hajart, die Sperre des Linzer Hauptplatzes für den Durchzugsverkehr auf den 28. Oktober vorzuverlegen. Der Versuch solle erst dann gestartet werden, wenn eine Verkehrsentlastung durch die Eröffnung der Westringbrücke möglich ist. Raml warnt: „Verkehrsstadtrat Hajart riskiert damit, dass sich die Verkehrssituation in und um die Innenstadt massiv verschlechtert. Mit massiven Staus ist niemandem geholfen“, so Raml. „Der Versuch eines autofreien Hauptplatzes im Sommer 2020 hat deutlich gezeigt, dass ohne Ausweichmöglichkeiten ein Verkehrskollaps droht, der weit über die Innenstadt hinaus reicht. Damals war das Verkehrsaufkommen in den Sommerferien vermutlich sogar geringer als in den kommenden Herbstferien, die in Österreich eine eher untergeordnete Rolle spielen.“
Darüber hinaus hinterfragt Raml die geplante Evaluierung im Februar 2025: „Wenn sich der Verkehrsreferent jetzt schon darauf festlegt, dass die Sperre nicht mehr rückgängig gemacht wird, stellt sich die Frage, welchen Sinn diese Evaluierung hat. Sie wird damit kaum mehr als ein symbolischer Akt. Echte Bürgerbeteiligung sieht anders aus. Für mich steht fest: Eine ernsthafte Überprüfung muss ergebnisoffen sein. Besonders die Anliegen der Geschäftsleute, die von der Sperre unmittelbar betroffen sind, müssen ernst genommen und berücksichtigt werden.“
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