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Verkehrszunahme durch rege Bautätigkeit im Linzer Osten: Konzept vorgelegt

Anna Fessler, 28.11.2024 12:47

LINZ. Im Linzer Osten wird derzeit kräftig gebaut, dass mit der Errichtung neuer Firmenzentralen auch eine Verkehrszunahme einhergeht, liegt auf der Hand. Ein Verkehrskonzept für das Gebiet sieht daher den Ausbau des öffentlichen Verkehrs und der aktiven Mobilität vor.

Ein durchgängiger Radweg von der Donau bis zum Bauhaus, Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung und ein Öffi-Ausbau sollen den Linzer Osten davor retten, im Verkehr zu ersticken. (Foto: Volker Weihbold)

Alleine der im Bau befindliche Quadrill-Tower im Linzer Osten bietet Platz für 3000 Arbeitsplätze und knapp 200 Wohnungen. Die Tiefgarage wird allerdings nur 500 Stellplätze umfassen. Die Apple-Forschungstochter DMCE etabliert sich im Linzer Hafen, das Schlachthof-Areal steht zur Entwicklung an, das ETECH-Center wird erweitert, Dynatrace baut seine Firmenzentrale aus – „Der Linzer Osten ist das dynamischste Gebiet, wenn es m Unternehmensansiedlungen und Erweiterungen von Firmensitzen geht“, sagt Verkehrsreferent Martin Hajart.

Konzeptentwicklung nach Bürgerbefragung

Die damit einhergehende Verkehrszunahme dürfe nicht zu Lasten der Bewohner gehen. In der Vergangenheit sei diesbezüglich viel versäumt worden, sagt Hajart, der die rege Bautätigkeit grundsätzlich positiv sieht. Für das Gebiet zwischen Donau, Industriezeile, der Gruber- und der Derfflingerstraße wurde daher in Zusammenarbeit mit der Trafility GmbH sowie Drees & Sommer ein Verkehrskonzept entwickelt. Im Zuge einer Bürgerbefragung wurden mehr als 500 Problemstellen angegeben, die dann zu Hotspots geclustert wurden. Daraus ergaben sich 12 Fokusfelder.

Öffi-Ausbau: Warten auf Buslinien

Ziel des Konzepts ist es, das Busnetz zu erweitern und die Anbindung zur Stadtbahn zu verbessern, ein lückenloses Radwegenetz zu schaffen sowie eine Verkehrsberuhigung. Was den Öffi-Verkehr angeht, wird es noch dauern: die Stadtbahn soll bekanntlich ab 2032 durch Linz fahren, für die Buslinien 13 und 14 gibt es noch keinen Zeitplan - es gibt noch keinen Finanzierungsbeschluss dafür. Wie die OÖN berichten, gibt es nun auch bei der O-Buslinie 48 eine Verzögerung, diese soll das Industriegebiet mit der Neuen Welt verbinden. Grund dafür ist die Insolvenz des belgischen Busherstellers Van Hool, der eine Neuausschreibung erforderlich macht.

Radweg von der Donau bis zum Bauhaus

Besser sieht es für den Fuß- und Radverkehr aus: Der Radweg von der A7 kommend wird im Bereich „Am Winterhafen“ etwas nach Norden verschwenkt, um Radfahrern und Fußgängern eine sichere Querung zu ermöglichen. Der Übergang führt anschließend in einen auf drei Meter verbreiterten, kombinierten Geh- und Radweg über die Hafenstraße. Die Fortsetzung des Radwegs in der Lederergasse ist vollständig geplant und im Bauprogramm verankert. Auch die Planung für einen durchgängigen Radweg in der Industriezeile ist abgeschlossen. Nach der Umsetzung wird der Radweg von der Donau bis auf Höhe des Bauhauses durchgängig befahrbar sein. 

Verkehrsberuhigung: Schranken und Superblocks angedacht

Zur Verkehrsberuhigung sind verschiedene Maßnahmen angedacht, etwa eine Schrankenanlage in der Lindemayrstraße, die Durchzugsverkehr verhindern soll. Anrainer können weiter zufahren und werden vor Inbetriebnahme des Schrankens informiert. Im Kaplanhofviertel soll der Ausweichverkehr reduziert werden, was durch Einbahnregelungen erfolgen könnte oder durch Diagonal- und Durchfahrtssperren.

So geht es weiter

Die Maßnahmen im Konzept werden in den kommenden Monaten noch detailliert ausgearbeitet. Jene Maßnahmen, die mit einer Verordnung umgesetzt werden können, werden, je nach Dringlichkeit, parallel zu den entsprechenden Bauprojekten umgesetzt. Im Frühjahr soll das Konzept im Linzer Gemeinderat beschlossen werden, zuvor werden die Bewohner des Stadtteils nochmals postalisch über die Ergebnisse informiert und haben auch die Möglichkeit, Rückmeldungen zu geben. Die Präsentation der Ergebnisse wird auf der Homepage der Stadt Linz hochgeladen, ebenso die Entwurfspläne für bereits erstellte Planungen.

Interessierte Bürger können ihre Rückmeldungen auch via E-Mail an Mobilitaet@mag.linz.at senden.


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