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Programm gegen Extremismus: Linzer Jugendliche sollen "Change Agents" werden

Marlis Schlatte, 03.12.2024 16:32

LINZ. Um Gewalt und Extremismus bei Jugendlichen vorzubeugen, erarbeitete die Stadt Linz ein Peer-Learning-Projekt sowie eine Social-Media-Kampagne, welche sich an Schüler und Lehrkräfte in Linz richtet. Die Projekte sollen im März 2025 starten.

Durch die beiden Projekte an Linzer Schulen soll der Ausbreitung von Extremismus entgegengewirkt werden. (Foto: Anton Gvozdikov/stock.adobe.com)

Mit den beiden Projekten des Integrationsressorts der Stadt Linz sollen Jugendliche im Alter zwischen 10 und 18 Jahren dort erreicht werden, wo sie sich die meiste Zeit aufhalten - in der Schule sowie in den sozialen Medien.

Beim Peer-Learning-Projekt „Helden der Veränderung“ sollen Jugendliche als Vorbild für Gleichaltrige agieren. Themen wie Gleichstellung der Geschlechter, Diskriminierung und Extremismus sollen dabei authentisch angesprochen und Raum für Diskussionen geschaffen werden. Unter anderem soll sich auch mit dem Konzept von „Ehre“ kritisch auseinandergesetzt werden. Durch den Peer-Learning-Ansatz sollen Jugendliche zu „Change Agents“ werden, die Integration und Vielfalt in ihrer Gemeinschaft fördern.

Cop und Che in Linz

Geplant sind für „Helden der Veränderung“ 15 Workshops mit Trainern an Linzer Schulen, welche in einem EU-Projekt ausgebildet werden. Diese unterstützen die Jugendlichen dabei, zu Change Agents zu werden und als Vorbilder zu wirken.

Zusätzlich sollen mit der Social-Media-Kampagne „Cop und Che Linz“ Jugendliche in den sozialen Medien angesprochen werden. Auf TikTok und Instagram vermitteln ein junger Mann aus Tschetschenien und ein Wiener Polizist gemeinsam humorvoll Themen wie Extremismusprävention und gesellschaftlicher Zusammenhalt. Seit 2022 wurden die Videos bereits mehr als 20 Millionen Mal geklickt.

Mehr lesen: Hit bei Jugendlichen: TikTok-Stars Cop und Che waren zu Gast in Linz

Das witzige Duo wird für das Projekt quasi nach Linz geholt - in digitaler Form. Q&A-Videos sowie Straßenumfragen sollen dabei durchgeführt werden, ebenso wie Schulevents mit Lesungen aus dem Buch „Cop & Che“ und Meet&Greet-Veranstaltungen organisiert. Die Inhalte für die sozialen Medien sollen aktiv mit Linzer Schülern und Lehrkräften erarbeitet werden.

Start im Frühjahr

Die Projekte richten sich direkt an Schüler und Lehrkräfte an Linzer Schulen. Derzeit befinde man sich in der Planungsphase. Bis die Projekte umgesetzt werden können, müssen noch Gespräche mit der Bildungsdirektion abgewartet werden. Konkrete Schulen, an denen die Workshops durchgeführt werden, gibt es also noch nicht - man habe aber bereits Schulen im Kopf, die in das Projekt miteingebunden werden sollen, heißt es vom Integrationsressort.

Geplant ist, im März 2025 an den Schulen zu starten. Kommenden Donnerstag, 5. Dezember, sollen die Projekte außerdem im Stadtsenat vorgestellt und beschlossen werden. Insgesamt 82.400 Euro werden für die beiden Projekte aufgewendet - 38.000 Euro für „Helden der Veränderung“ sowie 44.400 Euro für „Cop und Che in Linz“.

Linzer Schulen Unterstützung anbieten

„Bildung, Aufklärung und Dialog sind eine wesentliche Basis zur Gewaltprävention und in weiterer Folge zur Extremismusprävention. Denn dadurch werden wechselseitiges Verständnis füreinander und ein respektvolles Miteinander gefördert. Mit den beiden neuen Projekten setzen wir genau hier an und holen Jugendliche in ihren Lebensrealitäten ab“, so Integrationsreferentin Stadträtin Tina Blöchl (SP).

„Mit diesem Maßnahmenpaket bieten wir den Schulen in Linz praktische Unterstützung und nachhaltige Lösungsansätze. Leben in Linz bedeutet Vielfalt und gelebtes Miteinander für alle Menschen, die hier leben – Voraussetzung dafür ist jedoch ein Bekenntnis aller zu einer offenen und pluralistischen Gesellschaft“, betont Dietmar Prammer, geschäftsführender Linzer Vizebürgermeister der Stadt Linz (SP).


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