LINZ. Die Linzer Volkspartei übt Kritik an einem Antrag der SPÖ in der heutigen Gemeinderatssitzung: SPÖ-Gemeinderätin Karin Leitner fordert, dass für den Auhof ein Verkehrskonzept erstellt wird, zumal dort Projekte wie der A7-Halbanschluss die Verkehrssituation verändert haben. Die Volkspartei will indes wissen, was aus dem Masterplan Univiertel wurde.
Für Verkehrsthemen zuständig ist in Linz bekanntlich Vizebürgermeister Martin Hajart, er gehört der Linzer Volkspartei an. Die SPÖ fordert im kommenden Gemeinderat, dass er ein Verkehrskonzept „in einem breit angelegten Prozess und unter Einbindung wesentlicher Akteure für das Stadtgebiet Auhof“ erstellen solle.
Volkspartei: „Wo ist der Masterplan fürs Univiertel?
„Hajarts Parteikollege, Gemeinderat Michael Rosenmayr, kontert nun: „Verkehrskonzept gut und schön – aber wo ist der in Auftrag gegebene Masterplan fürs Univiertel?“ Es sei seitens der ÖVP unbestritten, dass die Altenberger Straße und das Univiertel „ein zentrales Zukunftsthema“ seien, aus diesem Grund habe das Mobilitätsressort bereits konkrete Schritte wie die intelligente Fußgängerampel bei der JKU umgesetzt. Nun brauche es dringend einen städtebaulichen Rahmen. „Es braucht ein Gesamtkonzept – der sowohl die Stadt- als auch die Verkehrsplanung aus einem Guss vorsieht.“, so Rosenmayr.
Umstrittener Masterplan sollte städtebaulichen Rahmen vorgeben
Die Stadt Linz hatte im April vorigen Jahres angekündigt, mit einem Masterplan die Grundlagen für die künftige Entwicklung des Univiertels festlegen zu wollen. Nach Fachworkshops mit den Abteilungen für Stadtplanung, Naturschutz, Mobilität etc. wurden den Linzer Stadtsenatsmitgliedern erste Ideen präsentiert. Bereits zu diesem Zeitpunkt äußerten sich die Grünen und die FPÖ kritisch über die geplanten Umwidmungen im Grünland, bei einer Informationsveranstaltung für Bürger im April wurde dann bereits lautstark dagegen protestiert.
Im Oktober zog Bürgermeister Dietmar Prammer (damals noch Bürgermeisterkandidat für die SPÖ) bekanntlich die Notbremse und stoppte überraschend die Pläne für die Umwidmung. Diese wären Voraussetzung für den Bau der IT:U dort gewesen. Hintergrund für den Masterplan war aber nicht nur der geplante IT:U-Standort im Univiertel, sondern auch Großprojekte wie der A7-Halbanschluss Dornach-Auhof, die Stadtbahntrasse oder das Schulzentrum am Aubrunnerweg.
In einer Presseaussendung hieß es dazu: „All diese Projekte sind nicht einzeln zu betrachten und brauchen einen städtebaulichen Rahmen, der für das Universitätsviertel die langfristigen Perspektiven im Auge behält. „Wir müssen vorausschauend die Entwicklungsziele für das Areal formulieren und nicht anlassbezogen Projekt für Projekt – wir erarbeiten dazu klare stadtplanerische Vorgaben.“
Das sagt der Linzer Bürgermeister Dietmar Prammer (SPÖ)
Was wurde nun aus dem Masterplan Univiertel? Tips hat bei Bürgermeister Dietmar Prammer nachgefragt und aus seinem Büro folgende Antwort erhalten: „Der ursprüngliche Masterplan war als städtebauliches Konzept gedacht – mit Fokus auf Bebauungspotenziale, nicht auf den Verkehr. Die IT:U und ihr geplanter Standort dienten dabei als Grundlage, um Synergien im Viertel zu entwickeln. Da dieser Standort mittlerweile vom Tisch ist, wurde der Masterplan in dieser Form nicht weiterverfolgt. Die Verkehrsprobleme im Stadtteil bestehen jedoch weiterhin und machen ein umfassendes Verkehrskonzept umso dringlicher. Verkehrsreferent Vizebürgermeister Hajart ist hier gefordert, endlich konkrete Maßnahmen für das Univiertel vorzulegen. Ein wichtiger Aspekt in diesem Zusammenhang ist der A7-Halbanschluss. Die Verkehrsberuhigung des Stadtteils war immer erklärtes Ziel – doch dafür braucht es Maßnahmen. Die fehlen bislang.“
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