Linzer Vizebürgermeisterin Blöchl (SPÖ) tritt zurück
LINZ. UPDATE: Die Linzer Vizebürgermeisterin Tina Blöchl (SPÖ) tritt zurück. Laut einer Aussendung der Gemeinderatsfraktion soll Bürgermeister DIetmar Prammer einen entsprechenden Wechselwunsch von Blöchl akzeptiert haben. Schon zuvor hatten Medien mit der Ablöse der Vizebürgermeisterin spekuliert. UPDATE: Neos pochen auf Transparenz
„Ich war und bin ein politischer Mensch und habe gern die mir zugeteilten Aufgaben in Linz wahrgenommen, werde das auch bis zur Übergabe meiner Funktionen so halten“, erklärt Finanzreferentin Blöchl. „Dennoch ist in mir schon länger der Wunsch gewachsen, in die Privatwirtschaft zurückzukehren. Privatwirtschaft und politisches Geschäft sind zwei völlig verschiedene Kulturen, und ich habe erkannt, dass ich mich in der die Privatwirtschaft deutlich wohler fühle. Deshalb habe ich Bürgermeister Prammer schließlich darum gebeten, dass ich meine Funktion in der Stadtregierung zurücklegen kann“, begründet Blöchl ihren Abgang.
Damit erfolgt ein weiterer Umbau in der Führungsriege in der Linzer SPÖ. Vizebürgermeisterin Karin Hörzing und der Vorsitzende der Linzer SPÖ-Gemeinderatsfraktion Stefan Giegler treten im Herbst 2025 ihren Ruhestand an.
Bürgermeister dankt Blöchl
Bürgermeister DIetmar Prammer dankte der scheidenden Vizebürgermeisterin: „Ihr Angebot an mich, ihre Rückkehr in die Privatwirtschaft zugleich in diesem Herbst mit den geplanten Abgängen von Karin Hörzing und Stefan Giegler zu vollziehen, zeugt ebenfalls von Weitblick, da damit die konsequente Weiterarbeit ohne weitere Umbrüche bis zur nächsten Wahl gewährleistet wird“, so das Stadtoberhaupt. Bei der traditionellen Sommerklausur der Partei- und Fraktionsgremien sollen die entsprechenden Beschlüsse abgesegnet werden.
ÖVP sorgt sich um Stadt und die Finanzen
Für die Linzer ÖVP hat die Personalrochade nicht nur eine parteipolitische Komponente, sie sorgt sich auch um die Stadt Linz. „Wenn jetzt auch noch offenbar die Finanzstadträtin gehen muss, so drängt sich die Frage auf, wie schlimm es wirklich um die Stadtfinanzen steht. Oder was schlummert da sonst unter der Decke?“, zeigt sich Vizebürgermeister Martin Hajart angesichts der jüngsten Entwicklungen schwer besorgt.
Seit Monaten verweigere die Prammer-SPÖ in Linz jede Auskunft darüber, wie hoch der Schuldenberg wirklich ist. „120 Millionen Euro zusätzliche Schulden wollte die SPÖ heuer machen - offenbar reichen selbst die weit nicht aus“, mutmaßt die ÖVP.
UPDATE: Neos pochen auf Transparenz
„Mit der feinen, menschlichen Klinge fand der Umbau im Finanzressort offenbar nicht statt. Der Bürgermeister muss sich diese Kritik im Umgang mit einer engen Mitarbeiterin gefallen lassen.Wir stehen jetzt vor einer heiklen Budgeterstellung: Im Herbst wird das Doppelbudget 2025/26 diskutiert. Für diesen Prozess vertraue ich auf die fachliche Expertise des Finanzdirektors – denn auf klare Zahlen kommt es jetzt an, auf transparente Budgetersztellung, nicht auf innerparteiliche Spielchen.“, reagierten die Neos auf die Ablösung.
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