Stadtrat Raml sagt Angsträumen in Linz den Kampf an
LINZ. Für mehr, vor allem auch gefühlte Sicherheit in Linz will Stadtrat Michael Raml (FPÖ) mit einer neuen Kampagne sorgen. Bürger sollen sogenannte Angsträume, also Orte, an denen sie sich unwohl oder bedroht fühlen, direkt an den Linzer Ordnungsdienst melden können. Ziel ist es, diese Räume in Zusammenarbeit mit zuständigen Stellen dann zu entschärfen und die Lebensqualität in Linz weiter zu erhöhen.
Die neue Meldestelle wird vom Linzer Ordnungsdienst, der täglich auch von 6:30 Uhr bis 22:30 auf den Straßen in der Landeshauptstadt unterwegs ist, betreut. Meldungen können telefonisch unter +43 732 7070 6066, per E-Mail unter office@ordnungsdienst.at oder direkt bei den Mitarbeitern des Ordnungsdienstes gemacht werden. Die so bekannt gegebenen Orte werden dann in einem strukturierten Prozess gemeinsam vom Sicherheitsressort und dem Ordnungsdienst geprüft und dokumentiert. Anschließend erfolgt die Weiterleitung an die jeweils zuständige Stelle. Eine erste Zwischenbilanz über die Meldungen und Lösungsansätze soll Anfang kommenden Jahres gezogen werden.
„Stadt für alle sicherer machen“
„Mit dieser Kampagne wollen wir ein Meldesystem etablieren, das nicht nur Schwachstellen sichtbar macht, sondern auch Lösungsvorschläge ermöglicht. Ich stehe dafür, dass wir systematisch alle Angsträume entschärfen, an denen das Sicherheitsgefühl leidet. Die Stadt soll für alle spürbar sicherer werden“, betont der Sicherheitsstadtrat.
„Jede eingehende Meldung wird von unseren Mitarbeitern mit der gebotenen Sorgfalt bearbeitet“, betont der Geschäftsführer des Ordnungsdiensts Mario Gubesch.
Unterschiedliche Gründe
Die Gründe, warum sich Menschen an Orten unwohl fühlen, können vielfältig sein: Dunkelheit, mangelnde Sichtachsen, ungepflegte Flächen, die als Rückzugsorte für unerwünschte Aktivitäten dienen können, oder schlicht das Fehlen sozialer Kontrolle. Ehemalige Hot Spots konnten schon durch entsprechende Maßnahmen entschärft werden.
Am Hinsenkampplatz in Urfahr zeigte eine polizeiliche Schutzzone Wirkung. Die Exekutive darf dort Verdächtige für 30 Tage des Platzes verweisen, zudem gilt ein Waffenverbot. Die Unterführung Hinsenkampplatz wurde überdies hell ausgemalt, auch das stärkt das Sicherheitsgefühl im nicht immer einladenden Bereich unter der Bim-Haltestelle Rudolfstraße.
Überwachung in der Altstadt
Wirkung zeigte auch die verstärkte Videoüberwachung der Linzer Altstadt, wie Raml betont. Überhaupt will er die Videoüberwachung in Linz ausweiten. Möglich macht dies ein Erlass des Innenministeriums, der Videoüberwachung im öffentlichen Raum aus präventiven Gründen zulässt. Der Sicherheitsstadtrat will das Gespräch mit der Landespolizeidirektion suchen, an welchen Orten eine Überwachung denkbar ist. Bei der Finanzierung kann sich Raml auch eine Beteiligung des Bundes vorstellen: „Wenn der Innennminister auf Videoüberwachung setzen will, dann ihm das auch wert sein.“
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