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Litschauer Theaterfestival "Hin & Weg" bot 3.000 Besuchern „Futter für Herz und Hirn“

Olivia Lentschig, 24.08.2019 11:59

LITSCHAU. Die zweite Auflage des Theaterfestivals „Hin & Weg“ wurde von 3.000 Menschen besucht. Das entspricht einer Verdopplung der Zuschauer im Vergleich zum Vorjahr.

"Breakfast Club"     Foto: Constantin Widauer
photo_library "Breakfast Club" Foto: Constantin Widauer

Aufgrund der großen Nachfrage wurden zwei Küchenlesungen und auch zwei Zusatzvorstellungen des Stationentheaters „2 Stunden“ eingeschoben.

„Ich freue mich sehr, dass die Idee des Theaterfestivals vollends aufgeht“, resümiert Intendant Zeno Stanek zufrieden, „Viele Theaterbesucher sehnen sich nach neuen, gut erzählten Geschichten, wollen überrascht und berührt werden. Wir hatten den Mut, den Schritt von der leichten Unterhaltung zur gesellschaftspolitischen Relevanz zu gehen. Menschen suchen die Auseinandersetzung und finden sie im Theater und der Diskussion.“

Co-Leiterin Katharina Stemberger ergänzt: „Ich höre als Feedback immer wieder, dass „Hin & Weg“ unprätentiös und niederschwellig ist, gleichzeitig von hoher Qualität. Es ist Futter für Herz und Hirn, eine Mischung aus Emotionen und Poesie, das Menschen inspiriert von dannen ziehen lässt.“

Ein Theatererlebnis der X-tra Klasse

Der Erfolg von Hin & Weg lässt sich aufgrund seines Charakters - bespielt werden Räume mit einem Fassungsvermögen von 10 bis 100 Personen - nicht an Zahlen allein messen, sondern an anderen Parametern: am ungewöhnlichen Charakter der Spielorte, an der Vielfalt der Formate und Veranstaltungen aus denen sich das Publikum ein eigenes Programm zusammenstellt und an der Nähe zwischen den Darstellern und Zusehern. Besonders ist auch die äußerst lebendige Mischung zwischen arrivierten Theaterleuten und zahlreichen theaterbegeisterten und hochtalentierten Menschen, die sich mit großem Engagement in die Erarbeitung der vielen szenischen Lesungen stürzen.

Leitthemen „Spiegel“ und „Geld“

Nicht zuletzt geht es aber auch um den dramaturgischen Bogen, der sich gemäß der Leitthemen „Spiegel“ und „Geld“ über die beiden Festivalwochen spannte: „Spiegel“ war am ersten Wochenende (9. – 11. 8.) Thema bei den Eröffnungsproduktionen „2 Stunden“ über die Zwangsaussiedlung der Sudetendeutschen nach dem 2. Weltkrieg (Spiegel der Geschichte), „Das Spiel“ von Mentalist und Schauspieler Philipp Oberlohr als verblüffende Reflexion von Sein und Schein und bei „Alles kann passieren“ von Doron Rabinovici und Florian Klenk – ein beklemmendes Spiegelbild unserer in Europa immer weiter nach rechts driftenden politischen Realität.

„Biedermann und die Brandstifter“ von Max Frisch gilt als einer der Klassiker, wenn es um das Abbild von bürgerlichen Saturiertheit geht. Das Luzerner Theater spielte das Stück im Wohnzimmer von Litschauer Bürgern und avancierte damit zum absoluten Publikumshit.

Um die Spiegelung abgründiger Beziehungszustände ging es bei Felix Mitterers „Mein Ungeheuer“, einem intensiven Gastspiel von Steudltenn, ebenso wie bei der HIN & WEG-Eigenproduktion „Eine pornografische Beziehung“ von Philippe Blasband, in dem Fall im Gewand vordergründig heiterer, frankophoner Leichtfüßigkeit. Bei der Matinee am Sonntagvormittag befragte Bernhard Fellinger (Ö1) Schriftsteller Julian Schutting, Schauspieler Nicholas Ofzarek, Modejournalistin Brigitte Winkler und Friseurin Marion Fellner aus Litschau über die Bedeutung von Spiegeln in ihrem Alltag.

Zum Thema „Geld“ diskutierten am zweiten Wochenende (16. – 18. 8.) Nationalbankgouverneur Ewald Nowotny, Bankdirektor in Ruhe Ferdinand Baumgartner und der bekennende Spieler Dieter Chmelar mit Moderator Bernhard Fellinger über ihr Verhältnis zu Geld. Das Metropoltheater München präsentierte „Schuld und Schein. Ein Geldstück“ von Ulf Schmidt, eine Erfolgsproduktion, die kurz, knapp, und äußerst komisch die Entstehung unserer Geldwirtschaft nachvollzog.

Das Stationentheater „Da Einedrahra“ von theaterfink widmete sich dem schillernden Leben des Geldfälschers Peter Ritter von Bohr im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts. Das Hörspiel „Der Streik der Diebe“ nach einem Text von Jura Soyfer im Foyer der Raiffeisen-Bank verdeutlichte auf ironische Weise, dass die Wirtschaft zum Erliegen kommt, wenn die Diebe sich weigern, ihren Job zu tun.

Schon zum Vormerken:

Das 3. Theaterfestival HIN & WEG. Tage für zeitgenössische Theaterunterhaltung findet von 7. bis 16. August 2020 statt.


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