Musik von Ennstaler Liedermacherin rotiert im britischen Radio
MARIA NEUSTIFT. Katharina Aigner alias KTEE lässt derzeit in England von sich hören: Ihre Single 'Louder', in der sie mit der negativen Facette von Social Media abrechnet, erfährt im britischen Radio Beachtung. Tips fragte nach, wie es bei der einstigen Castingshow-Teilnehmerin sonst so läuft.
Tips: Vor neun Jahren haben Sie es bei der ORF-Show 'Helden von morgen' zwar 'nur' auf Platz acht geschafft, waren aber ohne Zweifel ein Highlight der Show. Was hat sich seither in Ihrem Leben alles getan?
KTEE: 'Helden von morgen' war eine superaufregende Zeit und hat mir bei meiner Weiterentwicklung sehr geholfen, meinen Selbstwert quasi gepusht. Ich startete danach einige Projekte, sang viel in Coverbands. 2016 habe ich meinen Stil gefunden und intensiv mit dem Songwriting für KTEE begonnen. Für die Promotion war ich auch in London und New York, gab dort Radio-Interviews und Gigs. Im April geht es wieder nach London, für Liveauftritte. Ein Highlight der letzten Jahre war auch, dass ich mit meinem Song 'So What' in der engeren österreichischen Auswahl für den ESC 2018 war. In Summe habe ich nun sechs Singles veröffentlicht, zwei weitere sind geplant. Die nächste kommt im April.
Wann fiel Ihre Entscheidung, einmal von Musik leben zu wollen?
Ich wusste lange nicht, dass man davon leben kann. Davon geträumt, nur das machen zu dürfen, hab' ich aber schon immer. Schon als Neunjährige übte ich vor dem Spiegel mit der Bürste als Mikro und stellte mir vor, wie es sein wird, wenn ich eines Tages selbst auf der Bühne stehen werde. Damals war das noch weit weg. Mit 18 stand ich schließlich erstmals auf der Bühne und seither weiß ich: Das will ich. Davon leben zu können, ist immer noch mein Traum.
Derzeit haben Sie einen brandneuen Titel am Markt, der erneut auch in Radios in England gespielt wird. Es geht in dem Song um Social Media. Wie würden Sie Ihre musikalische Botschaft beschreiben?
Genau, der Song heißt 'Louder'. Er hat in England 50 Radioeinsätze pro Woche bekommen. Das bedeutet mir als österreichische Künstlerin, die nicht in ihrer Muttersprache singt, sehr viel. Zur Botschaft: Ich glaube, jeder kennt diese Tage, wenn es nicht so gut läuft. Wenn man an so einem Tag eine Social-Media-App öffnet und durch die Storys anderer scrollt, fühlt man sich noch schlechter. Ich zumindest. Weil es so scheint, als wäre jeder glücklicher und hätte ein spannenderes Leben als man selbst. Mit 'Louder' will ich mich und andere daran erinnern, wie wichtig es ist, das Handy und vor allem Social Media nicht zum Mittelpunkt des Lebens zu machen. Lieber rausgehen und in echte Gesichter schauen.
Heute geht es viel um die Vermarktung der eigenen Person? Wie haben Sie als Künstlerin Ihren Weg gefunden, damit umzugehen?
Ich hab nichts dagegen, mich selbst zu vermarkten. Genau darum geht es, wenn man Musiker ist und seine Musik verbreiten möchte. Was mich persönlich allerdings manchmal nervt, ist diese Schnelllebigkeit. Man muss ständig präsent sein, ständig nachschieben. Es ist auch leichter geworden, Songs zu veröffentlichen. Daher gibt es extrem viele gute Musiker und ein Song ist sehr schnell 'alt'. Das erschafft einen gewissen Druck und der kann die Kreativität blockieren. Das ist manchmal nicht leicht.
Wie sieht ein typischer Tag im Leben von KTEE aus?
Sehr unterschiedlich. Unter der Woche gehe ich meinem Brotjob nach. Ich habe Anglistik und Psychologie studiert und arbeite mit Kindern und Jugendlichen. Um ca. 18 Uhr komme ich nachhause. Dann beantworte ich E-Mails, ich bin auch mein eigener Manager und Booker. An den Wochenenden spiele ich Konzerte, schreibe Songs oder bin im Studio.
Wie würden Sie die Zielgruppe Ihrer Musik definieren?
Alle, die eingängige Melodien und englischsprachigen Pop lieben.
Sie kommen aus Steyr-Land, leben in Wien. Ein anstehendes Konzertereignis in Großraming führt Sie jetzt wieder einmal in Ihre frühere Heimatregion. Was bedeuten Ihnen Auftritte hier?
Ich stamme aus Maria Neustift und wohne seit zwölf Jahren in Wien. Ich komme gar nicht mehr so oft in die alte Heimat, aber es ist schon was Besonderes für mich, 'daheim' meine Songs performen zu dürfen. Auf den kommenden Auftritt in Großraming freue ich mich schon sehr.
Wo geht die Reise von KTEE in den nächsten fünf Jahren im besten Fall hin?
Idealerweise habe ich dann zwei bis drei Alben veröffentlicht, toure durch Europa (habe auch nichts gegen die anderen Kontinente), meine Songs werden bei diversen Radiostationen auf und ab gespielt und ich kann mich ganz auf meine Musik konzentrieren.
Konzerte 'Feeling good 2.0'
Mit dem Musikverein Großraming konzertiert KTEE am Freitag und Samstag, 13. und 14. März, 20 Uhr, im Pfarrsaal – Blasmusik trifft Pop unter dem Titel 'Feeling good 2.0'. Karten: Raiffeisenkassen und Ö-Ticket (ab 24. Februar)
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