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Kabarett: Walter Kammerhofer kommt in die Römerhalle Mautern

Leserartikel Martin Grob, 02.10.2017 11:40

Mautern. Im Mostviertel sind seine Vorstellungen stets ausverkauft. Nun kommt der vielseitige Kabarettist Walter Kammerhofer in die Wachau, um am 12. Oktober sein neues Programm „Geh schleich di“ in der Römerhalle Mautern zu präsentieren. Tips hat mit dem ehemaligen Staplerfahrer über seinen Humor gesprochen und warum es ihm mittlerweile wichtig ist, in seine Auftritte eine Botschaft zu verpacken. Tips verlost 2 x 2 Karten für den Auftritt am Donnerstag, 12. Oktober. 

V. l.: Der Kabarettist Walter Kammerhofer mit Remigius Rabiega von Best Management während seines Interview-Besuchs bei Tips-Krems. Foto: Grob

Tips: Sie spielen am 12. Oktober ihr Programm „Geh schleich di“ in der Römerhalle Mautern. Worum geht“s?

Walter Kammerhofer: Es geht um einen Greißler in der dritten Generation. Er muss aus wirtschaftlichen Gründen sein Geschäft im Dorfzentrum zusperren, sein Marktplatz stirbt aus. Ich spiele in meinem neuen Programm insgesamt sechs verschiedene Figuren und erzähle die Geschichte auch aus der Sicht von älteren Menschen, die vom Aussterben der Ortskerne besonders betroffen sind. Dann kommen mögliche Käufer ins Spiel, Angebote liegen auf dem Tisch. Heute dreht sich ja vieles nur noch um Umsatz und Gewinn. Ich möchte eine ernste Botschaft lustig verpacken.

Tips: Sie spielen bei uns in der Römerhalle in Mautern, in der Wachau. Wie ist Ihr Verhältnis zu unserem österreichischen Weltkulturerbe?

Kammerhofer: Sehr gut, ich war ja damals auch in Mautern beim Bundesheer eingerückt. Außerdem komme ich mit meiner Familie immer wieder gerne zu Besuch nach Dürnstein. Die Region ist natürlich auch sehr für den guten Wein bekannt, privat bin ich allerdings eher Biertrinker (lacht).

Tips: Warum haben Sie sich für Ihr neues Programm ausgerechnet einen Greißler als Ort des Geschehens ausgesucht?

Kammerhofer: Für mich liegt der Ort des Geschehens auf der Hand. Man spricht ohnehin schon vom Greißlersterben. Es wurde also schon ein eigenes Wort für das Phänomen der aussterbenden Ortskerne erfunden. Dann gibt es zum Beispiel auch das Wirtesterben. Die Leute gehen heute viel lieber zum Feuerwehrhaus oder ins Musikheim und konsumieren dort, den Wirten bleibt so das Geschäft weg. Ich möchte dieses Thema in meinem Programm auf den Tisch bringen.

Tips: Warum sind Sie Kabarettist geworden? Waren Sie schon in der Schule eher ein Pausenclown?

Kammerhofer: Ich habe eine ganz klassische Karriere hingelegt und war auch in der Schule immer schon der Klassenkasperl. Dann bin ich bei Geburtstagen und Hochzeiten aufgetreten und habe dort die Menschen zum Lachen gebracht. Später habe ich bei der Theatergruppe St. Peter erste Erfahrungen sammeln dürfen und Schauspielunterricht bei Eugen Victor genommen.

Tips: Sie gaben 2000 das Debut mit Ihrem 1. Soloprogramm „Andersrum“. Wie hat sich Ihr Humor in diesen 17 Jahren verändert?

Kammerhofer: Ich bin mittlerweile immer mehr bemüht, auch eine ernste Botschaft in meinen Programmen mitklingen zu lassen. Damit die Leute nach einem Besuch bei mir etwas zum Nachdenken haben. An meinem Humor hat sich allerdings nicht so viel verändert, es ist immer noch ein „erdiger Schmäh“, deshalb kommen die Menschen in mein Kabarett.

Tips: In Ihrem aktuellen Programm schlüpfen Sie während des Abends in sechs verschiedene Rollen. Wie schwer ist es sechs Personen zu spielen?

Kammerhofer: Man übt es natürlich schon, aber mittlerweile heißt es für mich nur noch den Schalter umzulegen und dann spielst du die Rolle. Ich spiele zum Beispiel auch einen Pfarrer mit polnischem Akzent. Viele Rollen beruhen auf Beobachtung, das macht es deutlich einfacher.

Tips: Sie thematisieren in Ihren Programmen unter anderem auch Jugendliche und die Wichtigkeit ihrer Smartphones. Sie haben ja selbst auch vier Kinder. Wie viel eigene Erfahrung steckt da mit drin?

Kammerhofer: Bei meinen Kindern ist das nicht so schlimm. Aber viele Jugendliche laufen heute nicht mehr mit offenen Augen und Ohren durch die Welt. Man sieht einen Tisch voller junger Leute, aber die können sich nicht mehr miteinander unterhalten, weil alle nur noch auf ihre Handys schauen. Früher hat man sich noch an verschiedenen Orten getroffen. Denn Orte gab es schon vor Google Maps.

Alle Informationen und Tickets zum Auftritt von Walter Kammerhofer in der Römerhalle Mautern findet man unter www.bestmanagement.at oder via office@bestmanagement.at.


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