Nach Unfall auf A1: Junge Frau mit Pistole und Schlagring bedroht
BERGLAND. Wüste Szenen spielten sich am Nachmittag des 23. Aprils auf dem Pannenstreifen der A1 nahe der Autobahnabfahrt Ybbs/Wieselburg ab. Zwei junge Männer aus den Bezirken Mistelbach und Gänserndorf bedrohten dort nach einem Auffahrunfall eine junge Autofahrerin aus dem Bezirk Melk mit Pistole und Schlagring. Beiden Beschuldigten winken nun mehrere Anzeigen.
Ein Mann meldete am 23. April, gegen 14.45 Uhr, über Notruf der Polizei, dass ein Pkw mit Mistelbacher Kennzeichen mit weit überhöhter Geschwindigkeit auf der A 1 in Richtung Salzburg unterwegs sei. Kurz darauf erstattete eine 18-jährige Pkw-Lenkerin aus dem Bezirk Melk ebenfalls über Notruf die Anzeige, dass sie Probleme mit dem Lenker des Mistelbacher Fahrzeugs gehabt habe und von diesem mit einer Pistole bedroht worden sei. Die Polizei leitete daraufhin eine Fahndung ein und traf schließlich die beiden letztgenannten Fahrzeuge auf dem Parkplatz im Bereich der Autobahnabfahrt Ybbs/Wieselburg (Gemeindegebiet Bergland) an.
Gefährliche Drohung am Pannenstreifen
Die Ermittlungen der Polizeibediensteten ergaben, dass beide Pkw auf der A 1 in Fahrtrichtung Salzburg unterwegs waren. Dabei soll es zu mehreren riskanten Abbrems- und Überholmanövern gekommen sein. In der Folge soll ein 21-jähriger Pkw-Lenker aus dem Bezirk Mistelbach sein Fahrzeug im Gemeindegebiet von Bergland ohne ersichtlichen Grund stark abgebremst haben, wodurch es zu einem Auffahrunfall gekommen sei, bei dem niemand verletzt wurde. Die beiden Fahrzeuglenker hielten auf dem Pannenstreifen an. Dabei soll der junge Mann mit einer Pistole und sein Beifahrer, ein 19-Jähriger aus dem Bezirk Gänserndorf, mit einem Schlagring bewaffnet zu dem Fahrzeug der 18-Jährigen gegangen sein. Die junge Frau und ihr Beifahrer, ein 19-Jähriger aus dem Bezirk Melk, wurden dadurch in Angst und Schrecken versetzt.
Zweiter Unfall bei Flucht
Die junge Frau flüchtete daraufhin mit dem Pkw vom Tatort und touchierte beim Einordnen in den Fließverkehr ein unbeteiligtes Fahrzeug. Auch bei diesem Unfall wurde glücklicherweise niemand verletzt. Der 21-jährige Beschuldigte hatte die Waffe (eine Schreckschusspistole) in die angrenzende Böschung geworfen haben, wo sie Diensthund „Soocky“ später aufstöbern sollte. Anschließend begaben sich alle Beteiligten zu einem Parkplatz im Bereich der Autobahnabfahrt Ybbs, wo sie von den Polizeibediensteten angetroffen wurden.
Mehrere Anzeigen
Die beiden Männer zeigten sich nach Angaben der Polizei geständig und werden nach Abschluss der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft St. Pölten angezeigt. Außerdem werden sie wegen zahlreicher Verwaltungsübertretungen der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde angezeigt. Auch ein vorläufiges Waffenverbot wurde ausgesprochen.
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