Bereit für die große Leinwand: Herzensprojekt erobert die Kinos
MOSTVIERTEL. Mit „Halbmännerwelt“ präsentiert der gebürtige Amstettner Karl Leopold Furtlehner seinen ersten 90-minütigen Kinofilm. Neben ihm selbst wirken zahlreiche weitere Mostviertler vor und hinter der Kamera mit. Der bekannte Kabarettist und Schauspieler Josef Hader ist in einer wichtigen Nebenrolle zu sehen.

„Halbmännerwelt“ beruht auf einer wahren Begebenheit. Als vor etlichen Jahren das Trinkwasser in der Umgebung von Nöchling (Bezirk Melk) mit Keimen belastet war, inspirierte dies Karl Leopold Furtlehner zu einer Filmidee. „Es war spannend zu beobachten. Die Selbstverständlichkeit, mit der wir das Wasser aus dem Hahn trinken, war plötzlich weg“, erinnert sich der 42-Jährige, der seit 2006 in Nöchling lebt. Aus dieser Erfahrung entstand die Idee für seinen ersten abendfüllenden Kinofilm, die Tragikomödie „Halbmännerwelt“. Darin versuchen zwei Freunde, eine Wasserkrise zu lösen. Furtlehner schrieb nicht nur das Drehbuch und übernahm eine der beiden Hauptrollen, sondern fungierte auch als Regisseur und Produzent.
Schon mehrere Filme gedreht
Seine ersten Erfahrungen in der Schauspielszene machte der gelernte Tischler und Technische Zeichner in der Theaterwerkstatt Nöchling, wo er auch auf Gerhard Haubenberger traf. Die beiden Freunde drehten dann gemeinsam ihr Erstlingswerk „Legal Egal“, das 2002 beim Österreichischen Kurzfilmpreis prämiert wurde. 2007 folgte der Film „Randgestalten“, in dem Josef Hader, ein gebürtiger Nöchlinger, eine Rolle übernahm. Die beiden Freunde wiederum sollten später auch in Haders Kinohit „Wilde Maus“ zu sehen sein.
Auftritt der Hader-Brüder
Für „Halbmännerwelt“ kam es nun erneut zu einer Zusammenarbeit mit dem prominenten Künstler, der auch an der Entstehung des Drehbuchs beteiligt war. Auch sein Bruder Paul Hader ist in einer Schlüsselrolle zu sehen. Ebenso wie zahlreiche weitere Nöchlinger, die vor und hinter den Kulissen am Gelingen des Films mitwirkten. Finanziert hat Karl Leopold Furtlehner sein Herzensprojekt aus Eigenmitteln, von der Gemeinde Nöchling gab es einen Zuschuss.
Drehorte in der Region
Die Aufnahmen entstanden bereits im Frühjahr 2017 in Nöchling und weiteren Gemeinden im Bezirk Melk. Zu sehen sind unter anderem der Marktplatz, ein Gasthaus und der Supermarkt von Nöchling, das Lagerhaus in Yspertal sowie Aufnahmen aus Ybbs, Persenbeug, Hofamt Priel und Emmersdorf. Einige Szenen wurden in den Therapieräumen des Landesklinikums Mauer gedreht. Den Soundtrack steuerten die Bands Kramuri (Nöchling) und Neversage (Aschbach) sowie die Musiker Daniel Schiefer und Martin Kirschbichler aus dem Raum Amstetten bei.
Kinostart im Mostviertel
Ursprünglich sollte der Film bereits im Frühjahr 2020 in die Kinos kommen, doch Corona verzögerte das Projekt. Aktuell arbeitet Karl Leopold Furtlehner mit Hochdruck am Vertrieb seines Werkes, denn auch um die Vermarktung kümmert er sich selbst. Dazu hat der gebürtige Amstettner die Produktionsfirma „HeimARTfilm“ gegründet. Sein Ziel ist es, „Halbmännerwelt“ nach und nach in die Kinos zu bringen und den Streifen immer größere Kreise ziehen zu lassen. Den Auftakt machten im August zwölf Vorpremieren in Nöchling. Aufwind gibt Furtlehner das positive Feedback, welches er nach allen Vorstellungen von den Zuschauern erhalten hat. Am ersten Septemberwochenende soll der Film nun in den Kinos von Grein und Wieselburg gezeigt werden.
Viele neue Ideen
Die Corona-Zwangspause hat Furtlehner nicht nur genutzt, um an „Halbmännerwelt“ zu feilen. „Ideen gibt es immer“, erzählt er und einige davon habe er 2020 bereits niedergeschrieben. Seine Lust an der Filmerei ist jedenfalls ungebrochen: „Ich will auf jeden Fall wieder etwas machen.“
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