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Bärlauch erkennen und genießen: Wertvolle Tipps von der Expertin

Claudia Brandt, 08.04.2022 08:00

MOSTVIERTEL. Eine alte Mär erzählt, dass der Bärlauch Bärenkräfte wecken soll – und ein bisschen stimmt das auch. Er ist eine der ersten essbaren Wildpflanzen, die man um diese Jahreszeit findet und wunderbar in der Küche verwenden kann. Beim Sammeln gibt es aber ein paar wichtige Punkte zu beachten. Die Melker Kräuterpädagogin, Lebensmittelwissenschaftlerin und Foodstylistin Carina Frischauf klärt auf.

Kräuterpädagogin Carina Frischauf gibt Tipps zum Bärlauchsammeln. (Foto: Frischauf)
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Kräuterpädagogin Carina Frischauf stellt dieses Mal eine sehr bekannte wilde Pflanze vor, die bereits jetzt zu finden und in aller Munde ist: der Bärlauch. „Von ihm hat so mancher schon genug gehört, gegessen und gesehen, aber es gibt immer etwas Neues über diese Pflanze zu erfahren“, meint die Mostviertler Expertin. Ein paar wichtige Punkte seien bei der Bestimmung zu beachten, dann könnten auch Einsteiger diese Pflanze verwenden. Neulingen, die die Verwechslungsgefahr mit giftigen Wildpflanzen fürchten, empfiehlt Frischauf, die Blütezeit der Pflanze abzuwarten.

Verwechslungsgefahr

Gefleckter Aronstab, Herbstzeitlose und Maiglöckchen sind Frischauf zufolge bekannt dafür, mit dem Bärlauch verwechselt zu werden. Der Aronstab sei bereits im Frühling zu sehen mit seinen Blättern, die aussehen wie ein Schild. „Also wenn das Blatt salopp formuliert zwei Zipfel nach unten hat, ist es kein Bärlauch“, erklärt Frischauf den Unterschied.

Maiglöckchen erkennen

Das Maiglöckchen glänzt auf der Blatthinterseite und Vorderseite und hat meist zwei Blätter pro Scheinstiel. Die Blätter sind, wenn sie herauskommen, eingedreht. Das Maiglöckchen bildet rhizom­artige Wurzelgebilde, deshalb wachsen auch immer mehrere dieser Pflanzen an einer Stelle, erklärt Frischauf. Die äußerst giftige Herbstzeitlose wiederum besitzt Frischauf zufolge keinen Blattstiel und die Struktur des Blattes ist fester als beim Bärlauch. Die Spitze des Blattes ist gebuchtet und eingedreht. Die violette Blüte der Herbstzeitlose ist erst im Herbst auf der Wiese zu finden.

Wiesen und Waldrand meiden

Bärlauch wächst Frischauf zufolge in der Au oder auf feuchtem Waldboden, eher direkt im Wald, weniger in der Wiese. Maiglöckchen, Aronstab und Herbstzeitlose seien eher am Waldrand und in der Wiese anzutreffen. Frischauf empfiehlt Einsteigern daher, beim Bärlauchsammeln Wiesen und Waldränder zu meiden.

Bärlauch, der auch als wilder Knoblauch bezeichnet wird, besitzt eine matte Hinterseite und einen sehr ausgeprägten „Mittelnerv“. Typisch ist Frischauf zufolge das Knack-Geräusch der Leitbahn beim Biegen des Blattes. Der Blattstiel des Bärlauchs hat einen V- oder U-förmigen Querschnitt und der Blütenstiel besitzt meist drei Kanten.

Markante Blüte

Die Blüte des Bärlauchs – weiß und mit sternförmiger Optik – hilft Verwechslungen vorzubeugen. Sie enthält ebenso Knoblauchduft und kann in Pestos und Hummus (Kichererbsenaufstrich) eingearbeitet werden. Man kann die Blüte auch in Essig einlegen und so einen etwas milderen Bärlauchessig herstellen. Die Blüten kann man auch pikant in Palatschinkenteig herausbacken, verrät Frischauf ein weiteres Rezept.

Vielseitig verwendbar

„Bärlauch ist eine wunderbare Pflanze, die sich zu Salz, Essig, Öl, Pesto, Strudel, Nockerl, Nudel, Suppe, Brot, Pizza oder Pizzaschnecken verarbeiten lässt. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt“, so die Expertin.


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