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Bundespräsidentenwahl: Bezirk Melk noch einen Tick „blauer" als der Bundestrend

Leserartikel Ronald Baireder, 25.04.2016 16:33

MELK. Der erste Durchgang der Wahl zur Hofburg ist geschlagen, Norbert Hofer und Alexander van der Bellen sind in der Stichwahl. Ein Blick in den Bezirk Melk zeigt, dass die Region noch ein Quäntchen „blauer“ gewählt hat als ganz Österreich.  Der freiheitliche Kandidat hat in 38 der 40 Bezirksgemeinden gewonnen, in Blindenmarkt erreichte Hofer mit exakt 50,0 Prozent sogar die absolute Mehrheit. Auf Platz zwei im Bezirk landete Andreas Khol, knapp gefolgt von Irmgard Griss und Alexander van der Bellen.

FPÖ-Kandidat Norbert Hofer ist der Favorit für die Stichwahl am 22. Mai. Foto: Scharinger
photo_library FPÖ-Kandidat Norbert Hofer ist der Favorit für die Stichwahl am 22. Mai. Foto: Scharinger

Mit 37,8 Prozentpunkten liegt Hofer klar vor allen anderen Kandidaten, die allesamt die 20-Prozent-Marke nicht erreichten. Insgesamt wählte der Bezirk Melk deutlich rechtslastiger als ganz Österreich: Hofer und der zweitplatzierte Khol erreichten zusammen 55,2 Prozentpunkte, während sie bundesweit mit zusammen 46,4 Prozent den 50er nicht knacken konnten. SP-Kandidat Rudolf Hundstorfer kam mit verschwindenden 12 Prozent nur auf den fünften Platz im Bezirk.

FP-Bezirkschef Landtagsabgeordneter Martin Huber ist naturgemäß erfreut: „Das Ergebnis zeigt, dass Veränderungen notwendig sind und die Bevölkerung bereit ist, diese herbeizuführen. Ich hoffe, dass es nicht zu einer Schlammschlacht wird, aber es ist zu befürchten.“ Die Bezirksblauen geben sich recht siegessicher und wollen in den kommenden Wochen noch einige „Standlaktionen“ durchführen.

Khol siegte in zwei VP-Gemeinden

In 38 der 40 Bezirksgemeinden lag Hofer am Ende fast immer klar voran. Lediglich in den ÖVP-Hochburgen St. Oswald und Texingtal lag ÖVP-Kandidat Andreas Khol knapp vor dem Blauen, in Texing sogar nur hauchdünn mit 0,3 Prozentpunkten. Die 36,1 Prozent für Khol in St. Oswald waren – auch niederösterreichweit – eines der besten Ergebnisse für den schwarzen Kandidaten.

In den SPÖ-geführten Gemeinden im Bezirk konnte sich der FPÖ-Kandidat Hofer überall mit deutlichem Vorsprung durchsetzen. Rudolf Hundstorfer lag immerhin in acht der neun SP-Gemeinden auf dem zweiten Platz, während er in St. Martin-Karlsbach hinter Khol, Griss und van der Bellen abgeschlagen auf Platz fünf landete.

Van der Bellen hinter dem Bundesergebnis

Alexander van der Bellen punkete naturgemäß in den Gemeinden mit hohem Grünwähler-Anteil am meisten: In der Bezirkshauptstadt Melk erreichte der Stichwahl-Kandidat mit 20,9 Prozent das beste Ergebnis, liegt aber selbst hier unter dem Bundesergebnis von 20,3 Prozent. Das gesamte Bezirksergebnis van der Bellens mit 14,2 Prozentpunkten zeigt, dass der Professor in Großstädten wie Wien punkten kann, in ländlichen Gegenden wie dem Bezirk Melk aber ein Problem hat. In Wien, Innsbruck und Graz lag „VdB“ sogar knapp vor Hofer.

Wie die Grünen den großen Rückstand ihres „unabhängigen“ Kandidaten aufholen wollen, verrät Landtagsabgeordneter Emmerich Weiderbauer: „Das Ergebnis hat uns natürlich nicht vom Sessel gerissen, mit diesem Vorsprung Hofers hat niemand gerechnet. Wir werden in den nächsten Wochen versuchen, meinungsbildend unterwegs zu sein und hoffen auch auf die Unterstützung de Wähler der anderen Parteien. Die Bevölkerung in Österreich hat eine richtungsweisende Entscheidung vor sich und ich hoffe, dass ein seriöser und menschlicher Weg eingeschlagen wird.“

Höhere Wahlbeteiligung

Die Wahlbeteiligung war 2016 deutlich höher als bei der Präsidentenwahl 2010: Während vor sechs Jahren im Bezirk Melk nur 65 Prozent der Wahlberechtigten zur Urne schritten, waren es heuer fast 70 Prozent. Dabei waren die Wahlkarten (Stand Montag) noch nicht einmal dazugezählt. Bundesweit stieg die Beteiligung noch viel deutlicher, nämlich vom historischen Tiefstand von 53,6 Prozent auf 68,1 Prozent.


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